Hindernisse zum Glück (German Edition)
kommen lassen? Kalli verabschiedete sich und ließ Johann alleine im Aufenthaltsraum zurück. Er war nicht glücklich mit dieser Situation, aber Johann wusste, dass Kalli alles zum Guten wenden würde. Im Stall sah er Kalli bei Marie stehen und fröhlich plaudern.
„ Dein Freund braucht ein wenig Aufmunterung! Die Nachrichten, die ich heute für ihn hatte , waren nicht so gut, aber d as kann er dir selbst erzählen!“ sagte Kalli laut, nachdem er Johann erblickt hatte und machte sich endgültig auf zum Gehen.
Marie lief Johann entgegen und schaute ihn besorgt an.
„ Was hat sie dir w ieder für einen Strick gedreht?“ fragte sie ahnend , um was es ging. Johann bat sie mit in die Sattelkammer zu kommen, in der sie kurz ungestört reden konnten , Dort erzählte ihr alles. Als er fertig war , schüttelte Marie fassungslos den Kopf.
„ W ie kann man so geldgierig sein?“ fragte sie. „ Sie stellt das Geld über alles andere, sogar über ihr eigenes Glück! “
„ Für sie ist Glück gleich Geld! Sie glaubt nur glücklich sein zu können, wenn sie Geld hat. Das war auch der Hauptgrund , warum sie mich geheiratet und sie es so lange mit mir ausgehalten hat! Mit den Jahren ist es bei ihr zu einer Art Wahn geworden, mir das Geld aus der Tasche zu ziehen! Dieser blöde Unfall und der Roll stuhl kamen ihr gerade gelegen!“ meinte Johann. Marie umarmte ihn.
„ Wir schaffen das! Egal, wie lange es dauert! Wir gehören zusamm en, da bin ich mir ganz sicher!“
Johann lächelte wieder. „ Ja, ich auch! “
An einem Freitagmorgen fuhren Paul, Sandra, Marie und Johann auf das letzte Freilandturnier der Saison ins niederländische Venlo. Paul ritt vier junge Pferde in den Prüfungen A und L und Johann hatte zwei Pferde fü r die schweren M-Prüfungen und ` Condor ´ für die S-Prüfung mitgenommen.
Am Samstag meisterte der Hengst mit Bravour die Qualifikationsprüfung für das Hauptspringen mit Stechen am Sonntag. Eigentlich war es nicht Johanns Art ein siebenjähriges Pferd durch eine schwe re Prüfung zu jagen. A ber er sagte sich, es wäre die L etzte der Saison und er war in sehr guter Verfassung.
` Condor ´ ging auch am Sonntag souverän mit null Fehlern durch die Hauptprüfung. Er war im Stechen! Während Marie den Hengst für eine Stunde in die Box brachte, schaute sich Johann seine Mitstreiter im Parcours an.
„ Sorry, d ie Dopingkontrolle war noch da!“ sagte Marie als sie neben ihm Platz nahm.
„ Die werden immer nerviger! “ meinte Johann gel angweilt .
Seit den vergangenen Olympischen Spielen wurden fast bei jedem Turnier Dopingkon trollen gemacht, sogar auf den K leinen! Johann wusste , dass nach dem Springen ein Veterinär mit dem schriftlichen Testergebnis auf ihn zukommen würde, das s natürlich negativ war!
Im Stechen trat er gegen fünf weitere Starter an. Er wurde mit einem Abwurf sechster, aber das war mehr, als er erwartet hatte und immerhin gab es noch 1500 Euro Preisgeld. Paul und Marie begleiteten ihn fröhlich zum Stall. Er sah Max, der auf diesem Turnier Chefveterinär war, auf sich zukommen.
„“Ich muss mit dir sprechen!“ sagte der Tierarzt mit ernster Miene. Johann ging mit ihm in eine ruhige Ecke des Stallzeltes.
„Dein Hengst ist positiv!“ sagte Max geradeheraus.
„Das ist ein Missverständnis!“ sagte Johann erschrocken.
„ Nein! Leider nicht! Ich ha be den Test persönlich gemacht!“ Max war ernst, wie Johann ihn selten erlebt hatte. „ Das Mittel, das wir gefunden haben, wird auf die Haut aufgetragen und gelangt so ins Blut! “
„ Aber wir haben ihm nichts auf die Haut aufgetragen! Er hat nicht einen Kratzer, warum sollten wir ihm et was geben oder einreiben?“ Johann verstand überhaupt nichts mehr. Die Turnierleitung und zwei Richter kamen auf ihn zugeschritten.
„ Herr Buchenland, wir müssen sie wegen Dopings bei dieser Prüfung disqualifizieren! Die Tierärzte werden noch Proben von den anderen Pferden aus ihrem Besitz nehmen. Bleiben si e bitte noch zwei Stunden hier!“ erklärte der Chefrichter.
Die Preise, d ie er an diesem Wochenende mit `Condor´ gewonnen hatte, musste er abgeben. Er ging niedergeschlagen zu Paul und Marie.
„Was soll das?“ fragte Paul. „ Wir haben keinem Pferd was gegeben!“
Johann schüttelte schweigend den Kopf.
Ihm fiel auf, dass jemand fehlte. „ Wo ist Sandra? Ich würde gerne mit euch drei sprechen! “
„Ich suche sie!“ bot Paul an und lief los.
Marie umarmte Johann.
„ Habt ihr ihm
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