Hindernisse zum Glück (German Edition)
nichts! Wir trinken in Ruhe was, dann machen wir zusammen den Stall, o.k.? “
„Ja, o.k.!“ gab Marie kleinlaut zurück.
Laura verschwand, mit dem Vorwand zu ihrer Chefin zu müssen.
„ Gehen wir zusammen auf die Reiterparty? Also du, Laura, Paul und sein Günni?“ wollte Johann wissen.
„Günni!“ Marie musste lachen.
„ Ja, stell dir vor, der ist eifersüchtig auf mich!“ berichtete Johann.
„ Auf dich? Wie das? “
„ Ich habe Paul gelobt und ihm auf die Schulter geklopft, das hat Günni gesehen! Du glaubst nicht, was das für eine Diskussion ausgelöst hat! “
Marie fing an zu lachen. Sie mochte Paul sehr, aber dieser Günni war i n ihren Augen eine Lachnummer. „ Und, was hast du gemacht? “
„ Ich habe mich gaanz langsam aus dem Staub gemacht und nichts gesagt! “
„ Hoffentlich ist es n ichts Ernstes mit Paul und dem!“ meinte Marie. Dann kannst du dich warm anziehen, der bewirft dich mit Wattebäuschchen, wenn du P aul noch mal anfasst! Pass auf!“ Sie lachten beide bei dieser Vorstellung, bis ihnen die Tränen kamen.
Als er wie der Luft bekam, meinte Johann: „ Die Pferde sind so gut wie verkauft. Wenn wir morgen in die Platzierung reiten, legen die Scheiche noch eine schöne Summe drauf! Das ist echt der Hammer, so schnell und unkompliziert habe ich noch nie Pferde verkauft! “
„ Ja, das ist typisch für diese Araber! Mein Ex-Freund Markus arbeitete auf einem Vollblutgestüt, der hat mir oft solche Geschichten erzählt! Das Gute ist, dass du auf jeden Fall dein Geld bekommst und zwar in bar und jeder Schein ist echt! “
„Ach Quatsch, in bar!“ winkte Johann ab.
„Doch, warte ab!“
Sie beschlossen nicht weiter darüber zu diskutieren und gingen in den Stall.
Zum ersten Mal seit Marie bei Johann arbeitete, machten sie die Stallarbeit zusammen. Sie holten den angefallenen Mist aus den Boxen, verräumten das Sattelzeug und fütterten die Pferde. Anschließend gingen sie zum Bierstand und bestellten sich ein Feierabend-Radler. Viele andere Reiter waren mit ihren Angestellten da und vertrieben sich die Zeit zwischen Feierabend und Reiterparty. Alle waren noch im Turnier- oder Stalldress.
„Oh Marie! Schön, dich zu sehen!“ Martin Bemel hatte sich zu Johann und Marie gesellt und fing unge niert an mit Marie zu flirten an. „ Du kommst doch heute Abend, oder? “
„ Na klar! Das habe ich dir doch heute Mittag gesagt, schon vergessen?“ Johann bemerkte den patzigen Unterton bei Marie, aber Martin schien das nicht zu stören.
„ Ja, und du hast mir einen Tanz versprochen! “
„Ja, einen Tanz!“ sagte sie betont.
„ Mmh und keine Ausrede, dein Chef ist mein Zeuge! Nicht wahr, Herr Buchenland? “
„Ja, ich passe auf!“ gab Johann zurück.
Er spürte diese Eifersucht und das Schlimmste war, das dieser Martin Bemel in Maries Alter war! Johann konnte im Moment nichts tun. Aber er nahm sich vor, an diesem Abend ein Auge auf diesen Kerl zu werfen.
„ Ich gehe jetzt ins Hotel! Wir sehen uns um fünf vor acht am Lkw! Paul und Günni sage ich auch Bescheid!“ sagte Johann zu Marie und ging.
Er hörte, dass Marie sich von Martin verabschieden wollte, der sie zurückhielt und ihr ein Gespräch aufdrückte, aus dem sie so leicht heraus kam.
Paul rief er auf dem Handy an, um ihm den Treffpunkt durchzugeben.
Als er im Hotel angekommen war, ließ er sich auf das Bett fallen.
Er fühlte eine innere Unruhe, die er nicht von sich kannte. Warum hatte er diesem Kerl nicht die Meinung gesagt? Warum hatte er ihm nicht gesagt, dass er nicht mit Marie zu tanzen hatte, weil sie seine Freundin war? Hatte er überhaupt das Recht dazu, so etwas zu sagen? Schließlich waren sie gerade einen Tag zusammen! Wie würde die Sache mit Marie weitergehen? Vielleicht musste er mehr zu ihr stehen, wenn er sie auf Dauer an sich binden wollte? Hatte er damals zu wenig zu Michelle gehalten? Hatten sie sich so weit auseinandergelebt, weil er nicht zu ihr gehalten hatte?
Aber er hatte immer zu ihr gehalten! Er hatte sich sogar gegen seine Eltern gestellt, wenn sie auf Michelle herumgehackt hatten und aus diesem Grund waren sie auch nach Madeira in das Ferienhaus gezogen. Wie gerne würde er seine Mutter anrufen und mit ihr sprechen. Er fühlte sich in dem Moment wie ein kleiner Junge, der etwas ausgefressen hatte und nicht weiter wusste.
Der Haken an der Sache war, das er sie nicht anrufen konnte, solange er mit Michelle unter einem Dach lebte. Sie hatten damals zu ihm gesagt, er
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