Hindernisse zum Glück (German Edition)
alles.
Johann schaute sich kurz nach Laura um, sie war schon verschwunden und Martin Bemel tanzte verloren alleine in der Menge.
Sie gingen um die Ecke der Reithalle. Als Johann bemerkte, dass sie alleine waren, zog er Marie an sich und küsste sie.
„ Darauf habe i ch mich den ganzen Tag gefreut!“ hauchte Marie, als er von ihr abließ.
„Ich auch!“ er lächelte glücklich.
„ Gehen wir zu dir oder zu mir?“ Marie stellte die Frage belustigt, meinte es aber ernst.
„ Ich wü rde sagen zu dir in meinen Lkw!“ lachte Johann. Sie nahm ihn bei der Hand und forderte ihn auf, mit ihr zu kommen.
Als sie später glücklich i n seinen Armen lag, sagte sie: „ Johann, denk bitte nicht, dass ich eine bin, die leicht zu haben ist! Weißt du, ich liebe dich! Ich hatte ein Jahr Zeit, um mir darüber klar zu werden. Seit einem Jahr sehne ich mich nach dir! Als du mir gestern endlich gesagt hast, dass du mich liebst, wollte ich dir nur noch nahe sein! Außerdem haben wir frühestens in vierzehn Tagen ein gemeinsames Wochenende! Näc hstes Wochenende habe ich frei.“
Er legte ihr den Zeigefinger auf den Mund. „ Meine liebste Marie! Ich habe nie gedacht, dass du leicht zu haben bist! Ich hätte dir alle Zeit der Welt gelassen, wenn du es gewollt hättest! Aber du hattest gestern vollkommen recht, als du gesagt hast, dass wir lange genug gewartet haben. Ich habe mit vielen Dingen zu lange gewartet, aber ich glaube, es ist nie zu spät! Daher werde ich auch so schnell wie möglich mit meiner Frau sprechen! Es ist höchste Zeit! Innerlich haben wir uns längst getrennt und Kalli hat vollkommen Recht: Eine Formalität, eine Unterschrift und die Sache ist vorbei! Und jeder kann sehen, dass wir zusammen gehören!“
„ Aber ich kann das nicht, solange sie auf dem Hof ist und mit dir in einem Haus wohn t! Ich hoffe, du verstehst das!“
„ Ja, das verstehe ich vollkommen! Und jetzt lass‘ uns nicht mehr davon sprechen!“ Marie nickte. Johann wechselte gleich das Them a: „ Was machst du nächstes Wochenende, wenn du frei hast?“
„ Oh, keine Ahnung! Vielleicht überwinde ich mich und fahre nach Hause. Aber nur, wenn mein Bruder Frank und seine Agathe nicht da sind! Und was machst du?“
„ Ein Freund hat mir Karten für das Turnier in Aachen versprochen. Wenn das klappt, fahre ich dort aufs Turnier und schaue mir die Profis an. Wenn nicht, dann bleibe ich zu Hause und friste mein Dasein alleine im großen Haus. Nebenbei reite ich ein bisschen und nerve Paul und Jeannette!“ Er klang verbittert. Beide wussten, dass sie sich am nächsten Wochenende nicht nahe kommen konnten. Dicht aneinander gekuschelt schliefen sie ein.
Am Sonntagmorgen war Johann schon um halb sechs wach. Ihm war im Schlaf eingefallen, dass er noch ein Geschenk für Marie hatte. Er hatte es gestern Abend extra in die Hosentasche gesteckt und trotzdem vergessen! Zärtlich küsste er sie wach. Als Marie die Augen aufschlug, lächelte sie ihn a n und schlang die Arme um ihn. „ Guten Morgen, meine Hübsche! Es ist zwar sehr früh, aber ich wollte noch etwas Zeit mit dir alleine genießen!“ Er streichelte ihr über den Kopf.
„Ja, das ist schön!“ Sie drückte ihren ganzen Körper fest an ihn, als wollte sie ihn nie loslassen.
„Ich habe ein Geschenk für dich!“ Johann befreite sich aus ihrer Umarmung, holte die Kette und gab sie ihr.
„Ist das eine Fußkette?“ freute sich Marie.
„ Ja, ich dachte du könntest deine schöne Fessel damit schmücken. Außerdem hast du jetzt ein Geschenk von mir , das nicht jeder gleich sieht!“
„ Das ist so schön! Danke! “ Sie hielt ihm die K ette und ihren linken Fuß hin. „Machst du es bitte um?“
“Mit dem größten Vergnügen!“ Als er ihr die Kette an das Fesselgelenk gemacht hatte küssten sie sich und gaben sich ihrer Leidenschaft hin.
Als Marie sich um sieben Uhr auf den Weg in den Stall machte, meinte Johann, Tränen in ihren Augen gesehen zu haben. Mit einem Mal überkam ihn Traurigkeit darüber, dass sie sich zwei Wochen lang mehr oder weniger nur beim Arbeiten sehen würden und keine Gefühle zeigen konnten. Es lag an ihm, das wusste er! Er musste etwas tun! Michelle musste ausziehen und die Scheidung eingereicht werden!
Johann ging zum Hotel, packte seine wenigen Sachen zusammen und bezahlte Pauls und sein Zimmer. Seine Sachen brachte er in den Lkw und zog dort seine Turnierkleidung an. Danach ging er ins Festzelt zum Frühstück. Paul und Marie
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