Himmlische Verfuehrung
sie.
„Hi Mom, komm rein“. Ich ging wieder ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch. Meine Mutter folgte mir und setzte sich neben mich. „Mir geht es soweit schon wieder gut. Der Schwindel ist weg.“
„Na, das ist doch gut. Aber möchtest du morgen wirklich schon wieder zur Uni? Wäre es nicht besser, wenn du dich den Rest der Woche noch ausruhst?“
„Ach Mom. Mir geht es doch schon wieder gut. Du hörst dich schon so an wie Sixt. Er nimmt die Anordnung vom Arzt sehr ernst und ich darf mich nicht von der Couch bewegen. Wenn es nach ihm ginge, sollte ich wirklich noch die Woche Zuhause bleiben und mich ausruhen.“
„Er sorgt sich halt um dich. Außerdem ist er ein sehr netter und liebevoller Junge. Und du magst ihn sehr“, stellte sie fest.
„Ja. Ich liebe ihn.“
„Das ist schön. Du siehst auch glücklich aus. Halte ihn gut fest“, sagte sie. „Oh, von wem hast du den denn bekommen“, fragte sie und deutete auf den Bären.
„Von Sixts Freunden, na gut mittlerweile auch meine Freunde.“ Ja, das konnte ich wirklich sagen. Sie waren zu meinen Freunden geworden.
„Das ist ja wirklich nett von ihnen. Ich freu mich für dich, dass du neue Freunde gefunden hast. So jetzt muss ich los. Die Arbeit ruft. Und du ruhe dich aus“, sagte sie und ging zur Tür.
„Mach ich. Tschüss Mom.“
„Tschüss Schatz“, sagte sie und verließ das Haus. Es war etwas komisch mit meiner Mom über Jungs und die Liebe zu sprechen. Aber es freute mich, dass sie Sixt mochte. Ich legte mich wieder hin und las weiter. Ein kalter Hauch glitt an mir vorbei und ich schaute auf. Aber es war nichts und niemand zu sehen. Langsam kam es mir komisch vor. War vielleicht doch jemand von meinen neuen Freunden hier? Aber wieso zeigte sich die Person nicht einfach? Ich beschloss weiter zu lesen. Naja was sollte ich auch groß anderes tun. Ich sollte die Couch nicht verlassen und fernsehen wollte ich nicht. Außerdem sollte ich es wirklich mal genießen, mich einfach mal auszuruhen. Die Uni und die Arbeit würden schon wieder früh genug rufen.
Bis mittags hatte ich meine Ruhe und wurde nicht mehr gestört. Also zumindest nicht vom Klingeln an der Haustür oder kalte Berührungen. Denn Sixt schrieb mir fast halbstündig eine SMS und fragte, wie es mir ging. Ich kam gar nicht richtig zum Lesen, denn ich musste ihm ständig zurückschreiben, dass es mir gut ging. Wie sollte ich denn mein Buch fertig kriegen, wenn ich immer gestört wurde? Allerdings fand ich es auch süß von Sixt. Ich konnte ihm wegen der kleinen Störungen nicht böse sein. Ich wusste, er machte sich nur Sorgen um mich. Okay vielleicht ließ ich mich auch einfach zu leicht ablenken, weswegen ich mich nicht ganz auf das Buch konzentrieren konnte. Aus dem Augenwinkel sah ich den Bären, der auf dem Sessel saß. Ich grinste, als ich ihn sah. Er sollte mein Bodyguard sein. Plötzlich bewegte sich eine Pfote von ihm und winkte mir zu. Ich schüttelte den Kopf. Das konnte doch nicht sein. Halluzinierte ich jetzt etwa schon? Erst bildete ich mir die kalten Berührungen ein und dann sah ich den Bären winken. Ich hatte doch gar keine Tabletten genommen, die Halluzinationen auslösen konnten. Oder kam das vielleicht noch vom Unfall? Hatte ich doch mehr abbekommen, als die Ärzte und ich selbst dachten? Nein das konnte nicht sein. Bestimmt hatte ich mir das nur eingebildet. Ich schaute noch einmal hin und wieder winkte er mir zu.
„Haha, sehr witzig Sixt“, sagte ich. „Komm raus. Ich weiß, dass du es bist.“ Zumindest nahm ich es an. Es war die logische Erklärung, dass mein Freund unsichtbar neben dem Sessel stand und den Bären bewegte. Er tauchte neben mir auf und ich erschrak. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er direkt neben mir war. „Sag mal kannst du eigentlich nicht durch die Tür kommen, wie andere Leute auch?“
„So ging es schneller“, sagte er und küsste mich auf die Stirn.
„Mach das nie wieder mit dem Bären.“
„Wieso nicht. War doch witzig. Außerdem wollte er nur freundlich sein“, grinste Sixt.
„Schön und ich dachte schon, ich spinne.“
„Ich habe noch Besuch mitgebracht.“ Er ging zur Haustür und öffnete sie.
„Hi. Wir verbringen hier unsere Mittagspause“, grinste Nathan und kam gefolgt von den Anderen ins Wohnzimmer. „In der Mensa war es ohne dich zu langweilig.“
„Wir haben auch etwas zu Essen mitgebracht“, sagte Timothy und stellte einen Karton mit einer Familienpizza auf den Wohnzimmertisch. Ich
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