Himmlische Verfuehrung
die ich zum Schlafen nahm, angezogen hatte. Leise klopfte es an der Tür.
„Bist du fertig“, fragte Sixt.
„Ja, du kannst rein kommen“, rief ich. Als Sixt ins Zimmer kam, versuchte ich gerade noch mal aufzustehen. Meine Beine waren immer noch wackelig und ich musste mich am Bett festhalten, um nicht umzukippen.
„Wo willst du denn hin?“
„Ich müsste noch mal eben ins Bad“, sagte ich und tastete mich weiter vor. Sixt war gleich neben mir und legte mir stützend den Arm um die Schulter. Im Badezimmer putzte ich mir schnell die Zähne. Ich hatte noch den Geschmack vom Erbrochenen im Mund, den ich loswerden wollte und ging auf die Toilette. Als ich fertig war, brachte Sixt, der vor dem Bad gewartet hatte, mich zurück ins Bett.
„Jetzt kannst du schlafen“, sagte er sanft.
„Und was ist mit dir? Schläfst du auch“, fragte ich und gähnte.
„Ja wir Schutzengel schlafen auch. Aber es ist eher ein leichter Schlaf und wir bekommen es mit, wenn Gefahr für uns oder unseren Schützling besteht“, erklärte er.
„Bleibst du bei mir?“ Ich wollte nicht, dass er ging. Ich wollte nicht alleine sein.
„Natürlich. Wenn du möchtest“, sagte er und legte sich neben mich. Gut, das ich so ein großes Bett hatte, dass zwei Personen drin platz hatten. Sonst wäre es eng geworden. Er nahm mich liebevoll in den Arm. „Und jetzt schlaf“, flüsterte er mir ins Ohr und küsste mich auf die Stirn.
Sixt hielt sich daran, was Dr. Smith gesagt hatte. Alle zwei Stunden weckte er mich, um zu schauen, ob alles in Ordnung war. Als es schon hell wurde, weckte er mich das letzte Mal.
„Jamie“, fragte er sanft.
„Mhhhmhh“, machte ich nur, da ich zu Müde war, um zu sprechen.
„Wie geht es dir?“
„Besser“, antwortete ich und legte mich auf seine Brust.
„Gut. Dann schlaf weiter.“
„Mhhhmhh“, machte ich wieder. Ich hörte Sixt leise lachen. Er strich mir sanft übers Haar und ich schlief wieder ein.
Kapitel 7
Als ich am nächsten Morgen erwachte, schien schon die Sonne ins Zimmer. Ich reckte mich und bemerkte, dass noch jemand neben mir lag. Ich drehte mich zu Sixt um, der mich anlächelte.
„Guten morgen. Wie geht es dir“, fragte er.
„Gut. Der Schwindel ist weg, mir ist nicht mehr übel und müde bin ich auch nicht mehr. Ich habe nur Hunger.“ Ich merkte, wie mein Magen knurrte.
„Das hört sich gut an. Wie wäre es mit Frühstück im Bett?“
„Das wäre super“, erwiderte ich.
„Gut. Ich bin gleich zurück.“ Und schon war Sixt verschwunden. Ich drehte mich auf den Rücken und streckte mich. Ich ließ den Abend noch einmal Revue passieren. Es fing doch alles so schön an. Wir hatten getanzt und Spaß gehabt. Aber wer hatte mir etwas ins Glas getan und vor allem warum? Ich dachte an Monica, die schon zum zweiten Mal eine Abfuhr von Sixt bekommen hatte. Oder was war denn mit Terina? Sie war doch am Grinsen gewesen, als sie ging. Hatte sie das getan, weil sie mir etwas ins Glas geschüttet hatte und wusste, dass ich es getrunken hatte? Ich konnte es mir nicht vorstellen, dass eine von beiden so etwas tun könnte. Vor allem warum? Für die Abfuhr, die Monica von Sixt bekommen hatte, konnte ich nichts. Und Terina hatte Matt doch bekommen. Warum sollte sie dann noch so etwas tun? Sie hatte doch gar keinen Grund. Sixt unterbrach mich in der Grübelei. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er schon wieder da war. Er stellte das Tablett auf das Bett und setze sich neben mich.
„Wo hast du die Brötchen her“, fragte ich verdutzt, als ich sie auf dem Tablett liegen sah.
„Der Bäcker eine Straße weiter hat Sonntagsmorgens geöffnet.“
„Das heißt, du warst gerade weg“, stellte ich fest.
„Ja. Aber siehst du, ich war so schnell wieder da, dass es dir gar nicht aufgefallen ist. Außerdem hätten wir sonst keine Brötchen“, erklärte er lächelnd und bestrich eine Hälfte vom Brötchen, das er sich aufgeschnitten hatte, mit Erdbeermarmelade. „Ich habe mir überlegt, dass wir nach dem Frühstück zur Polizei fahren“, fuhr er fort.
„Warum das denn“, fragte ich verwundert.
„Dr. Smith riet dir doch, du solltest Anzeige erstatten. Und das werden wir dann tun.“
„Meinst du wirklich, sie werden denjenigen finden, der das gewesen ist“, fragte ich skeptisch. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Anzeige etwas bringen würde. Es waren so viele Menschen gestern Abend in der Bar gewesen. Vor allem aber wussten weder die Polizei noch die
Weitere Kostenlose Bücher