Himmlische Verfuehrung
ihn ebenfalls kitzelte, aber er kniete über mir und hielt mit seinen Beinen meine Arme fest.
„Gibst du auf“, fragte er grinsend.
„Nein“, sagte ich und versuchte meine Arme zu befreien.
„Na gut. Ich krieg dich schon dazu aufzugeben“, kam es von ihm und er beugte sich zu mir hinunter. Er küsste mich am Hals, am Schlüsselbein und wanderte mit seinen Lippen wieder zurück. Das war unfair. Er wusste genau, dass ich es nicht lange aushalten würde.
„Und wie sieht es aus“, fragte er an meinen Hals.
„Nein, ich gebe nicht auf.“ Sixt allerdings auch nicht. Er strich mit seinen Lippen hoch zu meinem Ohr. In meinen Körper kribbelte es und mir wurde heiß.
„Und jetzt“, hauchte er in meinem Ohr. Sein Duft betörte mich und ich konnte gar nicht mehr klar denken.
„Ja, ich gebe auf“, ergab ich mich keuchend.
„Gut.“ Er ließ sich zur Seite gleiten und zog mich mit. Dann lagen seine Lippen auf Meinen und er verwickelte mich in einen langen leidenschaftlichen Kuss.
„Jetzt weiß ich, wie ich immer gewinnen kann“, stellte er lachend fest, als er sich wieder von mir löste.
„Du spielst ja auch mit unfairen Mitteln. Du weißt ganz genau, dass ich dir nicht widerstehen kann“, protestierte ich.
„Ich bin halt unwiderstehlich“, grinsend er.
„Das kann ich nur bestätigen“, erwiderte ich, gab ihm einen Kuss und legte meinen Kopf auf seine Brust. Sixt strich mit seiner Hand immer wieder über meine Haare oder meinen Rücken und ich genoss seine Berührungen in vollen Zügen. Es war so schön einfach nur mit ihm auf der Liege zu liegen, ohne Angst haben zu müssen, dass ihm wegen der Jagd auf Terina etwas passieren könnte. Wenn er vielleicht sogar getötet wurde. Das würde ich nicht ertragen. Ich schüttelte diese schlechten Gedanken ab. Ich wollte jetzt nicht daran denken. Es war unser gemeinsamer Abend und den wollte ich genießen. Einen Abend ohne Jagd, Dämonen und Terina. Deshalb dachte ich nur noch an Sixt. Wie schön die letzten Wochen mit ihm doch gewesen waren. Es waren eigentlich die schönsten Wochen, die ich je hatte und ich hoffte, dass es noch viele weitere geben würde. Was wäre gewesen, wenn Danny nicht gestorben wäre? Hätten wir uns dann wirklich kennengelernt, wie Sixt gesagt hatte, und wären jetzt zusammen? Wäre er dann auch mein Schutzengel geworden? Er hatte gesagt, er hätte dann mit Danny die Schützlinge getauscht. Wer war eigentlich sein Schützling gewesen? Und wer war denn jetzt dessen Schutzengel?
„Kann ich dich etwas fragen?“
„Natürlich Süße. Du kannst mich alles fragen. Das weißt du doch.“ Ich ließ mich neben ihn auf die Seite gleiten und stützte meinen Kopf mit dem Arm auf der Liege ab, um ihn ansehen zu können.
„Wie bist du eigentlich mein Schutzengel geworden? Also ich meine, ich weiß, wie du zum Schutzengel wurdest, aber was ist aus deinem vorherigen Schützling geworden, bevor du mir zugewiesen worden bist“, fragte ich ihn.
„Das ist eine sehr traurige Geschichte. Als ich ein Schutzengel geworden bin, wurde ich einem Baby zugeteilt, das gerade geboren worden war. Es war ein Junge. Er hieß Jeremie. Als er drei Jahre alt war, wurde er schwer krank. Seine Eltern sind mit ihm ins Krankenhaus gefahren, wo er von einem Arzt gründlich untersucht wurde. Es muss für die Eltern schrecklich gewesen sein, als sie von dem Arzt die Diagnose erfuhren. Jeremie war an Leukämie erkrankt. Die Ärzte haben alles versucht. Er hat Tabletten und Chemotherapie bekommen, aber nichts schlug an. Ihm ging es immer schlechter und war fast die ganze Zeit über im Krankenhaus. Das Einzige, was ihm noch helfen konnte, wäre eine Stammzellenspende gewesen, aber die Ärzte haben für ihn keinen passenden Spender gefunden. Er ist einen Tag, bevor Danny getötet wurde, gestorben.“ erzählte Sixt und ich sah ihm an, dass ihm das Schicksal des kleinen Jungen sehr mitgenommen hatte.
„Oh mein Gott. Der arme kleine Junge und was seine Eltern durchmachen mussten. Das muss für sie schrecklich gewesen sein, nichts tun zu können und mit der Gewissheit zu leben, wenn kein Spender gefunden wird, dass ihr Kind stirbt“, sagte ich und war von dieser Geschichte zutiefst betroffen. Der kleine Junge tat mir so unendlich leid, was er in seinen jungen Jahren schon erleiden und so früh sterben musste. Dabei hatte er sein ganzes Leben doch noch vor sich gehabt. Für seine Eltern musste es sehr schwer gewesen sein. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es
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