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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Vielleicht hätte ich ihm noch die eine oder andere Frage gestellt, aber Billy lenkte mich ab, als er durch die Wand geschwebt kam. Er schnitt eine Grimasse, und deshalb befürchtete ich, dass er schlechte Nachrichten brachte. »Ich bin müde«, wandte ich mich an Mac. Es war keine Lüge – wenn man ein Zimmer mit den Graien teilte, fand man kaum Ruhe –, aber es ging mir hauptsächlich darum, allein zu sein. »Hinten steht eine Pritsche«, sagte Mac. »Ich muss nicht dorthin zurück – als John auftauchte, habe ich alle heutigen Termine gestrichen. Legen Sie sich hin und schlafen Sie, Cassie.«
    Er meinte es gut, und deshalb verzichtete ich darauf, die Augen zu verdrehen. Schlafen, ja. Es gab nur etwa hundert Gründe, die mich daran hindern würden.
    Billy folgte mir ins Hinterzimmer, und ich streckte mich auf der Pritsche aus, nachdem ich Notizbücher voller Entwürfe, einige Grimoires und mehrere alte Kartoffelchipstüten beiseitegeschoben hatte. »Was liegt an?« Billy nahm seinen fast transparenten Hut ab und fächelte sich damit Luft zu. »Ich brauche eine Erfrischung«, stöhnte er.
    »Ebenfalls hallo und guten Tag.«
    »He, ich habe anstrengende Stunden hinter mir!«
    »Ich vielleicht nicht? Was steht’s im Dantes? Ist alles in Ordnung?«
    »Der Kreis hat das Kasino geschlossen, um nach einer gewissen abtrünnigen Sibylle und den Fremden zu suchen, die ihr geholfen haben zu entkommen.«
    »Die Magier durchsuchen das Kasino? Aber es gehört Vampiren!« Ich hatte Casanova wegen der seit langem bestehenden Vereinbarung zwischen Magiern und Vampiren den restlichen Inhalt der Reisetasche geschickt. Sie verbot es beiden Gruppen, das Territorium der jeweils anderen ohne Genehmigung zu betreten. »Sind sie übergeschnappt?«
    »Keine Ahnung. Einige von ihnen verhalten sich tatsächlich so, als hätten sie den Verstand verloren. Wie dem auch sei, Casanova war kurz vorm Ausrasten, als ich ihn verließ – er hat zwei Repräsentanten mit einer Beschwerde zu MAGIE geschickt. Aber es sind seltsame Zeiten, Cassie. Das Kasino gehört Tony, und er ist mit Rasputin verbündet, jenem Burschen, der Kreis und Senat vor einer Woche den Krieg erklärte. Ich weiß nicht, welche Regeln in Kriegszeiten herrschen, und ich schätze, Casanova weiß es ebenso wenig. Derzeit geht er auf Nummer sicher. Damit es nicht so aussieht, als hätte er dir geholfen, behauptet er, du wärst plötzlich bei ihm erschienen und hättest den ganzen Laden auseinandergenommen, weil du sauer auf Tony bist. Die Magier nahmen das als Vorwand und meinten, sie würden das Kasino durchsuchen, um sich zu vergewissern, dass du dich nicht irgendwo versteckst.«
    »Großartig. Ich bin also eine Irre, die herumläuft und sich mit Leuten anlegt.«
    »Nein, du bist jetzt eine Irre, die herumläuft und Leute umbringt.«
    »Was?«
    »Du hast richtig gehört. Mehrere Magier bezeichneten dich als Mörderin. Einzelheiten habe ich nicht mitbekommen, aber ich vermute, dass es um die beiden Magier geht, die in dem Durcheinander ihr Leben ließen.«
    Mir wurde übel. »Die Graien haben doch nicht etwa …«
    »Nein. Sie machen Kleinholz aus dem Laden, aber die beiden toten Magier gehen offenbar auf das Konto von Mirandas Gruppe. Einige der besonders kräftigen Gargoyles blieben zurück, um den anderen Gelegenheit zur Flucht zu geben, und die Magier fielen über sie her. Daraufhin drehten sie alle durch, und voila. Zwei tote Magier.«
    »Aber die Gargoyles haben in Notwehr gehandelt!«
    »Vielleicht kämen sie mit einer solchen Behauptung durch, aber sie sollten überhaupt nicht hier sein. Casanova hat den Rest von Mirandas Leuten weggebracht und sie irgendwo versteckt, und jetzt legt er Tony zur Last, hinter seinem Rücken Schwarzarbeiter eingestellt zu haben. Der Bursche versucht, sich nach allen Seiten abzusichern, aber dadurch hängst du in der Luft.« Ich sank benommen auf die Pritsche zurück. Das alles konnte einfach nicht wahr sein. Vielleicht war es ein Albtraum, in den ich geraten war und aus dem ich gleich erwachen würde. »Wenn der Kreis weiß, dass die Gargoyles seine Leute getötet haben … Warum gibt er dann mir die Schuld?«
    »Keine Ahnung.« Billy runzelte verwirrt die Stirn. »Ich habe die Leichen gesehen – Zähne und Krallen haben deutliche Spuren an ihnen hinterlassen. Ich schätze, es war eine gute Gelegenheit für den Kreis, dich als gemeingefährliche Wahnsinnige darzustellen.«
    »Verdammter Mist.«
    »Ja, das fasst es zusammen. Nun, wie gesagt,

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