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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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mich dann, weil du das so gut kannst?«
    Er wollte die langen Beine über die Bettkante schwingen und als das Laken von seiner Wunde rutschte, hielt ich erschrocken die Luft an. Noch nie hatte ich so etwas gesehen. Das rohe Fleisch war feuerrot verfärbt und eine gelbliche Flüssigkeit trat an einigen Stellen aus.
    »So kannst du nicht gehen.«
    »Ich kann und ich werde.«
    »Nein.«
    »Nikka, hör auf damit. Ich verschwinde jetzt, und wenn du mich aufhalten willst, musst du mich umbringen.«
    Ich blieb reglos auf der Bettkante sitzen. Er zog sich seine lädierte Hose an und griff nach seinen Schuhen. Als er startklar war, konnte ich mich immer noch nicht rühren. Ich würde ihn gehen lassen. Er sah noch einmal auf mich herunter. Sein Blick schweifte zu den Medikamentenschachteln und schließlich wandte er sich entschlossen ab. Er humpelte zur Tür, ohne sich noch einmal umzudrehen. Erst, als die Wohnungstür ins Schloss fiel, konnte ich mich wieder bewegen. Dieser arrogante Engel war wirklich gegangen. Obwohl es übertrieben war, sein Gehumpel als Gehen zu bezeichnen.
    Gekränkt und aufgebracht sprang ich auf und knallte die Schlafzimmertür hinter mir zu, als ich es draußen im Flur schon poltern hörte. Und wenn ich den Krach gehört hatte, dann hatten es sicherlich auch einige Nachbarn mitbekommen, auch wenn es mitten in der Nacht war. Alarmiert lief ich zur Tür und spähte in den schwach beleuchteten Hausflur. Vor den Türen des Aufzugs lag eine große Gestalt. Ich erkannte kaum die hellen Haare, da sprintete ich schon auf ihn zu.
    »Ich fasse es nicht«, schimpfte ich leise, doch er war mal wieder ohnmächtig. Zusätzlich zu seinen anderen Verletzungen konnte er nun eine leicht blutendende Stirnwunde vorweisen, da er wohl mit dem Kopf gegen die Wand geprallt war, als er umfiel.
    »Das hast du nun davon!« Ich schüttelte ihn vorsichtig an seiner Schulter, doch er bewegte sich nicht. In einer der Nachbarwohnungen ging das Licht an. Grell wie eine Warnleuchte blitzte der helle Lichtstreifen unter der Wohnungstür hindurch. Ich musste Levian wegschaffen. Ich versuchte noch einmal, ihn wieder zu Bewusstsein zu rütteln, doch er stöhnte nur leise und ließ die Augen zu.
    »Du wirst uns beide ins Unglück stürzen, weißt du das?«, zischte ich und packte sein Handgelenk. Da ich ihn unmöglich tragen konnte, musste ich ihn ziehen. Sein Körper drehte sich und wir kamen kaum von der Stelle, doch ich ließ nicht locker. Das zurückzulegende Stück war nicht lang, doch als ich in der Nachbarwohnung Geräusche hörte, wurde mir schlecht vor Angst. Wenn sie ihn entdeckten, würden sie ihn töten. Wenn sie mich und ihn zusammen entdeckten, würden wir beide bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken. Mit aller Kraft zog ich ihn weiter. Seine Haut schrammte über den harten Boden und die gummierten Sohlen seiner Schuhe quietschten verdächtig. Schließlich schaffte ich es, ihn über meine Türschwelle zu schleifen. Irgendwo im Flur drehte sich ein Schlüssel in einem Schloss.
    Mit Feingefühl schloss ich lautlos meine Tür. Ich hatte es tatsächlich geschafft. Verschwitzt und außer Atem lehnte ich mich an die kühle Wand. Dieser verdammte Engel! Keinen Zentimeter weiter würde ich ihn bewegen. Von mir aus konnte er hier auf dem Teppich festwachsen, es sei denn, er ging den Rest des Weges bis zum Bett auf eigenen Füßen, dieser arrogante Sturkopf.
    Ich stieg über ihn hinweg und genehmigte mir erst einmal eine stärkende Dose Blut in meiner Küchenzeile. Ich sollte dringend ein wenig schlafen, denn die Nacht war bereits zur Hälfte um und morgen hatte ich eine anstrengende Einladung bei meinen Eltern.
    »Verdammt«, murmelte ich immer wieder und trabte zurück in den Flur. Levian atmete und seine Kopfwunde hatte zu bluten aufgehört. Ich packte erneut ein Handgelenk und zog den Koloss über den Flur in mein Schlafzimmer. Toll. Und nun? Ich zog missmutig schnaufend die Decken vom Bett, legte sie auf den Boden und rollte Levian darauf. Ein Kopfkissen stopfte ich unter seinen Dickschädel und breitete ein Laken über ihn aus. Am liebsten hätte ich ihm auch noch Tabletten in den Rachen gestopft, aber das traute ich mich dann doch nicht. Ich knurrte ihn noch einmal an und ließ die Tür offen.
    Im Bad schälte ich mich aus meinen Sachen, duschte kurz und schlüpfte in einen Schlafanzug aus weicher Baumwolle. Nach einem kurzen Pflegeprogramm widmete ich mich dem üblichen Kampf mit meinen Haaren. Sie waren ungefähr genauso

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