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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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ich erneut und in der Hoffnung, ihn damit etwas abzulenken.
    »Wie hast du das geschafft?«
    »Ich …«, begann ich und vergaß, was ich hatte sagen wollen, weil der Blick aus seinen irisierend blauen Augen meinen Verstand lahmlegte. Wie machte er das bloß, dass sie auf Kommando so zu leuchten anfingen? Levian hatte mein Handgelenk immer noch nicht losgelassen. Die trockene Hitze seiner Haut fühlte sich übermächtig an und ich stellte mir vor, wie er nicht nur mein Handgelenk berührte.
    »Nikka, das mit deinem Arm tut mir leid. Aber du hast extremes Glück gehabt. Versprich mir, dass du das Weite suchst, sollte dir das blaue Feuer noch einmal begegnen. Versprich es!«
    Seine Worte brauchten eine Weile, bis sie durch das rosa Gespinst meiner zärtlichen Gedanken drangen. Langsam begann mein Verstand zu verarbeiten, was er gerade von sich gegeben hatte. »Was weißt du?«, zischte ich und entzog ihm mein Handgelenk.
    Levian antwortete nicht, stattdessen blickte er mich einfach nur an. Doch ich spürte, dass er etwas wusste, was er mir nicht sagen wollte.
    »Ich werde also nicht sterben?«
    Er zögerte, dann schüttelte er langsam den Kopf.
    »Sprich mit mir, Engel.«
    Wieder schüttelte er den Kopf.
    »Warum hatte ich dann Glück? Kann das Feuer Dämonen töten? Und woher kommt es so plötzlich?«
    »Nikka«, sagte Levian bittend. »Versprich mir einfach, dass du den blauen Flammen aus dem Weg gehst.«
    »Wird es wieder weggehen?«
    »Du meinst die blauen Linien?«
    »Natürlich!«
    Er zuckte mit den Schultern, so weit, wie das im Liegen möglich war. »Vielleicht. Ich weiß es nicht.«
    »Du weißt es nicht? Wieso benutzt ihr es dann, wenn ihr nicht wisst, wie es auf uns wirkt?«
    »Wir wissen, wie es …«, begann er und brach abrupt ab. »Mehr kann ich dir dazu nicht sagen.«
    »Lügner«, wisperte ich.
    »Du bist doch auch nicht besser«, erwiderte er. »Ihr bringt uns um. Und zwar täglich mehrere Dutzend. Möchtest du dich dazu vielleicht äußern?«
    »Nein.«
    »Es war ein Fehler, dass du mich mitgenommen hast.«
    »Hör auf damit!« Wütend sprang ich vom Bett auf. Wir Blutdämonen waren bekannt für unser Temperament und ich war da keine Ausnahme. In meinen Oberkiefern begann es zu kribbeln und meine langen Zähne traten hervor. Knurrend starrte ich Levian an.
    »Hättest du helleres Haar und Flügel statt Fangzähne, könntest du mit deiner wunderbar hellen Haut und der schlanken Figur glatt für einen Engel durchgehen«, sagte Levian unbeeindruckt.
    »Lass das«, sagte ich hilflos und spürte trotz allem, wie mein Gemüt sich wieder beruhigte. Es störte mich nicht einmal, dass es mich beleidigte, indem er mich mit einem Engel verglich.
    »Es war nett gemeint.«
    »Egal.«
    »Typisch Frau«, brummte er. »Egal welcher Art, ihr seid doch alle gleich.«
    »Wie bitte?« Meine Stimme überschlug sich, während meine Zähne wieder hervorschnellten. Mit einem Satz war ich an seinem Bett, hatte ihn am Hals gepackt und mein Blick verschwamm kurz, als meine Augen von Braun nach Grün wechselten.
    »Faszinierend«, keuchte er.
    »Was?«
    »Deine Augen. Man fühlt sich davon angezogen wie Motten vom Licht.«
    »Hör endlich auf, mir solche Sachen zu sagen.«
    »Warum?«
    »Weil du …«, begann ich, ohne zu überlegen, was ich hatte sagen wollen. »Weil du krank bist.« Etwas Besseres fiel mir zurzeit nicht ein.
    »Dann erfüllst du mir doch sicher den Wunsch, meinen Hals wieder loszulassen.«
    Ich schnaufte. Als ich ihn losließ, erkannte ich, dass meine Finger bereits Abdrücke auf seiner Haut hinterlassen hatten. Er griff sich an den Hals und schluckte.
    »Soll ich mal die Medikamente holen?«, bot ich an, war aber schon aufgestanden, weil ich ihm eigentlich nicht hatte wehtun wollen.
    »Wieso bist du eigentlich schon wieder zu Hause?«, fragte er. »Hattest du nicht die Nachtschicht?«
    »Ich durfte eher gehen. Wegen des Arms.« Das war zwar nicht ganz richtig, aber auch nicht komplett gelogen. Levian schien es Erklärung genug.
    »Ich würde mir die Medikamente gern mal ansehen, vielleicht ist etwas Brauchbares dabei.«
    Nachdem ich die Packungen vom Fußboden aufgesammelt hatte, trug ich sie ins Schlafzimmer. Levian hatte sich im Bett aufgesetzt und dabei offenbar so angestrengt, dass Schweißperlen auf seiner Oberlippe funkelten. Die Schatten unter seinen Augen hatten sich von Grau zu kaltem Violett verfärbt. Seine helle Haut hatte einen wächsernen, matten Teint und er sah fast aus wie aus Porzellan

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