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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Postert
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unbehagliches Gefühl.
    Das Gefühl war stark und machtvoll. Gleichzeitig fühlte sie sich sicher.
    Wie in der U-Bahn.
    Wie in der Tiefgarage.
    Wie im Hotel.
    Aber warum hier?
    Warum jetzt?
    ‚Völlig egal‘, dachte Lena. Jetzt hab ich noch mehr Gründe, mich auf Berlin zu freuen.‘
    Gegen elf Uhr löste sich das fröhliche Kaffeetrinken-Ken-nenlernen auf. Die zukünftigen Kolleginnen und Kollegen gingen an ihre Arbeit zurück, Herr Steiner begleitete sie zum Ausgang.
    „Das war doch ein gelungener Einstand. Die Mannschaft hat Sie überaus positiv aufgenommen. Ich glaube, nein, ich bin mir sicher, Berlin hat auf Sie gewartet.“
    Er lächelte sie an.
    „Und in zwei Wochen geht es dann richtig los. Wie mir Herr Dr. von Hagen mitgeteilt hat, wollen Sie sich ein paar Wohnungen anschauen. Wenn Sie irgendetwas brauchen oder ich Ihnen in irgendeiner Form helfen kann…“
    Er machte eine kleine Pause.
    „… irgendetwas. Dann lassen Sie es mich wissen.“
    Er überreichte ihr eine Karte.
    „Das ist furchtbar nett, Herr Steiner. Vielen Dank. Ich komme sehr gerne darauf zurück.“
    „Michael“, korrigierte er sie sanft, aber bestimmt.
    „Michael. Und vielen Dank für die tolle Einführung. Ich fühle mich beinahe jetzt schon wohl hier. Sie machen es mir leicht. Die Kollegen machen es mir leicht.“
    Lena strahlte ihn an.
    „Ich möchte doch, dass Sie sich wohlfühlen, Lena. Bis bald.“
    Er wollte sich schon umdrehen, da sah er, dass ein dunkler 5er BMW vor der Tür hielt.
    „Taxifahren ist vollkommen umständlich bei den Wohnungsbesichtigungen. Wir haben für Sie Wagen und Fahrer bereitgestellt. Für Ihren Aufenthalt in diesen Tagen. Genießen Sie den Tag. Bis bald.“
    Michael Steiner ging zum Gebäude zurück. Lena konnte sein ernstes Lächeln nicht sehen. Seine Anwesenheit hatte ihr ein unbestimmtes Gefühl, etwas wie Sicherheit gegeben.
    „Frau Zehner? Ich bin Frederick. Ich habe Order, Sie heute durch Berlin zu fahren, wo immer Sie hinmöchten. Man hat mir die Adressen der Wohnungen gegeben. Sie könnten sich drei Wohnungen heute Vormittag ansehen, sie liegen recht nah beieinander. Für das Mittagessen ist ein Tisch für Sie reserviert worden.“
    Der Fahrer war ein graumelierter, etwa 50 Jahre alter, breitschultriger Mann. Er sah beinahe aus wie ein Model. Er hielt schon die Tür auf.
    Lena stieg ein. Die Firma hatte an alles gedacht.
    Im Wagen wies Frederick auf das Autotelefon:
    „Herr Dr. von Hagen ist schon in der Leitung.“
    Lena bedankte sich für den tollen Service und die Aufnahme in Berlin. Sie erzählte von der Einführung und lobte die Planung.
    „Sie müssen sich nicht bedanken, Lena. Wie Sie vielleicht gemerkt haben, Sie gehören jetzt zur Führungsriege. Es steht Ihnen zu. Genießen Sie Ihren Berlin-Auf enthalt.“
    Das für sie vorgesehene Programm war straff. Frederick fuhr sie zunächst zu zwei Besichtigungsterminen von Wohnungen, von denen die Geschäftsführung sich vorstellen konnte, dass Lena in ihnen eher als in einem Hotel wohnen könnte.
    Nach der Vorstellung durch Herrn Steiner hätte Sie sich ein wenig mehr an Freizeit gewünscht, aber die Prioritäten hatten sich verschoben.
    Die ersten beiden Wohnungen waren leider nicht das, was Lena vorschwebte. Zu laut, zu sehr Hauptstraße, kein Flair, der spontane Funke war nicht übergesprungen, so sehr die Makler sich auch Mühe gegeben hatten, die Vorzüge der Wohnungen herauszustellen.
    Im Anschluss an die beiden Besichtigungen konnte sie auf einer großen Terrasse zu Mittag essen. Frederick hatte sie auch dahin gefahren und sich dann empfohlen. Sie genoss die Aussicht, die milde Sonne, das tolle Essen. Sie hatte beschlossen, einfach ihren Tag in Berlin so gut es ging zu genießen. Nach dem Essen telefonierte sie mit Marie, versuchte erneut, Marcus zu erreichen – nicht mal die Mailbox war angeschaltet – und schaute über ihr Smartphone, als sie ihren obligatorischen Café Latte nach dem Essen trank, in ihren Posteingang.
    Sie überflog die Mails und blieb an einer hängen.
    Von M.
    Zeitpunkt: 11:07 Uhr.
    Sie öffnete die Mail.
    „Lena,
Schön, dass du gut in Berlin angekommen bist.
Ich hoffe, dein Einstieg hat dir gefallen,
du bist gut aufgenommen und genießt deine Zeit.
Ich hab etwas vor mit dir.
Schon bald.
M.“
    Geschrieben kurz nach elf.
    ‚Mich wundert nichts mehr‘, dachte Lena.
    Kurz nach dem Meeting. Perfektes Timing. Du hast es drauf.
    Sie schrieb zurück:
    „Ich bin gut angekommen.
Es hat alles hervorragend

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