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Hinter der Tür

Hinter der Tür

Titel: Hinter der Tür Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Slesar
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Sowieso.«
    »Wolfe«, ergänzte Steve.
    »Und wie ein Wolf benimmst du dich wahrlich nicht, mein Schatz. Ich habe nun wirklich alles versucht – höchstens hab ich mir noch keine Einladung auf die Matratze sticken lassen -, und es hat überhaupt nichts genützt. Schrecklich deprimierend, ehrlich.« Aber mit ungezügeltem Appetit machte sie sich über ihre Enchila- das her. Steve unternahm einen weiteren heimlichen Versuch, auf die Uhr zu schauen, was durch die schwache Kerzenbeleuchtung des Lokals ziemlich erschwert wurde. Doch diesmal erwischte sie ihn. »Du willst sie wohl wieder anrufen, ja?«
    »Wen?«
    »Liebling, ich weiß genau, wohin du jedesmal verschwindest, wenn du den Tisch verläßt. Seit wir hier ins Lokal kamen, mußt du die Frau glatt dreimal angerufen haben. Vergiß nicht, daß du mit einer geschulten Beobachterin zusammensitzt.«
    Steve lächelte und sagte: »Ich habe dir doch gesagt, daß es in meinem Leben ein Mädchen gibt, Sissy.«
    »Aber du hast nichts davon gesagt, daß sie schon zur Besessenheit geworden ist.«
    »Um ehrlich zu sein, ich mache mir etwas Sorgen um sie. Ich habe sie angerufen, kurz bevor ich die Wohnung verließ – muß so gegen sieben Uhr gewesen sein. Ihre Haushälterin sagte mir, sie läge im Bett und schliefe.«
    »Was hast du gegen eine Siesta? Frag die Leute, denen das Lokal hier gehört, Liebling, ein kurzes Schlummerstündchen ist was Herrliches.«
    »So kurz ist das aber nicht. Als ich das letztemal anrief, schlief sie immer noch. Scheint mir ein bißchen viel zu sein für eine Siesta. Und außerdem …« Er runzelte die Stirn. »Mir hat nicht gefallen, wie sich die Haushälterin geäußert hat. Ich habe irgendwie das Gefühl, daß da etwas nicht stimmt.«
    »Dein Mädchen ist doch nicht etwa krank, oder?«
    »Nein«, sagte Steve zögernd. »Eigentlich nicht.«
    Cecilia legte eine Hand auf die seine und schenkte ihm einen mütterlichen Blick. »Hör mal, ich hatte sowieso nicht angenommen, daß wir die alte Flamme zwischen uns wieder entfachen können – halte mich bitte nicht für so dumm. Und jetzt erzähl mir alles.«
    Steve, der sich nicht gerade an ein loderndes Feuer erinnern konnte, reagierte dennoch mit einem herzlichen Druck auf ihre Finger. »Sissy, erinnerst du dich an die Information, die du mir beschafft hast – über Gilbert Swann?«
    »Natürlich; deshalb spendierst du mir ja dieses herrliche Essen, aus Dankbarkeit.«
    »Mr. Swann war ihr Onkel. Deswegen wollte ich wissen, was aus ihm geworden war.«
    »Ach je! Und ist sie deshalb ganz außer sich und liegt um neun Uhr abends schon im Bett? Weil sie ihrem Onkel nachtrauert, der bei einem Unfall umgekommen ist?«
    »Sie hat den Mann eigentlich gar nicht gekannt, aber er war ihr einziger lebender Verwandter – er und sein Sohn –, und da nun beide unter der Erde sind, hat sie plötzlich niemanden mehr … Hast du übrigens noch weitere Einzelheiten über den Unfall erfahren?«
    »Nein, aber ich könnte mich dahinterklemmen, wenn du möchtest.« Sie tätschelte seine Hand. »Und nun geh los und ruf an. Sag ihr, du wärst unterwegs, um sie zu besuchen – mit den besten Grüßen von Mama Louise. Ich bleibe noch ein Weilchen hier sitzen und ertränke meinen Kummer in Sangria.«
    Aber in der Telefonzelle bekam er nur wieder Mrs. Bellingers Stimme zu hören. »Nein, sie ist leider noch nicht auf«, sagte sie. »Wie ich schon sagte, ich halte es für das beste, wenn Sie morgen früh anrufen.«
    »Glauben Sie, daß sie durchschläft?«
    »Naja, vielleicht«, sagte die Haushälterin. »Ich hoffe es sogar. Offen gesagt, fühlt sich Gail nicht ganz wohl. Sie hat heute abend einen kleinen Schock erlitten und braucht etwas Ruhe.«
    »Was für einen Schock?«
    »Ich glaube nicht, daß ich darüber reden sollte.«
    »Sagen Sie es mir, wenn ich zu Ihnen komme? Mrs. Bellinger, ich glaube wirklich, daß ich ein Recht habe, die Wahrheit zu erfahren!«
    »Bitte! Lassen Sie das arme Mädchen schlafen! Sie war vorhin halb außer sich – ich mußte den Arzt anrufen! Der ist aber auch nicht gekommen. Er sagte, Schlaf wäre das beste für sie.«
    Mehr brauchte Steve nicht zu hören. »Ich bin in einer halben Stunde bei Ihnen«, sagte er und hörte sich ihren Protest gar nicht mehr an.
    Aber Mrs. Bellinger protestierte nicht mehr, als sie Steve in das Gunnerson-Haus führte. Sie schien über seinen Besuch sogar erleichtert zu sein. »Gail ist wach«, sagte sie und preßte eine Hand gegen ihr unregelmäßig schlagendes

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