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Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrej Djakow
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lieber auf den Kampf.
    Gleb verpasste den Moment, als sein Vater in die Offensive ging. Er hörte es nur krachen, als eine harte, cross geschlagene Gerade Sungats Kiefer traf. Der Bandenchef ging zu Boden und hielt sich schützend die Arme vor den Kopf. Taran ließ seinem Gegner keine Atempause, stürzte sich auf ihn und deckte ihn mit kurzen Schlagserien ein. Dank seiner außergewöhnlichen Beweglichkeit gelang es Sungat jedoch, sich aus der Defensive zu befreien. Blitzschnell rollte er zur Seite und sprang mit katzenhafter Behändigkeit wieder auf die Beine. Er fuhr sich mit der Zunge über die aufgeplatzte Lippe, verschmierte das Blut in seinem Gesicht und grinste teuflisch. Das Aufeinandertreffen mit einem gleichwertigen Gegner machte den sieggewohnten Schläger fuchsteufelswild.
    Mit einem Kampfschrei stürzte sich der Bandenchef auf seinen Feind. Sein Kopf flog zurück, als er einen Aufwärtshaken einfing, doch er erreichte trotzdem sein Ziel. Er klammerte, um die Bewegungsfreiheit des Stalkers einzuschränken, und schlug ihm mit der Innenhand auf den Hinterkopf. Gleichzeitig arbeitete er mit den Knien gegen den Körper. Doch diese schmutzige Kampfweise half ihm nichts. Kurz darauf flogen seine gewienerten Stiefel durch die Luft. Taran hatte blitzartig einen Wurf angesetzt.
    Sungat schlug mit Rücken und Hinterkopf auf dem harten Bürgersteig auf. Der Stalker drehte den erschlafften Körper seines Gegners herum, nahm seinen Hals in den Schwitzkasten und drückte ihm die Luftröhre ab.
    »Das ist für Sitting Bull, du Aas!«
    Der Rotbart zappelte und fuchtelte hilflos mit den Armen. Er verdrehte die Augen und wurde blau im Gesicht.
    »Mach ihn fertig, den Bastard!«, feuerte Dym den Stalker an. »Brich ihm den Hals!«
    Doch Taran missachtete den Rat und blieb bei seinem Würgegriff, mit dem er das Leben tröpfchenweise aus dem Körper seines Gegners presste. Für Sungat war das die Rettung. Auf Schustows Befehl schritten die Wachmänner ein und zerrten den Stalker von seinem Opfer weg.
    Zunächst schien es, als würde der Rotbart gar nicht mehr zu sich kommen, doch kurz, nachdem man ihn auf die Seite gedreht hatte, gab er wieder Lebenszeichen von sich, hustete und stöhnte. Aus einer hässlichen Wunde an seiner Wange rann in dünnem Rinnsal Blut, und an seinem Hals prangte immer noch der Abdruck von Tarans Arm.
    »Früher oder später kriege ich dich!«, krächzte der Verlierer und spuckte aus.
    Dann verließen ihn die Kräfte. Er rollte auf den Rücken und verlor das Bewusstsein.
    Der Stalker und Gleb wurden unsanft zu den übrigen Expeditionsmitgliedern gestoßen, die im Ring der Wachsoldaten standen.
    »Alles okay bei dir?«, fragte Taran Gleb.
    »Ja.« Der Junge senkte den Blick. Er wollte seinem Vater nicht in die Augen schauen.
    »Du kannst von Glück sagen, dass wir dich rechtzeitig suchen gegangen sind«, brummte der Stalker, der allmählich wieder zu Atem kam. »Weiß der Henker, wie die Sache ausgegangen wäre, wenn Schustow uns nicht mitgenommen hätte.«
    »Glaubst du etwa, dass er uns die Exkursion einfach so organisiert hat?«, warf Migalytsch ein. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass man ganz bestimmte Pläne mit uns hat, Kommandeur …«
    Plötzlich tauchte Schustow auf, und er hatte katastrophal schlechte Laune.
    »Dass ihr Idioten nicht auf euren Hintern sitzen bleiben konntet! Wie soll ich das jetzt dem Chef erklären?«
    Das Geraune ringsum verstummte plötzlich, und die Schaulustigen verschwanden wie auf Kommando. Die Abenteurer waren nur noch von den Soldaten der Patrouille umringt.
    »Du brauchst gar nichts erklären«, sagte eine bekannte Stimme. »Es ist sowieso alles klar.«
    Der Oberst verscheuchte Schustow mit einer Geste, trat dicht an den Stalker heran und schaute ihm prüfend die Augen. Als er nicht das geringste Anzeichen von Schwäche darin fand, wiegte er bedächtig den Kopf.
    »Ich wusste, dass man bei euch auf der Hut sein muss«, sagte er fast ein wenig bedauernd. »Doch mit der Neugier eures vorwitzigen Youngsters habe ich nicht gerechnet.« Er warf einen Seitenblick auf Gleb. »Na, Junge, denkst du, du hättest jetzt allen die Augen geöffnet? Ich gehe jede Wette ein, dass dein Vater unsere Steppenhunde schon in Belorezk durchschaut hat. Er hat es einfach vorgezogen, nicht in fremder Schmutzwäsche zu wühlen, um nach Beweisen zu suchen. Habe ich recht, Stalker?«
    Taran nickte und wischte sich das Blut von den aufgeschürften Fingerknöcheln.
    »Weißt du, Junge,

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