Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
Vom Netzwerk:
natürlich weg.
    »Sehr schön. Wir sind gleich bei Professor Teshnon angemeldet. Ich habe die Einsatzleitung für heute an Mik übertragen, damit ich dich begleiten kann.«
    Als hätte Yaris es geahnt, begannen die Warnleuchten zu blinken und das komplette diensthabende Team wurde zu einem Einsatz gerufen. Wir warteten, bis alle aus dem Raum gestürmt waren, dann stand Yaris auf und schob den Stuhl zurück an den Tisch. »Denk an meine Worte, Nikka.«
    »Ich bin ja nicht blöd!«
    »Und überdenke deine Wortwahl«, sagte Yaris leise, aber sehr eindringlich. Ich nickte düster.
     
    Professor Teshnon begrüßte mich so freundlich wie beim vorherigen Mal und hatte seine Experten bereits um sich geschart. Frau Dr. Nuria wirkte ein wenig nervös. »Vielen Dank, dass Sie beide es so zeitnah einrichten konnten.«
    Yaris warf mir einen auffordernden Blick zu. »Aber sehr gern«, sagte ich betont handzahm und bemühte mich um ein verbindliches Lächeln.
    »Wie steht es um Ihren Arm, Nikka?«
    »Der ist noch dran«, erwiderte ich cool.
    Yaris warf mir einen warnenden Blick zu.
    »Mich interessiert der Heilungsprozess, Nikka«, fuhr Professor Teshnon fort. »Was können Sie mir berichten?«
    »Nun, ich kann ihn wieder ohne Probleme nutzen. Greifen, heben, tasten, alles funktioniert. Auch das taube Gefühl ist fast verschwunden. Nur …«
    »Nur …?«
    »Diese blauen Adern verschwinden einfach nicht.«
    »Haben Sie das Gefühl, dass es mehr werden?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich leise. »Ich versuche, nicht allzu genau hinzusehen.«
    »Dürften wir uns den Arm noch einmal ansehen?«
    Ich schluckte schwer. Jetzt ging es gleich wieder los. Sie würden mich ansehen und über mich reden und ich würde mir vorkommen wie ein totes Stück Fleisch. Ich hasste Situationen wie diese. »Ja«, sagte ich schließlich.
    »Könnten Sie Ihr T-Shirt ausziehen?«
    Ich nickte. Wortlos zog ich mir das Shirt über den Kopf und stand nur noch in BH und Unterhemd vor ihnen.
    »Ein Foto, bitte«, wies Professor Teshnon sein Team an. »Dann vergleichen wir die Aufnahmen mit vorgestern.« Frau Dr. Nuria betätigte die Kamera, ohne mir allzu nahe zu kommen. »Ihre Wunde ist sehr gekonnt genäht.« Professor Teshnon lächelte.
    »Eine Dame aus der Schneiderei hat mir eine kleinere Naht gemacht, weil die erste so grob war und die Wunde vermutlich deshalb so schlecht verheilte.«
    »Eine gute Idee. Sie wissen sich zu helfen.« Sein Gesicht wurde ernst, als er einen weiteren Blick auf die immer noch geröteten Wundränder warf. »Wir glauben, es liegt an dem blauen Feuer, dass Verletzungen schlechter heilen.«
    »Wirklich?«
    »Ja, es scheint unsere Selbstheilungskräfte zu verlangsamen.«
    »Das klingt beunruhigend«, warf Yaris ein.
    »Das ist es auch. So, wir sind fertig. Sie können sich wieder anziehen, Nikka, vielen Dank.«
    »Gern«, erwiderte ich. Bei Professor Teshnon fiel es mir leicht, umgänglich zu sein. Seine freundliche und ruhige Art wirkte regelrecht ansteckend. Auch Yaris schien zufrieden. Erleichtert zog ich mich wieder an.
    »Yaris, hätten Sie noch einen Moment?«
    »Sicher.« Yaris sah zu mir. »Nikka, du kannst schon vorgehen. Ich komme dann nach.«
    »Ist gut. Auf Wiedersehen allerseits.« So schnell, wie es die Höflichkeit erlaubte, verließ ich den Raum. Was war ich froh, dass ich diesen Termin hinter mir hatte.
     
    Zurück im verlassenen Aufenthaltsraum setzte ich mich an einen der Tische und ließ den Blick umherschweifen. Stühle standen etwas unkoordiniert herum, Bücher sahen aus, wie hastig zur Seite gelegt und hier und da standen Schalen und Teller mit Essbarem, das zum Teil noch dampfte.
    Die Schälchen erinnerten mich an den Engel und plötzlich wurde mir klar, dass auch er schon länger nichts mehr gegessen hatte. Weil ich es mir jedoch nicht leisten konnte, jedes Mal etwas bei einem Restaurant zu bestellen, musste dringend eine andere Lösung her. Leider konnte ich überhaupt nicht kochen. Wozu auch? Ich ernährte mich ja hauptsächlich von Blut. Dafür musste ich es nur in Dosen, Kanistern oder Trinkbeuteln kaufen. Yaris kochte sich zu Hause öfter mal etwas, doch sie konnte ich unmöglich fragen.
    So wie es aussah, musste ich mal wieder einen Computer bemühen. Der Engel sagte, dass seine Rasse und die der Menschen sich sehr ähnelten, also wühlte ich mich virtuell durch die Rudimente der menschlichen Esskultur und verstand mal wieder nur sehr wenig. Zu umfangreich und doch zu bruchstückhaft waren die

Weitere Kostenlose Bücher