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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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dass wir ihnen nicht entgehen können, aber ich hatte gehofft, dass uns etwas mehr Zeit bleibt.«
    »Ein Spion für wen?«
    »Die Dunklen Elfen«, antwortete Pritkin und trat an meine Seite. »Dies ist ihr Wald.«
    »Mit ziemlicher Sicherheit«, pflichtete ihm Marlowe bei. »Aber ich sollte unsere Verbündeten erreichen können, bevor …«
    »Sie gehen nicht«, unterbrach ihn Pritkin. »Geben Sie mir eine Empfehlung – ich mache mich auf den Weg.«
    »Auf den Weg wohin?«, fragte ich, aber niemand achtete auf mich.
    »Sie kennen sie nicht«, wandte Marlowe ein. »Selbst mit einer Empfehlung von mir könnten Sie in Gefahr geraten.«
    Pritkin lächelte grimmig. »Das Risiko nehme ich auf mich.«
    Mac räusperte sich. »Vielleicht ist es am besten, wenn ich gehe«, bot er an. »Du hast genug damit zu tun, das Ding dort unter Kontrolle zu halten.« Er deutete auf den Golem, der wie hingerissen mit den Händen über die Borke eines nahen Baums strich. »Es kennt mich nicht, und wenn es erneut durchdreht, werde ich vielleicht nicht damit fertig.«
    »Der Golem begleitet mich.«
    »Derzeit taugt er kaum etwas bei einem Kampf«, sagte Mac skeptisch. »Er braucht auch gar nicht zu kämpfen.« Pritkin sah mich an. »Ich schätze, Sie wollen hierbleiben und sich um ihn kümmern, nicht wahr?« Er verzichtete darauf, Tomas’ Namen zu nennen, aber wir wussten beide, wen er meinte. Ich sah zu Marlowe, bevor ich antwortete. Er rückte sein Stirnband so zurecht, als bereitete es ihm Schmerzen, und lächelte, als er meinen Blick bemerkte. »Der Sturm hat meinem Kopf nicht gut getan«, erklärte er und verzog das Gesicht, als seine Hand eine wunde Stelle berührte. »Erst schlägt mir Rasputin den Schädel auf, und dann das. Man sollte meinen, dass auch mal ein anderes Teil meiner Anatomie an die Reihe kommt, aber nein.« Ich erwiderte das Lächeln nicht. Vielleicht hatte Marlowe wirklich Schmerzen – oder er wollte mich glauben machen, dass er geschwächt war. Wenn Letzteres zutraf, hätte er sich die Mühe sparen können. Ich hatte genug verletzte Vamps gesehen, um zu wissen: Wenn sie bei Bewusstsein waren und sich bewegten, bedeuteten sie Gefahr. Es gab nicht viel, das ich für Tomas tun konnte, aber ich hatte wenigstens dafür gesorgt, dass Marlowe ihm nicht den Kopf abschnitt. Ich sah zu Pritkin und nickte. »Dann muss ich mir Ihren Diener leihen.«
    Als wir Halt gemacht hatten, war Billy sofort zu einem verschwitzten Haufen zusammengesunken. Jetzt zerrte er an einem seiner schwarzen Stiefel und fluchte. Ich schätze, er hatte nicht nur einen neuen Magen, sondern auch zarte Füße. »Sind Sie sicher? Er ist kein großer Kämpfer.«
    »Ich nehme ihn nur für den Fall mit, dass etwas schiefgeht. Dann kann er zurücklaufen und euch warnen.«
    »Damit sollte er klarkommen.« Ich stieß Billy an. »Auf die Beine.« Er war natürlich sauer, aber die Aussicht auf Bier setzte sich gegen die Blasen durch, und er erklärte sich bereit, Pritkin zu begleiten.
    Marlowe kritzelte eine kurze Mitteilung auf einen Zettel, den Mac irgendwo bei unseren Sachen fand. Aus irgendeinem Grund schien es nicht richtig zu sein, mit Linien versehenes Notizblockpapier und einen Kugelschreiber für eine Nachricht an die Elfen zu verwenden, aber niemand erhob Einwände. »Ich weiß nicht genau, ob meine Kontaktpersonen noch da sind«, sagte Marlowe und reichte Pritkin den Zettel. »Hier vergeht die Zeit nicht wie bei uns. Meine Spione sind manchmal Monate voneinander getrennt aufgebrochen und hier am gleichen Tag eingetroffen, oder bei anderen Gelegenheiten nach Jahrzehnten. Wir haben nie ein Muster erkennen können.«
    »Ich komme schon zurecht«, sagte Pritkin, suchte in den Innentaschen meines Munitionsmantels und holte drei große Schachteln hervor. Ich fragte nicht, wozu er so viele Patronen brauchte – ich wollte es gar nicht wissen. Inzwischen trug er nicht mehr seinen Ledermantel, sondern ein dunkles Cape mit Kapuze, das aus Macs Rucksack stammte. Nach einer kurzen Auseinandersetzung brachte er den Golem dazu, seinen Mantel überzustreifen. Es war keine großartige Verkleidung, wenn man berücksichtigte, dass der Golem noch immer orangefarbene Haut hatte und mehr als zwei Meter aufragte. Hinzu kamen ein kahler Kopf und nackte Füße. Aber ohne den Mantel wäre er noch auffälliger gewesen. »Sollte er nicht hierbleiben?«, fragte ich skeptisch.
    Pritkin antwortete nicht, aber Mac lächelte schief. »Wenn der Magier kein Geschenk mitbringt, bekommt

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