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Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Titel: Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia M. Dölger
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Arbeit und Geschrei. Du bist dazu nicht stark genug!“
    „Dann wolltest du mich wohl auch nicht.“
    Schlag unter die Gürtellinie! Ich blickte ihr ins Gesicht,
wollte eine Veränderung ihrer Züge sehen, spüren, was in ihr
vorging. Wenigstens das eine Mal.
    „Kind, das ist lange her. Ich war sehr jung . Lena, du
weißt doch, dass es der völlig falsche Zeitpunkt war. Müssen wir
das wieder und wieder besprechen? Nimmst du einen Kaffee?“
    Ich schaltete auf Durchzug.
    „War ich denn so ein furchtbares Kind?“
    Treffer! Mutter schaute zur Tür, während sie den Kaffee
aufsetzte. Hoffte scheinbar auf Unterstützung. Sebastian ließ
wohl auf sich warten. Ich folgte ihr in die Küche, bedrängte sie,
wollte endlich Antworten. „Und, Mama? War ich so furchtbar?“
    „Du bist halt auch Alfreds Tochter und warst schon
immer ein kleines Sensibelchen mit zu viel Fantasie. Aber
können wir die Vergangenheit nicht endlich ruhen lassen?“,
sagte sie. Punkt für sie. Noch waren wir aber nicht fertig, noch
lange nicht!
    „Ich denke gerade sehr viel an früher.“
    „Kannst du nicht endlich damit aufhören? Man muss mit
allem abschließen. Vergessen und vergeben können.“
    „Wartest du auf jemanden, oder warum schaust du ständig
auf die Uhr?“
    „Mein Freund wollte eigentlich schon zurück sein. Ich
weiß nicht, wo der wieder bleibt“, antwortete sie abwesend und
füllte Kaffee in zwei Porzellan-Tassen. „Milch und Zucker?“
    „Viel Milch und wenig Zucker. Das weißt du doch.“ Ich
fasste mir an die Stirn. „Mama, ich hatte in letzter Zeit oft
Albträume.“
    „Das wird an der Schwangerschaft liegen“, klärte sie mich
unfreundlich auf.
    „Papa und ich wollen zum Grab gehen“, stieß ich hervor;
atmete lautstark aus. Es war, als würde ein riesiger Stein von mir
abfallen. Mutter wurde ganz still und blass.
    „Was zum ... was fällt ihm ein?“
    Sie lief rot an, hatte sich aber gleich darauf wieder unter
Kontrolle und trank einen Schluck Kaffee.
    „Es war meine Idee. Er hat an Weihnachten die Sachen
von Tobias vom Speicher geholt und meinem Baby geschenkt.
Du hast mich angelogen. Damals! Jetzt! Wolltest du mir jemals
die Wahrheit sagen?“ Ich sprang auf. Meine Wut entwich wie
aus einem Luftballon und breitete sich im Haus meiner Mutter
aus. Der Kinnhaken saß.
    Mutters Mund schien sich nicht mehr schließen zu wollen.
Ich konnte sehen, wie sie mit sich rang, mir eine Ohrfeige geben
zu wollen. Nur zu, ich war vorbereitet!
    „Ihr habt was? Kaum bin ich zur Tür raus, widersetzt ihr
euch den Regeln. Ich kann es nicht fassen! Anna-Lena, das hätte
ich nicht von dir erwartet. Du weißt, dass ich nie wieder etwas
von damals hören will“, rief sie, sprang auf und war kaum noch
zu bremsen.
    Süße, siehst du nicht, dass es ihr zu weh tut? Lass gut
sein!
    Nein! Heute verwandele ich mich nicht in die kleine
Anna-Lena. Diesmal nicht! Sie liegt schon auf dem Boden. Eins,
zwei, drei ... würde sie wieder aufstehen und sich weiter wehren?
Oder würde sie mir endlich das geben, was mir schon so lange
zustand: die Wahrheit!
    „Ich muss aber wissen, wie Tobias gestorben ist. Mama,
es ist wichtig für mich.“
    Die Worte schwebten im Raum. Für einen kurzen
Moment konnte ich tiefen Schmerz in ihren Augen erkennen.
    „Ich kann mich nicht erinnern. Lena, es ist besser, wenn
du jetzt gehst. Ich bekomme wieder meine Migräne.“ Sie legte
die Maske der Beherrschung wieder auf. Dabei hielt sie die Hand
an die linke Schläfe und massierte diese ganz langsam. Acht ...
neun ... zehn! Sieg für mich! Warum konnte ich mich nicht
freuen? Die Wutlawine ließ sich nicht aufhalten, übernahm die
Steuerung.
    „Er war doch dein Sohn! Wie kannst du so herzlos sein?“
    „Es ist so lange her. Lass ihn ruhen.“
    Süße, beruhig dich! Oder willst du auch noch deine
Mutter verlieren?
    Nein! Ich wollte mich nicht mehr beruhigen; musste das
alles herauslassen. All die Jahre, in denen sie sich weder für
mich noch für meine Gefühle interessiert hatte. Sie wollte mir
nicht helfen. Ich musste aber die Wahrheit erfahren!
    „Hasst du Papa, weil er schuld an Tobias‘ Tod ist? Stimmt
das, was er denkt?“
    „Lena, was redest du nur für einen Unsinn! Ich hasse
deinen Vater doch nicht. Er hat seine eigenen Probleme. Und ich
habe mich in einen anderen verliebt. Das kommt in den besten
Familien vor.“
    „Du hast ihn nach Tobias‘ Tod immer wieder betrogen!
Du meinst wohl, wir wissen

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