Himmlische Verfuehrung
könnt nicht ständig bei mir sein. Wie lange soll das noch so gehen? Sie ist so schlau und hält sich an Orten auf, wo viele Menschen sind. Sie weiß genau, dass ihr Terina nichts tun werdet, solange andere Leute da sind“, erklärte ich. Und dann wurde mir etwas klar. „Aber so meinte sie es wahrscheinlich gar nicht. Sie meinte etwas ganz anderes.“
„Was denn“, fragte Sasha und alle Blicke waren gespannt auf mich gerichtet.
„Naja, ihr seid Schutzengel. Aber Schutzengel haben Schützlinge, auf die aufgepasst werden soll. Sie kann euch von mir wegtreiben, indem sie eure Schützlinge in Gefahr bringt. Was ist, wenn sie das tut? Entschuldigt, wenn ich das jetzt so aussprechen muss, aber was ist, wenn sie Maya etwas antut. Nein das will ich nicht. Dann stell ich mich ihr lieber freiwillig.“
„Bist du wahnsinnig? Das wirst du nicht tun“, sagte Sixt und es klang schon wütend. „Außerdem bin ich noch da. Ich passe auf dich auf.“
„Was ist, wenn sie dir vor mir etwas antut? Sie sagte zu mir, sie hätte sich etwas Besonderes für mich ausgedacht. Ich will dich nicht verlieren und ich will auch nicht, dass jemand anderen etwas zustößt.“
„Das wird nicht passieren“, versicherte Sixt mir. „Und auf Maya passen wir sogar jetzt schon auf. Sie hat es nur nie mitbekommen. Das ist allerdings nur eine Vorsichtsmaßnahme. Es besteht keine Gefahr.“
„Schön das ich es auch mal erfahre“, sagte Maya in einem sauren Tonfall. „Und wann ist immer einer bei mir?“
„Immer. Da wir beide die gleichen Kurse haben, bin ich eh immer bei dir, und da du mit uns zusammenwohnst, bist du dort auch sicher“, erklärte Nathan.
„Warum hast du mir das nicht gesagt“, fragte sie Timothy und es klang, als sei sie wütend.
„Ich wollte dich nicht beunruhigen. Außerdem ändert sich für dich ja nicht soviel. Ich habe dich doch eh immer im Blick“, versuchte er ihr zu erklären.
„Und was ist mit euren beiden Schützlingen“, fragte ich Nathan und Sasha.
„Nathans Schützling ist in Griechenland im Urlaub und meiner ist in Texas bei ihrer Tochter. Und da wird sie auch noch einen Monat bleiben. Terina wird sie nicht finden“, sagte Sasha.
„Du musst bedenken, Dämonen können nicht von einem Ort zum anderen springen, wie wir. Sie müssen die normalen Verkehrsmittel nehmen. Der Aufwand wäre Terina viel zu groß, da wir ja schneller wieder da wären, als sie. Ihr würde es nichts bringen“, sagte Nathan. „Wie du siehst, haben wir alles im Griff. Und das Terina gerade Psychoterror bei dir ausübt, ist normal. Sie will dir Angst machen. Aber wir kriegen sie. Versprochen.“
Am Nachmittag fuhr Sixt mich zur Arbeit. Die letzten zwei Kurse waren ohne weitere Vorkommnisse verlaufen. Terina schaute zwar öfter mit einem bösen Blick in meine Richtung, aber Sasha lenkte mich ständig ab, sodass ich nicht zu ihr herüberschaute.
„Möchtest du wirklich arbeiten gehen“, fragte Sixt und schaute mich besorgt an.
„Ja. Ich muss. Nicht nur wegen des Geldes, aber ich kann mir nicht einfach freinehmen oder mich krankmelden. Meine Mutter würde das herausbekommen. Mrs. Evans ist unsere Nachbarin. Ich kann meiner Mutter ja wohl kaum erzählen, dass ich nicht arbeiten gehen will, weil ein Dämon hinter mir her ist. Das würde sie mir nicht glauben“, erklärte ich ihm.
„Da hast du recht. Übrigens bin ich heute die ganze Zeit bei dir.“
„Soll ich dich auch wegen neuer Klamotten beraten“, fragte ich ihn lächelnd.
„Nein brauchst du nicht. Im Übrigen bleib ich unsichtbar. Ich will dich ja nicht von der Arbeit abhalten.“
„Schade. Eine kleine Ablenkung zwischendurch wäre nicht schlecht“, grinste ich.
„Hm, dann werde ich mal sehen, was ich da tun kann“, erwiderte er und grinste ebenfalls. Ich beugte mich zu ihm herüber und küsste ihn.
„Bis gleich“, sagte ich und stieg aus dem Wagen aus. Kurz darauf spürte ich, dass Sixt bei mir war. Ich drehte mich auf dem Weg zum Laden noch einmal um und sah das der Wagen leer war. Ich ging in den Laden und brachte als Erstes meine Tasche in den Aufenthaltsraum.
„Hallo Jamie“, begrüßte mich Mrs. Evans, die im Raum saß und Mittagspause machte.
„Hallo. Was ist denn heute zu tun“, fragte ich sie.
„Oh sehr viel würde ich sagen. Die Herbstkollektion ist heute gekommen. Die Kartons stehen im Lager. Kannst du dich bitte darum kümmern, dass die Sommersachen umgeräumt werden und die Kartons mit der Herbstmode auspacken“, fragte sie
Weitere Kostenlose Bücher