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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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kaum etwas genützt zu haben. Was beweist, dass ich mit meiner Einschätzung richtig liege. Die Magier können Ihre Sicherheit ebenso wenig gewährleisten wie die Ihrer Vorgängerin. Ich versichere Ihnen, dass wir in dieser Hinsicht viel tüchtiger sind.«
    Mac warf dem Vampir einen unfreundlichen Blick zu. »Hören Sie nicht auf ihn, Cassie. Wenn Sie nicht reden wollen, lassen Sie’s bleiben. Er kann Sie nicht zwingen, solange ich bei Ihnen bin.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher, Magier. Ich kenne Ihren Ruf, aber der größte Teil Ihrer Magie funktioniert derzeit nicht, wohingegen meine Kraft unverändert bleibt. Aber ich würde nicht einmal im Traum daran denken, Cassandra zu irgendetwas zu zwingen. Ich meine nur, sie sollte wissen, wer ihr neuer Verbündeter ist und was er will.«
    »Sie halten sich da raus«, sagte Mac mit böse klingender Stimme. »Ah, aber diese Sache betrifft nicht nur Sie, oder?«, erwiderte Marlowe. »Cassandra hat ein Recht zu wissen, mit wem sie es zu tun hat.« Er wandte sich mir zu und wirkte völlig unschuldig. »Oder wussten Sie bereits, dass Pritkin der Chefassassine des Silbernen Kreises ist?«

Elf
    Mac trank gerade aus einer Feldflasche und verschluckte sich. »Das tut überhaupt nichts zur Sache!«, brachte er nach einem Hustenanfall hervor und bestätigte damit die Worte des Vampirs. Marlowe sah ihn nicht einmal an; sein Blick blieb auf mich gerichtet.
    »Ist das neu für Sie?«, fragte Marlowe. »Erzählen Sie mir mehr.«
    »Glauben Sie nicht, was er Ihnen sagt, Cassie, es ist alles Quatsch …«, begann Mac, aber ich unterbrach ihn.
    »Ich bin zu müde, um darüber zu diskutieren, Mac«, sagte ich, und die Erschöpfung in meiner Stimme war echt. Ich wollte nur eine Stelle mit weichem Moos finden – eine, die nicht zu feucht war und wo es keine beweglichen Teile von Bäumen gab – und etwa zwölf Stunden schlafen. Ich war geistig und körperlich praktisch erledigt, und mit meinem emotionalen Zustand sah es nicht viel besser aus. Aber Marlowe hatte recht: Ich musste mir das anhören. Marlowe brauchte keine Extraeinladung. »Wir haben uns gefragt, warum der Kreis einen Dämonenjäger zum Verbindungsmann für uns machte. Es gibt zahlreiche Vampirexperten, und die meisten von ihnen sind viel … diplomatischer als John Pritkin. Das Timing war ebenfalls verdächtig: Nur wenige Stunden vor Ihrem Erscheinen zog der Kreis den alten Verbindungsmann zurück und ersetzte ihn durch Pritkin. Er schien zu wissen, dass Sie unterwegs waren, und offenbar sollte Pritkin zugegen sein.«
    »Vermutlich in der Hoffnung, dass er mich für einen Dämon hielt und tötete«, sagte ich. Das war nicht neu; Mircea hatte schon vor einer ganzen Weile entsprechende Überlegungen angestellt. Es hätte fast geklappt. Pritkin verstand nicht viel von Vampiren, aber mit Dämonen kannte er sich aus. Und einige meiner Fähigkeiten, insbesondere in Hinsicht auf Besessenheit, hatten ihn sehr misstrauisch gemacht.
    »Ich kenne diese Theorie, aber es erschien mir seltsam, dass der Kreis einfach nur davon ausging, dass Sie Pritkin irgendwie zu einem Angriff provozierten. Wenn sich die Dinge nach unserem Plan entwickelt hätten – wenn Sie nicht geflohen wären und Tomas uns nicht verraten hätte –, wäre es ein ruhiger Abend gewesen.« Diese Einschätzung meines ersten Abends beim Senat, der alles andere als angenehm gewesen war, bescherte mir Unruhe, aber ich unterbrach Marlowe nicht. »Ich dachte mir, dass mehr hinter der ganzen Sache steckt«, fuhr er fort. »Und deshalb begann ich mit Nachforschungen.«
    »Sie wissen gar nichts«, brummte Mac.
    Marlowe hob eine Braue. Sein Gesichtsausdruck hätte zu einem König gepasst, der beobachtete, wie ein Bauer Dreck auf dem Boden seines Schlosses zurückließ. »Ganz im Gegenteil, ich weiß eine ganze Menge. So ist mir zum Beispiel bekannt, dass Pritkin mindestens tausend Morde auf dem Gewissen hat, vielleicht sogar noch mehr. Ich weiß, dass er der Mann ist, an den sich der Kreis wendet, wenn er ganz sicher sein möchte, dass jemand stirbt. Ich weiß, dass er unorthodoxe Methoden anwendet, um seine Opfer zu erledigen …« Er bedachte mich mit einem schelmischen Blick.
    Mac fluchte. »Hören Sie nicht auf ihn, Cassie.« Er trat auf eine Wurzel, die versucht hatte, sich mir um das Fußgelenk zu wickeln. Sie wich zurück, aber ich zweifelte nicht daran, dass sie wiederkehren würde. Ich sehnte mich plötzlich nach einer Axt. »Uns kennen Sie vielleicht nicht, aber Sie

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