Himmlische Verfuehrung
Barangestellten, wer alles da gewesen war.
„Ich weiß es nicht. Aber ein Versuch ist es wert. Du musst dann aber gleich noch im Krankenhaus wegen der Blutwerte anrufen“, erinnerte er mich.
„Es tut mir wirklich leid, dass ich euch den Abend verdorben habe“, klagte ich.
„Du brauchst dich für gar nichts zu entschuldigen. Du kannst gar nichts dafür. Ich bin nur froh, dass es dir wieder besser geht. Du hast mir gestern einen riesen Schrecken eingejagt. Ich zweifelte schon an mir, dass ich nicht auf dich aufpassen könnte.“
„Aber ...“, setzte ich an, doch Sixt legte mir einen Finger auf den Mund.
„Nichts aber“, sagte er und küsste mich. Ich ließ mich zurück in die Kissen sinken und zog ihn an mich. Mein Atem ging schneller. Sixt strich sanft mit seiner Hand über meinen Arm. Seine Lippen wanderten von meinem Mund zum Ohr, hinunter zum Hals und wieder zurück.
„Ich liebe dich“, hauchte er an meinem Ohr.
„Ich liebe dich auch“, erwiderte ich und ließ meine Hände über seine Brust gleiten. Dabei bemerkte ich etwas, wovon ich dachte, dass es gar nicht mehr sein konnte, denn schließlich war Sixt kein Mensch mehr.
„Dein Herz schlägt ja“, sagte ich verdutzt und ließ meine Hand an der Stelle liegen, wo sein Herz in der Brust schlug.
„Ja, wenn man ein Schutzengel wird, schlägt das Herz weiter. Es ist für uns Schutzengel eher eine Täuschung für den Menschen, falls wir mal in eine Situation kämen, wo ein Mensch unseren Puls messen und keinen finden würde. Er würde ziemlich komisch gucken, wenn er keinen finden würde. Aber mein Herz schlägt nur für dich“, lächelte er.
„Wirklich“, fragte ich etwas ungläubig, weil ich es immer noch nicht glauben konnte, dass dieser atemberaubende Engel wirklich mich wollte.
„Ja. Nur für dich.“
Nachdem wir zu Ende gefrühstückt hatten, schnappte ich mir frische Klamotten und ging ins Bad. Sixt sprang zu sich nach Hause und machte sich dort fertig. Nachdem ich geduscht, mir die Zähne geputzt und mich angezogen hatte, nahm ich das Tablett, welches noch auf dem Bett stand und brachte es nach unten in die Küche. Ich nahm mir das Telefon und rief in der Klinik an, um wegen der Blutergebnisse zu fragen. Ich sprach mit Dr. Smith. Der Arme hatte nachts Notdienst gehabt und musste noch die Frühschicht im Krankenhaus machen, da ein Kollege krank geworden war und er für ihn einsprang. Er hatte mir gesagt, dass es ein Schlafmittel gewesen war, welches in flüssiger Form in mein Glas geschüttet wurde. Ich hätte sehr viel Glück gehabt, dass ich nur wenig davon getrunken hatte. Nachdem ich das Gespräch beendet hatte, räumte ich die Lebensmittel weg und begann das Geschirr zu spülen. Eine Spülmaschine besaß ich nicht. Aber das wenige Geschirr, was ich alleine benutzte konnte ich auch selbst spülen. Im Augenwinkel sah ich, wie Sixt in der Küche auftauchte. Er kam zu mir, legte mir seine Arme um den Bauch und ich lehnte mich an seine Brust.
„Kann ich dir helfen“, fragte er.
„Ich bin gleich fertig. Nur noch dieser Teller“, sagte ich und trocknete ihn ab. Danach räumte ich alles schnell in den Schrank und trocknete die Spüle ab. Sixt setzte sich auf den Küchenstuhl und schaute mir zu.
„Sag mal, wie ist das eigentlich ...“, zögerte ich.
„Na komm raus mit der Sprache“, forderte Sixt mich auf.
„Naja, wenn ein Mensch sich umzieht oder duschen geht oder so, ist der Schutzengel dann auch immer da?“ Bei der Vorstellung jemand könnte mir, ohne dass ich es wollte, zuschauen wurde mir mulmig.
„Nein. Also ich zumindest nicht. Ich habe Anstand und warte vor der Tür. Aber normalerweise ist es so, dass wir nicht immer bei unserem Schützling sind und sehen können, wenn er in Gefahr ist“, erklärte Sixt mir.
„Stimmt, das hattest du mir erzählt.“
„Hast du schon in der Klinik angerufen“, wollte er wissen.
„Ja, als du weg warst. Sie haben herausgefunden, dass es ein Schlafmittel in flüssiger Form gewesen ist. Die Tropfen waren geschmacksarm, sodass ich es nicht gemerkt habe. Da ich das meiste aber ausgebrochen habe, wäre nicht soviel in den Blutkreislauf gelangt“, erklärte ich ihm.
„Das müssen wir dann der Polizei mitteilen. Ich nehme mal an die lassen sich aber auch den Arztbericht schicken“, sagte er.
„Ich bin immer noch nicht überzeugt, dass eine Anzeige etwas bringen wird“, erwiderte ich.
„Aber du willst den Typen doch nicht unbestraft davon kommen lassen.“
„Nein
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