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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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ignorierte es. »Ich helfe dir hier heraus,
Chica,
und ich bin gern bereit, dem Kreis Lügen aufzutischen und ihn auf eine falsche Fährte zu setzen, aber was Antonio betrifft …«
    »Der Vampir.« Miranda spuckte auf den Boden. »Er in Feenland gewesen. Er unsss hierher gebracht, dann verraten. Wir wie Sssklaven arbeiten.«
    Casanova verzog das Gesicht. Ich wandte mich der Gargoyle zu und lächelte. Sie sah nicht einmal so schlecht aus, wenn man sich auf die roten Schlitzaugen konzentrierte. »Danke, Miranda! Erzähl mir mehr.«
    Sie hob und senkte die pelzigen Schultern. »Nicht viel zu sssagen. Er in Feenland.« Sie sah Casanova an. »Dieser Kreisss, er hierher kommt?«
    Er strich sich mit der Hand über das ein wenig in Unordnung geratene Haar. Irgendwie war es ihm gelungen, nicht in den Hagel aus Lebensmitteln zu geraten. Die einzigen sichtbaren Folgen des Kampfes waren einige Falten, die ich in seiner Krawatte hinterlassen hatte. »Durchaus möglich. Das scheint der Tag für ungebetene Gäste zu sein.«
    »Nein!« Die Gargoyle stieß mit einer Klaue sein Bein an. »Arbeit warten auf unsss! Kein Durcheinander mehr!«
    Mir fiel auf: Einige wackere Gargoyles versuchten, einen beladenen Karren durch das Chaos zur Tür zu schieben; ein weiterer brummte in ein Telefon und kritzelte eine Bestellung auf einen Block. Ich wollte Miranda gerade zustimmen und sagen, dass wir sie in Ruhe lassen sollten, als ein weiterer Besucher eintraf. Pritkins Golem kam durch die Tür, und das Gekreische begann erneut.
    Ich stöhnte und steckte mir die Finger in die gequälten Ohren. Pritkin starrte den Golem eine Zeitlang an, und eine Art wortlose Kommunikation schien stattzufinden. Dann sah er mich an und machte eine Geste, woraufhin sich herrliche Stille herabsenkte. Es musste ein Zauber sein, denn der Tumult um uns herum ging weiter, aber aus dem Lärm wurde ein Brummen im Hintergrund.
    »Sie kommen«, sagte Pritkin. »Wir müssen weg.«
    Ich nickte. »In Ordnung. Dann lassen Sie sich von dem Frauenliebling dort sagen, wo sich Tonys Portal zum Feenland befindet. Und lüg nicht«, fügte ich an Casanovas Adresse gerichtet hinzu. »Ich weiß, dass er eins hat.«
    »Ja, das stimmt, aber ich habe keine Ahnung, wo es ist«, erwiderte Casanova geistesabwesend. »Miranda! Würdest du deine Leute bitte beruhigen? Der Golem ist völlig harmlos.« Er sah zu Pritkin. »Das ist er doch, oder?«
    »Er wird harmlos sein, wenn du uns die Wahrheit sagst«, betonte ich grimmig. Casanova richtete einen misstrauischen Blick auf den Golem, und das Ding schien ihn anzusehen, sofern seine vagen Mulden, die offenbar Augen darstellen sollten, das erlaubten. Es hatte keine Reißzähne, Hörner oder andere besondere Merkmale, war einfach nur eine schlecht gemachte Statue, wie etwas, das ein Töpfer begonnen und dann vergessen hatte. Doch ich mochte es ebenso wenig wie Casanova, als der Golem mich aus seinen leeren Augen anstarrte.
    »Ich weiß nicht, wo sich das verdammte Portal befindet!«, beharrte Casanova. »Tony hat den Feen Hexen verkauft, aber er hatte eine spezielle Gruppe, die sich um diese Seite des Geschäfts kümmerte, und ich gehörte nicht dazu. Er nahm die meisten von ihnen mit, als er untertauchte, und der Rest brach mit der letzten Lieferung vor einer Woche auf. Sie sind nicht mehr hier.«
    Ich wandte mich an Miranda. »Du musst durch das Portal gekommen sein und solltest wissen, wo es sich befindet.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Auf der anderen Ssseite wir sssehen. Aber hier nicht.« Sie zog ein Tischtuch über den nächsten Gargoyle. »Ssso.« Der blinde Gargoyle stieß gegen Pritkin, genauer gesagt gegen seine Beine, denn weiter nach oben reichte das kleine Geschöpf nicht. Der Magier zog das Tuch fort und schickte das Wesen mit einem sanften Schubs zu Miranda zurück. »Vermutlich wurden ihnen die Augen verbunden, bevor man sie durch das Portal schickte«, übersetzte Casanova die Geste. »Tony wollte sicher nicht, dass sie erfuhren, wie die ganze Sache funktioniert. Für den Fall, dass die Magier sie fanden.«
    »Was ist mit Ihnen?«, frage ich Pritkin. »Der Kreis muss Zugang zu einem Portal haben.«
    »Wir benutzen das bei MAGIE.«
    Ich seufzte. Natürlich. Es ergab durchaus einen Sinn, dass MAGIE – die Metaphysische Allianz für Größere Interpezies-Erneuerung – ein Portal hatte. MAGIE war eine Art Vereinte Nationen für das Übernatürliche, mit Repräsentanten der Magier, Vampire, Wergeschöpfe und Feen, und die Delegierten

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