Hindernisse zum Glück (German Edition)
ist im Moment alles chaotisch, findest du nicht? Außerdem will ich nicht, dass du dich von meinem Vater unter Druck gesetzt fühlst, weil er jetzt Opa werden will!“ sagte sie.
„ Ach was! Das ist doch allein unsere Sache und wir sollten nichts überstürzen, oder? “
„ Ja, wir können uns noch Zeit lassen- müssen wir, wegen deiner Frau!“ Marie klang erleichtert und Johann bekam den Eindruck, dass sie sich oft von ihren Eltern unter Druck gesetzt fühlte.
„So, wir müssen jetzt abreiten!“ Johann entließ sie aus der Umarmung.
Marie hie lt ihn zurück und sagte leise: „ Stimmt es, was du zu meinem Vater gesagt hast? “
„ Was denn? Ich glaube, ich habe sehr viel zu ihm gesagt! “ antwortete Johann verwirrt.
„E r hat mir erzählt, dass du gesagt hättest, ein Tag ohne mich sei ein verlorener Tag! “
Jo hann lächelte sie zärtlich an. „ Das ist wahr, Marie! Ich kann mir keinen Tag mehr ohne dich vorstellen, noch nicht einmal im Stall bei der Arbeit!“ sagte er ernst. Marie konnte vor Rührung keinen Ton mehr sagen.
Sie sattelten das nächste Pferd.
Johann gewann die Prüfung. Im Finalspringen danach ritt er mit einem Pferd als Zweiter vom Platz und mit dem anderen wurde er Fünfter. Die Preisgelder konnten sich gut sehen lassen. Zufrieden verluden sie die Pferde auf den Transporter.
„Johann, ich fahre nicht mit!“ verkündete Jeanette kurz vor der Abfahr t. Johann war völlig verwirrt. „ Wie bitte? Und wie kommst du heim? Hast du morgen Urlaub? Habe ich das vergessen? “
„ Nein, mach dir keine Gedanken! Ich bin bis morg en früh um sieben Uhr im Stall!“ sagte sie und klang geheimnisvoll.
„ Na gut, dann wi ll ich nicht weiter nachfragen!“ Er kletterte ins Führerhaus u nd rief den anderen beiden zu: „ Na los, einsteigen! Marie sitzt neben mir! Jeanette fährt nicht mit uns!“ Marie nahm ohne Widerworte neben ihm Platz und Paul setzte sich wie immer rechts außen hin.
„ Sag mal Chef, warum macht die Jeanette so ein Geheimnis dar aus, wenn sie einen Freund hat?“ wollte Paul wissen.
„ Weiß ich doch nicht! Hat si e einen?“ fragte Johann zurück.
„ Sieht so aus! Alleine geschlafen hat sie auf jeden Fall nicht! Es muss jemand sein, den wir kennen, sonst wü rde sie es nicht verheimlichen!“ mutmaßte Paul.
„Tja!“ machte Johann und schaltete das Radio an.
Paul zog die Augenbrauen hoch und hielt die Luft an. Johann wusste, dass Paul damit rechnete, dass er die ganze Zeit am Radio herumspielen würde. Er warf Paul einen spitzbübischen Blick zu und während er seinen Blick auf die Fahrbahn wandte, ließ er nebenbei die Hand vom Radio auf Maries Knie gleiten. Paul atmete laut aus und murmelte: „ Marie, du sollt est wirklich immer hier sitzen!“
Marie nahm Johanns Hand, streichelte s ie, schaute ihn an und meinte: „ Das finde ich auch! “
Johann hatte das Gefühl, das seine Beziehung zu Marie- so kurz sie erst Bestand hatte, sich an diesem Wochenende gefestigt hatte.
Marie hatte die Nacht von Sonntag auf Montag bei ihm im Haus verbracht. Sie standen an diesem Morgen zusammen auf, machten das Frühstück und aßen gemeinsam. Johann genoss diesen Morgen und es tat ihm weh, als sie kurz nach acht Uhr das Haus verließen und zusammen in den Stall zur Arbeit gingen. Es war die letzte Nacht und der letzte Morgen für unbestimmte Zeit gewesen, den Marie bei ihm im Haus verbracht hatte und er vermisste sie jetzt schon. Der einzige Trost war, dass sie sich den ganzen Tag bei der Arbeit sehen würden.
Zu Johanns Verwunderung hatte Jeanette die ganze Stallarbeit schon alleine gemacht und saß im Aufenthaltsraum beim Frühstück.
„ Wir stellen die Pferde gleich alle auf die Koppeln un d machen ein paar Putzarbeiten!“ verkünd ete Johann, als Paul dazu kam. „ Zuerst kehren wir die Spinnen im Stall weg, dann schrubben wir die Sattelkammer und die Waschbox aus. Dann putzen wir den Lkw gründlich! Heute Mittag trainieren wir die Pferde, die am Wochenende zu Hause waren , die anderen haben heute frei!“ Seine Angestellten nickten zustimmend und sie machten sich zu viert an die Arbeit.
Gegen elf Uhr ging Johann ins Haus und zog sich um. Schließlich musste er Michelle vom Krankenhaus abholen. Er trug nun ein beige farbenes, kurzärmeliges Hemd und schwarze Jeans. Er ging noch einmal zum Stall. Paul und Marie hatten begonnen den Lkw auszuspritzen. Paul hatte einen Schlauch durch die Seitentür gezogen und stand im Laderaum. Marie stand
Weitere Kostenlose Bücher