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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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falsch gelaufen.
    »Schau nicht so finster.« Levian löffelte hungrig seine Suppe, und als ich ihn ansah, gestand ich mir erneut ein, dass er der Grund für meine allermeisten Probleme war. Entschlossen stand ich auf, weil ich hoffte, die Distanz würde mich klarer denken lassen.
    »Hey, du hast versprochen, wieder ins Bett zu kommen.«
    »Nein«, sagte ich leise. Das vorhin war schon zu viel Nähe. Was sollte daraus werden? Wie viele Lügen mussten es noch werden? Und vor allem, wie lange würde es dauern, bis man ihn bei mir fand?
    »Nein?«
    »Es ist besser so«, sagte ich und drehte mich von ihm weg. »Ich werde mal duschen gehen und dann sollte ich etwas schlafen.« Ich ließ meine Stimme emotionslos klingen und versuchte, ihn nicht zufällig anzusehen, während in meinem Inneren zwei Parteien um die Oberhand kämpften. Die eine, die mir riet, vernünftig zu sein und zu akzeptieren, dass Levian und ich keine Zukunft hatten, für die es sich lohnen würde, sich weiter so leichtsinnig in Gefahr zu begeben. Und die andere, die mir sagte, mir sollte egal sein, was morgen käme und all die Lügen wären es wert, weil ich noch nie für jemanden so empfunden hatte wie für Levian.
     
    Als ich unter der Dusche stand und das warme Wasser über meinen Körper lief, dachte ich an Narkas. Flugdämonen waren im Allgemeinen bei der dämonischen Damenwelt sehr beliebt und auch ich war keine Ausnahme. Doch genauso wie bei Mik damals war es bei Narkas so, ich konnte mir vorstellen, tagelang mit ihm im Bett herumzutollen, ohne dass es mich interessieren würde, wie er dachte und fühlte. Bei Levian hingegen war es etwas anderes. Einerseits brachte er mich um den Verstand, wenn er mich nur ansah und ich wollte ihn am liebsten nackt auf das nächste Bett werfen, aber andererseits war da noch ein Gefühl, das tiefer ging als die bloße körperliche Anziehung. Eine Vertrautheit, die ich noch nicht wagte, zuzulassen und eine tiefe Sympathie, die als ein zartes Flattern in meinem Bauch wohnte. Ich glaubte, wenn es darauf ankäme, würde ich so ziemlich alles für ihn tun. Und ich wusste noch nicht, ob mich dieses Gefühl ängstlich oder glücklich machen sollte.
    Nach einer nicht wirklich entspannten Dusche schlüpfte ich in meine Nachtsachen, räumte das Tablett weg und versuchte zu ignorieren, dass Levian ganz offensichtlich schlechte Laune hatte, weil ich mich nicht an unsere Abmachung gehalten hatte. Weil ich im Moment nicht in der emotionalen Verfassung war, eine Diskussion mit ihm darüber durchzuhalten, ohne ausfallend zu werden, kroch ich auf die Couch und wollte nur noch schlafen. Die schweren Rollläden schlossen den Tag aus und der Erschöpfungsschlaf kappte meine Gedanken.

11. Kapitel
    Kompliziert
     
    A ls ich erwachte, war es schon früher Abend. Nachdem ich mich angezogen und etwas zu mir genommen hatte, sah ich nach meinem Patienten. Es schien ihm noch besser zu gehen. Seine Gesichtsfarbe war nicht mehr so erschreckend grau und durchsichtig und die Wunde an seinem Bein begann an einigen Stellen zu verkrusten. Ich stellte ihm ein Glas Wasser und seine Tabletten ans Bett, doch er hielt die Augen fest geschlossen. Also spülte ich die Schüssel, befüllte sie mit etwas frischer Hühnersuppe für Yaris, schnappte mir die restlichen Tablettenschachteln und machte mich auf den Weg zum Hauptquartier.
     
    Im Aufenthaltsraum saß Mik etwas steif an einem Tisch und blickte betont ins Leere, als ich den Raum betrat. Hinter seinem Rücken deutete Riki auf ihn und hob fragend die Hände. Ich verdrehte die Augen und machte eine wegwerfende Handbewegung. Als Nächstes musste ich wirklich dringend mit Mik klären, dass aus uns nie wieder ein Paar werden würde. Doch zunächst wollte ich Yaris mit meiner Suppe beeindrucken. Sie saß wie üblich an ihrem Schreibtisch am Fenster und sah Dokumente durch.
    »Ich habe dir etwas mitgebracht«, sagte ich.
    »Schön«, erwiderte Yaris und warf nicht einen einzigen Blick auf die abgedeckte Schale. »Hast du die Medikamente dabei?«
    »Ja, klar.«
    »Prima. Leg sie einfach auf den Tisch, ja? Deine Termine besprechen wir, sobald ich hiermit fertig bin.«
    Sofort war ich wütend, weil sie meine Suppe ignorierte und stattdessen nur die unerfreulichen Themen ansprach. Ich stellte die Schale mit der Suppe auf den Schreibtisch, zerrte die Medikamente aus meinen Jackentaschen, warf sie hinzu und ging.
    »Nikka«, rief Yaris mir warnend hinterher, doch ich drehte mich nicht mehr um. Jetzt hatte ich

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