Hindernisse zum Glück (German Edition)
Mund.
„ Also, ich kenne jemanden, die ist mit einem Mann zusammen, der älter ist als Johann! Ich könnte sie fragen, ob ihr Fre und schon diese Pillen braucht!“ sagte Marie herausfordernd zu Jeanette.
Johann wunderte sich, dass Jeanette rot anlief und still blieb.
„ Sagt mal, was ist mit euch beiden los? Ihr habt doch ei ne Leiche begraben oder so was!“ sagte Johann zu den Frauen.
„ Wir? Nein! Wir haben beschlossen unser Kriegsbeil zu begraben!“ sagte Jeanette ganz verlegen und Johann spürte sofort, dass da etwas war.
„ Du könntest sie abfüllen, dann würden sie dir alles erzählen!“ schlug Paul vor.
„ Mmh, gute Idee! Aber nüchtern sind sie mir lieber! Ich meine, sie müssen morgen für uns arbeiten!“ Er warf Marie einen provozierenden Blick zu.
„ Ach arbeiten! Du bist mit mir zusammen wegen der Arbeit? Das merke ich mir!“ Marie tat beleidigt.
„Nein, meine Süße!“ Er zog sie näher zu sich und sie legte ganz vertraut ihren Kopf an seine Schulter.
„ Ich bekommen es noch raus!“ flüsterte Johann Paul zu, aber so, dass die Frauen es verstanden.
„Marie!“ sagte Jeanette drohend.
„ I ch kann schweigen wie ein Grab!“ sagte Marie ruhig.
„ Also, ich schlage vor, wir fahren zum Hotel und gehen ins Bettchen! Wir brauchen morgen erst um halb acht aufzustehen. Ich habe die Leute vom Turnier bezahlt, dass sie unsere Boxen misten und die Pferde füttern! Dann brauchen wir nicht ständig mit dem Auto hin und her zu fahren!“ erklärte Johann.
„Super! Wo frühstücken wir?“ wollte Jeanette wissen.
„ Im Hotel um acht Uhr! Das Frühstück auf dem Turnier ist nicht so gehaltvoll, wie wi r vom letzten Jahr noch wissen!“ Es hatte im letzten Jahr nur belegte Brötchen mit Käse oder Lyoner Wurst ohne Butter gegeben. Das war nicht das, was Johann und seine Leute gewohnt waren und dieses Jahr wollte er so etwas nicht noch einmal erleben und hatte die Zimmer mit Frühstück gebucht.
A ls Johann am Freitagnachmittag `Condor´ für das gemeldete M-Spring en abritt, rief ihm jemand zu: „ Diese Pferd steht dir ausgezeichnet Jo’ann!“ Er sah zur Bande, wo ein älterer Herr mit Hut und Brille stand und ihn freundlich anlächelte.
„Monsieur Jaques!“ rief Johann erfreut, als er ihn erkannt hatte. Er brachte den Hengst vor dem Franzosen zum Stehen. „ Wie geht es I hnen? “
„ O, es zwickt ein bisschen ‘ier, ein bisschen do rt, aber sonst ge’t es mir gut!“ antwortete Jaques fröhlich. „ Wie ge’t es dir Jo’ann? Was macht deine Vater und deine Mutter? “
„ Oh, sie leben auf Madeira und ihnen geht es gut!“ antwortete Johann verlegen und wechselte das Thema: „ Betreuen S ie jemanden, der hier reitet, Monsieur Jaques? “
„Oui, diese vier Junges dort!“ antwortete er und zeigte auf die vier Franzosen, die Johann von seinem Trinkgelage im letzten Jahr noch gut in Erinnerung hatte.
„ Oh, da haben S ie alle Hände voll zu tun! Ich kenne sie vom letzten Jahr! Ich hatte das Gefühl, dass sie lieber P arty machen wollten als reiten!“ meinte Johann besorgt.
„ Ach, ich ‘atte mal drei junge deutsche Reitschüler, die waren auch nicht besser! Der eine ‘atte nur die ‘übschen Frauen in die Kopf, der andere ‘at sich gerne mal geprügelt und er dritte war auch immer auf Partys und ‘atte ein bis zwei Bier zuviel!“ Er zwinkerte Johann zu.
„ Waren wir so schlimm?“ hakte Johann nach.
„ Ach, auch nicht schlimmer, als all die andere Schüler! Ist diese Pfe rd deine Nachfolge für Torpedo?“
Johann wurde verlegen. „ Ich überlege noch! Er ist sehr gut, aber ein bisschen zu gut für mich! “
„ No, no! Ich an dei ner Stelle würde ihn bei’alten!“ sagte Monsieur Jaques ernst.
„ Johann! Johann, du musst glei ch in den Parcours!“ Marie kam aufgeregt angelaufen und reichte ihm sein Jackett.
„ Pardo n, Madame! Das war mein Schuld!“ sagte Monsieur Jaques zu ihr und zog seinen Hut. Sie lächelte ihn an und Johann fühlte sich in seine Jugend zurückversetzt. Als Monsieur Jaques dreißig Jahre jünger gewesen war, hatten alle Frauen ihn so angeschaut wie Marie jetzt. Johann fand es erstaunlich, dass er heute mit Anfang achtzig diesen Charme auf Frauen immer noch versprühte.
„ Marie, das ist Monsieur Jaques, mein frühe rer Trainer und großes Vorbild!“ stellte er den Franzosen vor. „ Und das ist Marie, meine rechte Hand auf dem Ho f und die Frau an meiner Seite!“ Jaques zog wieder seinen Hut und gab Marie einen
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