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Himmlische Träume: Die Fortsetzung des Weltbestsellers "Chocolat" (German Edition)

Himmlische Träume: Die Fortsetzung des Weltbestsellers "Chocolat" (German Edition)

Titel: Himmlische Träume: Die Fortsetzung des Weltbestsellers "Chocolat" (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Harris
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der Schaden minimal. Das Zimmer ist kaum verändert, seit Anouk da gewohnt hat: ein paar Bücherregale, ein kleines Bett, ein Schreibtisch mit einem Computer, Spielsachen und an der Wand verschiedene Poster von Sängern, die ich nicht kannte. Und noch drei Kinder, die auf Kissen auf dem Fußboden saßen, unter ihnen Pilou. Außerdem ein Pappkarton, aus dem leises Gescharre und Gejaule drang.
    »Na, so was! Hallo miteinander«, sagte ich. »Ich wusste gar nicht, dass hier eine Party stattfindet.«
    Pilou grinste. »Darf ich dir Du’a vorstellen?«, sagte er. »Maya kennst du ja schon. Und die beiden hier«, fügte er mit einer vagen Geste hinzu, »das sind Karine und François.« Die beiden Kinder musterten mich skeptisch. François war ein bisschen älter, ich schätzte ihn auf zwölf. Karine war etwa so alt wie Maya. Beide trugen Jeans und T-Shirt, vermutlich waren sie Geschwister.
    »Was macht ihr hier?«, fragte ich.
    »Schlimme Sachen«, erklärte Pilou. »Piraterie. Schmuggelware …«
    »Hör auf, Pilou«, sagte Du’a leise, aber bestimmt. Und an mich gewandt fügte sie hinzu: »Manchmal übertreibt er echt.«
    Ich spähte in den Karton. Zwei schwarzweiße Welpen blickten mir entgegen, sie waren ungefähr fünf Wochen alt. Knuddelig, mit niedlichen Stupsnasen. Verspielt kletterten sie übereinander, weil sie unbedingt aus der Kiste herauswollten. Dabei gaben sie fröhliche Knurrlaute von sich.
    »Verstehe.« Ich hob einen der Welpen hoch, und prompt biss er mich in den Finger.
    »Ist nicht schlimm«, versicherte mir Pilou. »Er macht das die ganze Zeit. Ich glaube, ich nenne ihn Beißer.«
    »Wem gehören die Hunde?«, erkundigte ich mich.
    »Keinem. Uns«, sagte Maya schnell.
    »Ach, dann ist also das dein Geheimnis?« Ich lächelte ihr zu. »Ich muss sagen, du hast es gut gehütet.« Ich sah die Angst in Du’as Augen. »Keine Sorge«, beruhigte ich sie. »Ich behalte es für mich.«
    Sie musterte mich misstrauisch. Umschlossen von dem schwarzen hijab, wirkte ihr Gesicht sehr klein und spitz. Ihre Augen waren apart, die Pupillen golden umrandet.
    »Monsieur Acheron wollte sie ertränken«, sagte sie. »Deshalb haben François und Karine sie hierhergebracht, Das war kurz vor dem Brand. Seither kümmern wir uns hier um sie. Luc weiß Bescheid, weil er ja hier arbeitet. Aber sonst niemand. Und jetzt noch Sie.«
    »Die Hundchen sind so süüüß«, sagte Maya. »Und hier wohnt ja keiner mehr. Deshalb ist es egal, ob die Engel ins Haus kommen können oder nicht.«
    »Die Engel?«, fragte ich.
    »Das steht im Koran. Meine Omi sagt, wenn ein Hund im Haus ist, können die Engel nicht reinkommen.«
    »Du meinst, die Katze kann dann nicht reinkommen«, sagte Pilou.
    »Nein, nicht die Katze«, widersprach Maya. »Die Engel!«
    »Du hast von Monsieur Acheron gesprochen – meintest du Louis Acheron?« Ich schaute François und Karine an.
    François nickte. »Ja, er ist unser Vater. Er würde einen Tobsuchtsanfall kriegen, wenn er wüsste, dass wir hier sind. Er kann die Maghrebiner nicht leiden. Und kleine Hunde auch nicht. Er sagt, wenn die Maghrebiner in Frankreich leben wollen, dann sollen sie sich an unsere Sitten halten. Er sagt, sie bringen unser Land an den Rand des wirtschaftlichen Zusammenbruchs.«
    Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. »Dann erzählt ihr ihm lieber nichts davon. Und was ist mit deiner Mutter, Du’a? Weiß sie, wo du bist?«
    Du’a schüttelte den Kopf. »Sie denkt, ich passe auf Maya auf.«
    »Und deine Mutter, Maya?«
    »Sie denkt natürlich, ich bin bei Du’a.« Maya streichelte den Hund. »Ich komme gern hierher. Ich finde es schön hier. So viele Spielsachen! Ich darf ja keine Spielsachen haben.«
    »Das stimmt«, sagte Pilou ernsthaft. »Weißt du, dass ihre Religion sagt, dass Kinder keine Kuscheltiere haben sollen und keine Barbiepuppen und auch keine Actionfiguren?«
    »Zu Hause habe ich Spielzeug«, sagte Maya. »Mein kleines Pony und die Disney-Prinzessin. Aber hierher darf ich sie nicht mitnehmen. Memti hat gesagt, ich muss sie daheim lassen. Nur das hier habe ich mitgenommen.« Sie holte etwas unter ihrem Arm hervor. Es war das gestrickte Spielzeug, das sie auch in der Hand hatte, als ich sie das erste Mal sah: ein beigefarbenes Ding mit Ohren, das vielleicht irgendwann mal ein Hase gewesen war. »Das ist Tipo. Er ist mein Freund. Meine Omi hat ihn für mich gemacht.« Bekümmert legte sie die Stirn in Falten. »Onkel Saïd sagt, Stofftiere sind haram. Das heißt für

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