Hindernisse zum Glück (German Edition)
nichts passiert!“ murmelte er. „ Wo… wo ist denn Marie? “
„ Ach, sie hat s chon angefangen Heu zu füttern!“ Jeanette sagte es zu Johanns Verwunderung sehr fröhlich und nicht so abwertend, wie sie sonst über Marie sprach.
Johann ging in den Stall, wo er sie antraf.
„ Fü ttert ihr heute nicht zusammen?“ fragte er verwundert.
„ Doch, doch! Jeanette meinte, sie müsste schnell einen Kaffee trinken, sonst würde sie den Abend nicht überleben! Sie ist total müde!“ gab Marie fröhlich Auskunft.
„Aha!“ machte Johann und wunderte sich, dass Marie so positiv über ihre Kollegin sprach. War irgendetwas faul?
Er half beim Füttern, weil er zum einen herausfinden wollte, warum die beiden sich nicht bekriegten und zum anderen wollte er nicht ins Haus zu seinem Hauptproblem!
„ Marie, ich fange schon mit dem Kraftfutter an! “ rief Jeanette, als sie wieder in dem Stall kam.
„Ist gut! Geht es dir besser?“ erkundigte sich Marie und klang ernsthaft besorgt.
„ Ja, geht schon! Wir habe n gleich Feierabend, oder Chef?“ meinte Jeanette.
„Ja klar!“ Johann war ganz durcheinander, als er hörte, wie die beiden miteinander umgingen.
„Isst du heute mit uns zu Abend?“ fragte Marie.
„ Nich ts lieber als das, mein Schatz!“ antwortete er und merkte selbst nicht, was für ein trauriges Gesicht er machte.
Marie umarmte ihn. „ Was hast du denn? “
„ Nix! “
„ Gehe n wir nachher wieder spazieren?“ wollte sie wissen.
„Ja, gerne!“ sagte er fröhlicher.
Nach dem Abendessen ging er ins Haus, um zu duschen und frische Kleidung anzuziehen. Im Haus war es still, als wäre niemand da. Doch dann hörte er Michelle aus ihrem Zimmer rufen: „Johann! Johann!“ Sie lag im Bett und der Fernseher lief.
„ Was i st?“ fragte er genervt.
„ Bleibst du hier? Wir könnten do ch zusammen einen Film schauen!“ schlug sie freundlich vor.
„ Nein, ich bin verabredet! “
„Mit wem? Mit deiner Freundin?“ Ihre Stimme klang wieder hysterischer.
„Ja, mit meiner Freundin!“ sagte er genervt.
„Wer ist sie? Kenne ich sie?“ fragte Michelle verbittert.
„ Das geht dich nichts an! Ich kenne die Kerle, mit denen du mich in den letzten J ahren betrogen hast auch nicht!“ Er wollte Marie vor Michelle schützen. Er traute dieser Frau nach wie vor alles zu, auch wenn sie im Rollstuhl saß.
„ Es war doch Steve, mein Tennislehrer, das weißt du doch! Das tut mir auch alles schrecklich leid! Kannst du mir das nicht verzeihen? Johann, wir könnten noch mal von vorne anfangen! “
„Nein, ich gehe jetzt zu…“ beinahe hätte er „Marie“ gesagt. „zu meiner Freundin! Gute Nacht!“
Er stand in der Tür , als sie hinter ihm her rief: „ Johann, aber was ist an ihr so toll, dass du unsere Ehe wegwirfst? Ist sie hübscher als ich? Ist sie jünger? “
Er drehte sich zu ihr um und sagte: „ Michelle, sie ist einfach ganz anders als du! Außerdem liebe ich sie!“ Damit ließ er sie liegen und ging zum Duschen nach oben.
Marie wartete in `Condors´ Box auf ihn.
„ Da bist du endlich! “ rief sie erfreut, als er den Stall betrat.
„ Ja, tut mir Leid, Michelle hat mich aufgehalten!“
Sie stand auf und strich ihm über die Wange. „ Du siehst blass und traurig aus! Was ist los? War was mit Kalli? “
Gefolgt von dem vierbeinigen `Kalli´ liefen sie ins Feld hinaus.
„ Kalli hat mir die Leviten gelesen wegen Michelle! Wir haben uns gestritten und er will zurz eit priv at nichts mit mir zu tun haben!“ erzählte Johann traurig.
„Oh je! Meint er das ernst?“ fragte Marie besorgt.
„Ich denke, ja!“ seufzte Johann.
Er starrte betrübt vor sich hin, bis Marie ihn anstupste.
„ He, das wird wieder! Außerdem hast du noch mich! Ich halte zu dir!“ versuchte sie ihn aufzumuntern. Ein wenig konnte er auch lächeln.
„ Danke! So und jetzt erzähl, was mit dir und Jeanette los ist! “ versuchte er vom Thema abzulenken.
„ Was soll sein? Wir haben uns doch nicht gestritten! “
„ Eben! Ihr versteht euch plötzlich so gut! “
„ Ja, aber das ist doch gut, oder? “
„ Ja, das ist gut, aber warum versteht ihr euch von einem Tag auf den anderen plötzlich? Ich meine, am Wochenende sah das noch anders aus! “
„ Johann, du musst nicht alles wissen! Sie hat mir gestern Abend nach unserem Treffen noch einige Sachen erzählt und wir haben uns ausgesprochen. Nun verstehen wir uns eben besser!“ erklärte Marie.
„Ja, und was hat sie erzählt?“
Weitere Kostenlose Bücher