Hindernisse zum Glück (German Edition)
großen Stil machen. Optimaler Weise müsste ich ein bis zwei andere gute Reiter einstellen, di e die jungen Pferde vorstellen!“ gab Johann offen zu.
„Sagen Sie, wollten sie nie Kinder?“ Herr Heisel wurde richtig neugierig. Johann sah ihn ganz erstaunt an. Er war sehr empfindlich bei diesem Thema.
Doch er antwortete etwas bedrückt: „ Meine Frau wollte nicht! “
„Wissen S ie, meine Frau und ich wünschen uns nichts mehr, als endlich Großeltern zu werden. Doch unsere Schwiegertochter Agathe- sie haben sie am Freitag kennen gelernt- will auch nicht! Jetzt ruht unsere ganze Hoffnung auf Marie! “
Paul sprang über das letzte Hindernis und beendete den Parcours ohne Abwurf. Johann und Herr Heisel applaudierten.
„Marie möchte auch Kinder!“ nahm Johann das Gespräch wieder auf.
„Haben Sie mit ihr darüber gesprochen?“ bohrte Herr Heisel nach.
„Ja, erst letzte Woche!“ gab Johann zu.
„Sagen S ie, Herr Buchenland, S ie meinen es wirklich ernst mit meiner Tochter? “
Sie liefen vom Springplatz zum Abreiteplatz.
„ Ja, mir ist es sehr ernst und wenn S ie es genau wissen wollen: Ich ka nn mir sehr gut vorstellen mit I hrer Tochter zusammen zu leben und Kinder zu haben. Allerdings habe ich mit dem Thema heiraten vorerst abgeschlossen! Das andere Problem ist, dass sich meine Scheidung durch unvorhersehbare Komplikationen weiter verzögert und wir vorher nicht zusammen leben können, worüber ich sehr traurig bin! Sie haben eine wunderbare Tochter, Herr Heisel und jeder Tag ohne sie ist f ür mich wie ein verlorener Tag!“ sagte Johann ernst und wunderte sich selbst über seine Offenheit gegenüber Maries Vater.
Kaum waren sie am Abreiteplatz angekommen, kam Marie zu ihnen. Sie war fröhlich und strahlte über das ganze Gesicht.
„ Johann, Paul vermisst dich schon! Er will, dass du ihm bei der kleinen Stute auch Tipps gibst!“ sagte sie.
Johann stellte sich auf den Abreiteplatz neben eines der Hindernisse. Marie blieb mit ihrem Vater draußen stehen. Nach einer Weile bemerkte Johann, dass die beiden heftig diskutierten, doch er musste auf Paul achten.
Als dieser sich auf den Weg zum Parcours machte, bemerkte Johann, dass Marie verschwunden war.
„ Wo ist Marie? Ich dachte, sie würde si ch mit uns Paul‘s Ritt ansehen!“ sagte er zu ihrem Vater.
„ Wir haben uns ein wenig gestritten!“ murmelte Herr Heisel traurig. Johann beschloss sich heraus zu halten und ging mit Herrn Heisel im Schlepptau zum Springplatz.
Paul blieb dieses Mal ohne Abwurf, doch mit dem ersten Pferd war er schneller gewesen und gewann diese Prüfung. Mit der kleinen Stute war er Vierter geworden.
Paul kümmerte sich mit Jeanette um die Pferde und Johann begab sich mit Herrn Heisel zum Mittagessen am Dressurplatz.
„ Ich dachte, du wo lltest dir Paul‘s Ritt ansehen!“ sagte Johann zu Marie.
„Ja, tut mir leid!“ sagte Marie leise. „Ich wollte kurz alleine sein!“
Johann bemerkte, dass irgendetwas nicht stimmte, aber er wollte vor ihren Eltern nicht weiter nachfragen.
Kurz nach dem Essen ritt Agathe ihre Prüfung. Sie konnten alle vier bequem vom Cateringzelt aus zuschauen. Als Agathe ihren Ritt beendet, warf Marie Johann einen fragenden Blick zu. „Gutes Pferd!“ sagte er kurz.
„ Danke! Das war das letzte Fohlen von meiner `Melody´, d en habe ich selbst gezogen!“ sagte Marie stolz.
„ Aha, aber du hast doch gesagt, dass d u kein eigenes Pferd mehr hast!“ stellte Johann fest.
„ Ja, der gehört auch meinen Eltern. Ich habe nur de n Hengst zum Decken ausgesucht!“ erklärte Marie.
„ Ach so, warum reitest du ihn nicht? Du würdest ihn besser vorstellen als Agathe! “
Herr Heisel klatschte Beifall für Johann. „ D anke, dass Sie mir Recht geben!“ freute er sich.
„ Ich habe doch schon hundert Mal gesagt, dass ich keine Turniere mehr reite!” verteidigte sich Marie. “Ich will auc h heute nicht mehr diskutieren!“
Johann spürte, dass Marie richtig sauer war und beschloss lieber ruhig zu sein.
Sie verabschiedeten sich von Maries Eltern und gingen zum Stallzelt, um Johanns Pferd für die M-Prüfung zu holen.
„ Ist all es in Ordnung bei dir, Schatz?“ wollte Johann wissen, als sie alleine waren.
„Bin nur müde!“ antwortete sie knapp. Johann nahm sie in die Arme.
„ Das glaube ich dir, aber du hast doch was! “
„ Hast du mit Papa über Kinder gesprochen? “
„ Ehm, ja! Hätte ich das nicht tun sollen? “
Marie seufzte. „ Naja, ist schon o.k. Es
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