Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)
unterbrechen. Er liebkoste
gerade ihre Brustwarzen. Eine nach der anderen und dann beide
gleichzeitig, wie sie es am liebsten mochte. Anna stöhnte leise
auf. Ihre Knospen richteten sich steil auf und verlangten nach
mehr. Mehr Berührung. Seine Zunge.
„Nicht jetzt, Anna“, hörte sie seine gedämpfte Stimme.
Als könnte er ihre Gedanken lesen, umschloss er mit seinen
feuchten Lippen ihre Nippel.
This is the closest thing to crazy I have ever been, feeling
twenty-two, acting seventeen, this is the nearest thing to crazy I
have ever known, I was never
… war das letzte, was Anna
wahrnahm, bevor ihre Körper sich fanden, wie Puzzleteile, die
füreinander geschaffen waren.
***
Paul raufte sich die langen Haare. Nach ein paar netten
Worten von ihm war Anja richtig gesprächig geworden. Er hatte
diese neuen Erkenntnisse über Lena als I-Tüpfelchen in seine
Reportage eingebaut und sie noch am Neujahrsmorgen an seinen
Chef geschickt.
Abgelehnt!
Sein Chef hatte sich die Story anders vorgestellt. Sie gebe
nicht viel her, sei nicht brisant und nicht reißerisch genug. Aber
nicht mit ihm! Das ließ er sich nicht bieten. Er würde einen
Verlag finden!
Es gibt schließlich eine Menge Zeitschriften, die sich für
solche Themen interessierten. Paul würde seinem Namen alle
Ehre machen!
36
Thilos Gedichte handelten von Sehnsucht. Von
Einsamkeit. Den Kontakt zu Daniel hatte er abgebrochen. Lena
war zu einer Freundin geworden. Platonische Liebe. Dabei
stimmte doch alles zwischen ihnen. Aber er kam einfach nicht an
sie heran.
Unglücklich spielte er mit seinem Sohn, der sich jeden
Tag weiterentwickelte. Seit er im Kindergarten war, rief Niklas
zwar einige Schimpfwörter, die sein Vater nicht verstand und die
Oma schier zur Verzweiflung trieben, aber ansonsten machte
sich der Junge gut. Er fragte nicht mehr ständig nach seiner
Mama. Thilo versuchte seinem Sohn zu erklären, dass Mama
und Papa Streit hatten. Dass seine Mama weggegangen war.
Aber wie sollte ein Dreijähriger dies begreifen?
Thilo blickte aus dem Fenster. Es waren nur noch graue
Schneereste an den Bordsteinkanten zu sehen. Die ersten
Krokusse kündigten mit ihren violetten und weißen Köpfen die
neue Jahreszeit an.
Vor der Tür versuchte ein alter Corsa, der ihm vertraut
vorkam, in eine enge Parklücke zu kriechen. Er erkannte einen
blonden Zopf hinter dem Steuer und die Beule am linken
Kotflügel.
Esther?
Die hübsche Blondine hatte wie er Kurse in
Sozialpädagogik belegt und nach dem Abschluss in einer
privaten Schule Krankenschwestern unterrichtet. Sie führten eine
relativ durchschnittliche Beziehung, bis Niklas kam. Er wollte
auf der Stelle heiraten, sie wollte sich nicht festlegen. Als sie mit
Annika schwanger wurde, machte er ihr erneut einen Antrag. Sie
sagte ja. Für ihn war es nicht das Gleiche wie beim ersten Mal,
aber er freute sich. Einige Wochen nach der Geburt des Kindes
wollten sie zum Standesamt. Annika war gesund auf die Welt
gekommen. Dann hatte sich alles geändert. Plötzlicher Kindstod
nach drei Tagen. Der Schock war unerträglich. Esther verkraftete
es nicht.
Sie hatte sich getrennt, er hatte sie jetzt seit vielen
Monaten weder gesehen noch gesprochen; er hätte sie auch nicht
erreichen können, wenn er gewollt hätte, da er ihre neue Adresse
nicht kannte.
Jetzt parkte sie vor seinem Haus.
Schnell lief er die Treppe hinunter, bevor sie klingeln
konnte, und beobachtete mit verschränkten Armen, wie sie ihr
Auto abschloss. Eine gefühlte Ewigkeit sahen sie sich
schweigend an.
„Ich erwarte nicht, dass du dich freust mich zu sehen,
Thilo.“
Er blickte in Esthers blaue Augen. Sie wirkte sehr sicher.
So wie früher. Immer hatte sie gewusst, was sie wollte, aber
selten ihre Gefühle gezeigt.
„Was willst du?“
„Können wir reden?“
„Nicht hier. Es ist besser, meine Mutter sieht dich nicht.“
„Dann lass uns ein Stück gehen.“
Wie früher. Thilo nickte und holte schnell seine Jacke. Er
lief neben ihr her. Seine Hände spielten mit einem alten
Taschentuch in den Hosentaschen, ihre Schritte knirschten auf
dem gefrorenen Boden. Sie schwiegen. Bis er es nicht mehr
aushielt.
„Also, was willst du?“
„Thilo, ich weiß, du bist wütend auf mich. Das kann ich
verstehen, aber hör mir zu. Bitte!“
Der Weg weckte Erinnerungen an eine Zeit, in der sie
diesen Weg gemeinsam gelaufen waren. Er bemühte sich seine
Gedanken zu
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