Hindernisse zum Glück (German Edition)
lag und Ilona und Thomas, sowie Paul schon gegangen waren, blieben Marie und Johann alleine beim Essen. Sie beeilten sich damit, denn sie wollten ihre kleine Wohnung etwas herrichten.
„ Im Schrank habe ich dir schon Pl atz gemacht!“ verkündete Marie, als Johann anfing seinen Koffer auszupacken.
„Das ist aber nett, mein Schatz!“ Johann fing an, sich über diese Situation zu freuen, denn wenigstens hatten sie sich, auch wenn das nicht gerade sein großes Haus war!
„ Darf ich das aufstellen?“ fragte Johann, als er alles andere schon verstaut hatte und hielt Marie ein Bild hin, das ihn Erik, Kalli und einen anderen Reiter in jungen Jahren mit ihren Pferden zeigte.
„Wohin du willst!“ sagte Marie und schaute gebannt auf das Bild. „ Wann war das? “
„ Och, vor achtundzwanzig Jahren, bei der WM der jungen Reiter. Das ist die deutsche Equipe von damals! Das war, glaube ich, der schönste Tag meines Lebens! Abends haben wir uns alle v ier mit Sekt die Kante gegeben!“ Bei der Erinnerung an damals musste er lächeln.
„ Das sind aber vier hübsche junge Männer! Ich weiß nicht, wen ich d amals von denen genommen hätte!“ Marie grinste schelmisch.
„ Na , ich hoffe doch den Richtigen!“ Johann zog sie zu sich und küsste sie.
„ Schade, dass es mich damals no ch nicht gab!“ scherzte sie.
„Ja, das ist wirklich schade!“ meinte Johann ernst. „ Aber vielleicht muss man im Leben so manchen Erfahrung machen, um glücklich zu werden! “
„Bist du jetzt glücklich?“ fragte sie.
„ Ja! Und wenn wir diese Sache hinter uns haben und zusammen im Haus wohnen, dann bin ich es no ch mehr! Ich liebe dich, Marie!“ Er küsste sie und zog sie aufs Bett.
So zärtlich und so leidenschaftlich wie Marie war Michelle nie gewesen, dachte er bei sich. Früher hatte er oft gedacht, dass es an ihm lag oder das s das so war, wenn man länger mit jemandem zusammen war. Aber mit Marie wurde es mit jedem Mal schöner, also konnte das nicht sein. Michelle hatte immer sein Geld mehr geliebt, als ihn- daran lag es sicher!
Kurz bevor sie einschliefen, fl üsterte Marie ihm ins Ohr: „ Bis jetzt gefällt mir unser Zusammenleben sehr gut, mein Schatz! “
Er fiel in einen tiefen festen Schlaf und träumte davon, dass er mit Marie drüben im Haus wohnte und zwei Kinder liefen tobend umher. Plötzlich roch es nach Rauch. Hatte Marie in der Küche etwas anbrennen lassen? Er lief durch jedes Zimmer, doch er fand die Küche nicht. Er lief immer schneller. Wo kam dieser Geruch her?
„Johann! Johann!“ rief Marie und schüttelte ihn. „Im Stall stimmt was nicht!“ Er riss die Augen auf. Marie stand neben dem Bett und zog sich aufgeregt an. Die Situation hatte sich verändert- es war nur ein Traum gewesen! Doch der Geruch des Rauches war noch da und plötzlich hörte er die Pferde panisch wiehern. Es war eher ein Schreien! Mit beiden Beinen sprang er aus dem Bett, zog schnell seine Reithosen und ein T-Shirt über und lief eilig mit Marie die Treppe hinunter in den Stall. Alles war voller Qualm.
„ Weck Jeanette und ruf die Feuerwehr!“ rief er panisch Marie zu. „ Sie soll in ihrem Zustand an der Luft bleiben, wi r bringen die Pferde hier raus! Ich fang an!”
Marie rannte wieder die Treppe nach oben und Johann suchte nach der Brandstelle- aber nicht lang e ! In der Ecke, wo seine vier Privatboxen standen, schlugen ihm die Flammen aus `Torpedos´ Box entgegen. Maxi und Moritz schrien panisch und stiegen die Wände hoch. Sie waren klatschnass geschwitzt. Torpedo hingegen stand mitten in den Flammen und ließ den Kopf hängen.
„Nein `Topi´! Nein!“ schrie Johann. Er bekam Panik. Seine Knie wurden weich, aber er musste etwas tun! Wo sollte er anfangen? Welches Pferd musste zuerst aus der Box? Kurzerhand griff er nach einer Satteldecke, die an einer Box hing und lief, damit nach den Flammen um sich schlagend, zu `Torpedo´ an die Box.
„Nimm doch den hier!“ Marie war endlich da und hatte einen Feuerlöscher mitgebracht. Die gute Marie! Er nahm ihn ihr aus der Hand und fing an, in die Box zu sprühen. Marie riss währenddessen die Boxentür von Maxi und Moritz auf, die panisch zum Stallausgang galoppierten. Das Feuer vor `Torpdo´ war eingedämmt und Johann konnte die Box öffnen. Der Türöffner war glühend heiß und er verbrannte sich die Hand, aber das interessierte ihn jetzt nicht! Schnell zog er seinem Pferd das Halfter über und zerrte es aus der Box. Doch das Tier schien einen schweren
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