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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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seine Hilfe kam ich vielleicht nie bis zu Tony, und selbst wenn mir das gelang: Was mochte passieren, wenn sich die Rune dann als eine andere Art von Jera herausstellte? Ich musste Bescheid wissen, bevor ich sie gegen den Dicken einsetzte und ihn damit nur aufgeilte. Ich schauderte bei der Vorstellung, und Mac sah mich fragend an. »Sie haben gesagt, dass sich die Runen nach jeder Verwendung aufladen müssen«, erinnerte ich ihn. »Wenn wir sie jetzt testen, können wir sie einen Monat lang nicht mehr benutzen.«
    Pritkin antwortete, bevor sein Kumpel Gelegenheit dazu bekam. »Vielleicht. Doch wenn sie über Jahrhunderte hinweg nicht eingesetzt wurde, hat sich möglicherweise genug Ladung für mehrere Einsätze angesammelt.«
    »Wir wissen nicht, ob sie in letzter Zeit benutzt worden ist oder nicht.«
    »Oder durch die angesammelte Ladung könnte die Wirkung besonders stark sein«, gab Mac zu bedenken.
    Pritkin schien sich über diesen Hinweis zu ärgern, aber ich hielt ihn für überlegenswert. »Eins steht fest«, sagte Pritkin unwirsch. »Wir können die Verwendung dieser Rune nicht planen, solange wir nicht wissen, was sie macht. Unter diesen Umständen ist sie nutzlos für uns, und durch einen Test würde sie nicht nutzloser.« Ich hätte ihm gern widersprochen, aber seine Worte klangen vernünftig. »Wo ist sie?«, fragte er.
    Ich seufzte erneut. »Versprechen Sie mir, dass Sie mir den Zauber erklären, der die Graien ins Kästchen zurückbringt?« Pritkin zögerte nicht. »Ja.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »In der Reisetasche dort drüben.« Die beiden Magier veranstalteten ein kurzes Wettrennen zur Reisetasche. Mac schlug seinen Kumpel, aber nur deshalb, weil er ihr näher war und Pritkins offene Hose runterrutschte. Ich beobachtet enttäuscht, wie er den Reißverschluss hochzog, und gab mir dann eine geistige Ohrfeige. Wenns so weiterging mit mir, brauchte ich eine Therapie.

Sechs
    Mac begann damit, ein Objekt nach dem anderen auf den Kühlschrank zu legen, und zwar so v orsichtig, als handelte es sich um Nitroglyzerin. Die beiden Nullbomben glänzten silbern im Licht der Deckenleuchten. Hinter ihnen lag das unscheinbar aussehende Kästchen, in dem die Graien viele Jahrhunderte gefangen gewesen waren. Schließlich holte Mac den Samtbeutel hervor, entnahm ihm die Runensteine und legte sie vor die anderen Gegenstände. Erst nach mehreren Anläufen fand er die Sprache wieder. »Eine recht eindrucksvolle Sammlung«, sagte er atemlos. Der tätowierte Wolf auf seinem Rücken unterbrach sein Geheul und spähte über die Schulter, um zu sehen, was vor sich ging.
    »Ist das alles?«, fragte Pritkin. »Haben Sie alle Waffen mitgenommen, die der Senat hatte?«
    »Natürlich nicht! Ich weiß, dass ein Krieg stattfindet – ich war dabei, als er begann, erinnern Sie sich?«
    »Was hat er sonst noch?«, hakte Pritkin nach, während Mac dastand und fassungslos auf die Gegenstände starrte.
    »Das geht Sie nichts an.« Sollte er glauben, dass ich wagemutig genug gewesen war, einen gefährlichen Raubzug durch die Waffenkammer des Senats zu unternehmen – es klang besser als die Wahrheit. In Wirklichkeit war ich mit Mircea von einem Ausflug in die Vergangenheit zurückgekehrt und hatte feststellen müssen, dass die Konsulin auf uns wartete. Sie hatte mich ergreifen wollen, und ich war instinktiv zurückgesprungen und dank meiner unberechenbaren neuen Macht drei Tage in der Vergangenheit gelandet. Ich hatte mich durch die Zeit bewegt, aber nicht durch den Raum, befand mich also noch immer im Allerheiligsten der Vampirsektion von MAGIE. Da ihr Arsenal aus magischen Gegenständen direkt vor mir lag, beschloss ich, mich daraus zu bedienen und einige Objekte zu nehmen, bevor ich verschwand.
    Ich hatte es eilig gehabt, denn die Schutzzauber hatten bestimmt auf meine Präsenz hingewiesen. Ich nahm mir nur Zeit genug, einige Dinge aus einem Regal zu stibitzen, und auf den Rest achtete ich kaum. Aber da es in dem Raum noch andere Regale gegeben hatte, ging ich davon aus, dass der Senat durch mich nicht wehrlos geworden war.
    »Wir brauchen Hilfe im Feenland«, betonte Pritkin noch einmal und versuchte ganz offensichtlich, sich unter Kontrolle zu halten. »Wenn es Ihnen gelang, diese Dinge zu stehlen, könnten Sie auch andere beschaffen.«
    »Ich werde ihnen nicht die übrigen Waffen nehmen! Sie sind im Krieg!« Ich mochte auf Mircea sauer sein, aber ich beabsichtigte nicht, ihn der Gnade von Rasputin und seiner Verbündeten

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