Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
herabbeugt, um ihn zu berühren«, sagte Case.
    Sarah errötete.
    »Ich bin kein Engel«, erwiderte sie. »Frag meinen Bruder.«
    »Oh, ich glaube dir schon. Ute ist derjenige, der davon überzeugt werden müßte.«
    »Ich habe es versucht. Es ist das gleiche, als versuchte man, mit einem Felsbrocken über Shakespeare zu diskutieren.«
    »Du darfst nicht vergessen, daß Ute dich mit den anderen Frauen vergleicht, die er kennt und gekannt hat«, sagte Case trocken.
    Sie zuckte zusammen.
    »Lola ist eine gute Frau«, erklärte sie. »Hart, aber anständig.«
    »Hart ist richtig. Als anständige Frau würde ich Lola nicht unbedingt bezeichnen«, murmelte Case.
    »Was?«
    »Big Lola ist eine Legende in einigen Gegenden.«
    »Das war damals«, erklärte Sarah fest. »Seit sie auf die Lost River Ranch gekommen ist, hat sie nichts getan, weswegen sie sich schämen müßte. Außer fluchen, und das zählt nicht. Nicht wirklich.«
    In seinen Augenwinkeln erschienen winzige Fältchen.
    »Fluchen zählt nicht?« fragte er in neutralem Ton. »Nun, das erklärt natürlich einiges.«
    »Was?« »Ein Engel der Barmherzigkeit mit einem Vokabular, das die Hölle versengen könnte. Natürlich habe ich das nur aus zweiter Hand erfahren. Könnte eine glatte Unwahrheit sein.«
    Ihre Wangenknochen überzogen sich mit einer Röte, die nicht nur von der frostklaren Winterluft herrührte.
    »Ich habe doch gesagt, daß ich kein Engel bin«, erklärte sie.
    Die Andeutung eines Lächelns vertiefte die Fältchen um seine Augen.
    Sarah blickte ihn prüfend an, doch ganz gleich, wie genau sie ihn musterte, sie konnte nicht erkennen, ob Case tatsächlich lächelte.
    »Ich hätte dich rasieren sollen«, meinte sie.
    »Warum?« fragte er, überrascht über den abrupten Themenwechsel.
    »Ich könnte schwören, daß du unter all dem Kinnfell lächelst, aber ich kann es nicht mit Sicherheit erkennen.«
    »Es ist zu kalt, um ohne Fell zu gehen«, war alles, was er erwiderte.
    »Es wäre nicht zu kalt, wenn du im Haus schlafen würdest.«
    Sie wußte nicht, warum es sie noch immer wurmte, daß er aus dem Blockhaus ausgezogen war, aber Tatsache war, daß es sie ärgerte.
    »Ich habe schon viel zu lange in deinem Bett geschlafen«, erklärte er brüsk.
    Was er nicht sagte, war, daß ihn der verführerische Rosenduft ihrer Bettlaken in seinen Träumen verfolgte, selbst wenn er draußen übernachtete. Er wachte auf, sein Schaft so hart wie die Felsen. Wenn der heftig pulsierende Schmerz in seinen Lenden endlich verebbte, war es jedoch niemals für lange. Er überfiel ihn in den unpassendsten Augenblicken.
    So wie jetzt.
    Mit einem stummen Fluch verlagerte Case sein Gewicht im Sattel, um den Druck zwischen seinen Schenkeln zu lindern.
    Es nützte nichts. In seinem augenblicklichen Zustand gab es einfach keine bequeme Möglichkeit zu reiten.
    »Warum schläfst du nicht neben Conner?« wollte Sarah wissen. »Neben dem Ofen ist reichlich Platz.«
    »Dein Bruder schlägt im Schlaf um sich wie ein junger Bulle.«
    »Aber was wirst du tun, wenn die ersten Schneefälle einsetzen?«
    »Was ich immer getan habe.«
    »Und das wäre?« fragte sie.
    »Überleben.«
    Das trostlose Wort traf Sarah wie eine Klinge aus Eis.
    »Zum Leben gehört noch mehr, als nur zu überleben«, sagte sie.
    »Ja. Da ist noch das Land.«
    »Ich meinte eigentlich Dinge wie Hoffnung und Lachen und Liebe.«
    »Sie sterben mit den Menschen. Das Land stirbt nicht. Es hat Bestand.«
    Sein Ausdruck und sein Tonfall ließen erkennen, daß das Thema damit für ihn beendet war.
    Eine Zeitlang schwieg Sarah. Doch am Ende war ihre Neugier auf seine Vergangenheit einfach zu stark.
    »Was ist geschehen?« fragte sie kühn.
    »Wann?«
    »Warum hast du keine Hoffnung und keine Liebe und kein Lachen?«
    Case gab keine Antwort.
    »Hat es etwas mit Emily zu tun?« wollte sie wissen ... »Ist sie mit einem anderen Mann weggelaufen und hat dir das Herz gebrochen?«
    Sein Kopf fuhr mit einem Ruck zu ihr herum. Der Blick in seinen Augen hätte selbst Flammen zu Eis erstarren lassen.
    »Was hast du gerade gesagt?« fragte er leise.
    Ihr Mund wurde plötzlich trocken, und sie wünschte, sie hätte niemals zugelassen, daß ihre Neugier die Oberhand über ihren gesunden Menschenverstand gewann. Sie schluckte hart, versuchte zu sprechen, und schluckte noch einmal.
    »Du hast ihren Namen gerufen«, erklärte sie. »Als du hohes Fieber hattest und nicht bei Sinnen warst. Wieder und wieder. Emily, Emily, Em ...«
    »Sag

Weitere Kostenlose Bücher