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Hin u Weg - Verliebe Dich Ins Leben

Hin u Weg - Verliebe Dich Ins Leben

Titel: Hin u Weg - Verliebe Dich Ins Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Quarch
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– um all diese Scheiße, die das Leben schwer und mühsam macht, wo es doch leicht und spielerisch sein sollte. „Oh, ein Gott ist der Mensch, wo er spielt“, möchte ich Hölderlin variieren, „ein Bettler, wo er nachdenkt.“ Ja, so ist es.
    Also, lass uns spielen, meine Liebe! Daran kann nichts schlimm sein, solange die Regeln klar sind. Das ist natürlich wichtig, denn sonst ist jedes Spiel zum Scheitern verurteilt. Ebenso, wenn wir die Unschuld der Kinder in uns verlieren und stattdessen dem Ich das Feld überlassen. Das Ich kann nicht spielen, es ist der ultimative Spielverderber. Ebenso wie es der ultimative Eros-Verderber ist. Aber wenn wir von Herz zu Herz spielen, von Seele zu Seele, dann ist alles gut. Dann wird dieses Spiel schön sein. Schön, im erotischen Sinne: ihm wird diese hinreißende Leichtigkeit eignen, diese Schwebe zwischen Verbindlichkeit aus Verbundenheit und Freiheit aus Individualität. Du bist ganz du, und ich bin ganz ich – und gemeinsam spielen wir ein Spiel, das uns erfreut, das die Balance hält, das schön ist, das uns zum Leuchten bringt und eben deshalb auch unsere Partner, Freunde und Kinder entzücken wird.
    Eros liebt das Spiel. Die Schönheit des Eros ist spielerisch. Ein gutes Spiel ist erotisch. Immer geht es um ein gutes Gleichgewicht des Lebens: von Freiheit und Verbindlichkeit, von Nähe und Ferne, von Licht und Schatten, von Mann und Frau, von Oberfläche und Tiefe, von Seele und Körper … So gesehen spricht überhaupt nichts dagegen, zuweilen ein Playboy oder ein Playmate zu sein…

Der Luxus der Kosmetik
Tu deinem Leib etwas Gutes,
damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen
.
Teresa von Ávila
     
    Ich könnte mich kaputtlachen! Dass du voll auf das Playmate-Motiv einsteigst, hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Ein schönes Spiel, das du da mit mir spielst. Das gefällt mir. Das fühlt sich leicht und frei an. Und es leuchtet mir völlig ein, wenn du sagst, dass es dir total Spaß macht, dich schön zu machen und sexy zu stylen, solange du dir sicher sein kannst, damit nicht sogleich das „Balzgehabe der notgeilen Männer-Egos“ auf dich zu lenken. Blöd nur, dass du dir dessen bei Lichte besehen niemals ganz sicher sein kannst.
    Aber dein Gedanke ist stark: „Wenn das so ist, dann kann ich ja in einem reifen erotischen Verhältnis meinen Körper als Spielfigur verstehen: dann kann ich mit ihm spielen, vielleicht auch schauspielern, dann kann ich tanzen, dann kann ich mich schön machen, ohne mich dabei zum Objekt zu erniedrigen.“ Genauso würde ich es beschreiben. Wohl wissend, wie schwierig das ist, denn da wir nun beileibe nicht in einer erotischen Welt leben, sondern in einer pornographischen, wirst du nur selten Menschen finden, mit denen du ein solches erotisches Spiel spielen kannst, bei dem du deinen Körper, deinen Intellekt, dein Herz gleichermaßen aufs Spiel setzt. Dafür braucht es wohl jene kostbaren Freundschaften zwischen erotisch reifen Menschen, die sich aneinander freuen und miteinander spielen können, weil sie sich ihrer selbst bewusst sind; weil ihre Verliebtheit nicht von unbewussten Projektionen und Verstrickungen infiziert ist, von dem Haben-Wollen und Besitzen-Müssen des Ich. Schön, dass wir ein bisschen davon in unserer Freundschaft leben können. Schön, dass diese Freiheit und Leichtigkeit wirklich möglich ist.
    Besonders gefällt mir deine These, dass du es total befreiend findest, das Thema „Sichschönmachen“ unter der Rubrik „Spiel“ zu verorten. „Klar“, sagst du, „wo ich in der Liebe bin, da hört das ganze Konkurrenzgehabe auf. Da brauche ich keinen Zickenkrieg mehr, da muss ich nicht schön sein, aber da kann ich schön sein; genauer: da kann ich schön spielen.“ Genau, genau! Das ist es, was ich meine. Ich würde sogar noch ergänzen: Du musst nicht schön sein, weil du ohnehin schon schön bist – und kannst dir obendrein den Luxus leisten, dich auch noch schön zu machen. Ich meine das jetzt nicht irgendwie metaphorisch; ich meine es ganz im Ernst – und diese Meinung ist empirisch verifiziert: Wenn du in der Liebe bist, wirst du schön. Wenn du dich von der Liebe durchdringen lässt, wirst du schön. Ohne weiteres Zutun; weil Eros dich von innen heraus in Balance bringt, weil er dich Ja sagen lässt zu dir, weil er dich dazu bringt, nichts mehr wegdrücken zu müssen. Das Mit-dir-im-Einklang-Sein strahlt nach außen. Und jeder erotisch sensible Mensch wird dieses Leuchten an dir wahrnehmen und

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