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Hinter Jedem Konflikt Steckt Ein Traum, Der Sich Entfalten Will

Titel: Hinter Jedem Konflikt Steckt Ein Traum, Der Sich Entfalten Will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Theresa Koch
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Trends, in einen über uns selbst hinausgehenden Traum, was auch immer die Wirks und Passierchen da mit uns vorhaben.
    Ich kenne viele Menschen, die mit jeder Beziehung ein Stück mehr zu sich selbst finden. Sie lernen in und über Beziehungen. Andere Menschen bleiben lange alleine oder ewig zusammen mit einem Menschen, den sie kaum zu lieben scheinen. Alle gehen ihren eigenen und besonderen Weg. Wenn Paare sich eher trennen als andere, dann sagt das vielleicht weniger etwas über die Güte der Beziehung oder die gegenseitige Liebe aus, sondern mehr über die Art des Lernens, das diese Menschen miteinander verbindet und genau diese Entscheidung treffen lässt. Es kann aber auch ein Zeitgeist sein, der zwei Menschen die Trennung leicht macht. Geben Sie sich nicht die Schuld wie auch nicht Ihrem Partner. Nur die Verantwortung will irgendwann getragen werden für die eigenen Wünsche, den eigenen Weg und die eigene Wahl, das gefühlte Ja und auch das gefühlte Nein.
    In einer Trennung gibt es keine Schuld, sondern nur Verantwortung für die eigenen Wünsche und die eigene Wahl.

Den Verbündeten in der Arbeitswelt erkennen
    Verantwortung für die eigenen Empfindungen, die eigenen Wünsche und das eigene Nein zu übernehmen, kann in Arbeitssituationen besonders schwerfallen. Arbeitsbedingungen scheinen oft wie in Granit gehauen, sozusagen unveränderlich. In Gruppen, Teams und Familien sind es die Störer, die den Traum oder den Veränderungswunsch der Gruppe am deutlichsten ausdrücken, auch wenn sie noch nicht wissen, was sie da tun, und es auf eine Weise tun, die von den anderen abgelehnt wird. Das Verhalten des Störers ist das Doppelsignal der Gruppe, der unbeabsichtigte Hinweis, dass sich etwas ändern muss.
    Fallbeispiel
    Nach einem meiner Vorträge machte ich mit einer Teilnehmerin eine kleine Übung, die ich bereits zu Beginn dieses Kapitels vorgestellt habe. Ich fragte die Anwesenden nach Personen, die sie irritieren oder stören oder mit denen sie vielleicht irgendwann einen Konflikt haben könnten. Die junge Frau, ich nenne sie hier Gabriele M., war sehr kritisch und konnte sich nicht vorstellen, wie sie beispielsweise in einem Kollegen, der sich anmaßte, morgens später zur Arbeit zu kommen, und sich dann erst einmal gemütlich hinsetzte und auf seinen Kaffee bestand, einen Verbündeten erkennen sollte. Wenn er dann auch noch mit einem lauten Stöhnen anmerkte: »Jetzt brauche ich erst einmal eine Pause«, würde das von allen Kollegen als Zumutung erlebt. Sie wurde richtig aufgeregt, während wir darüber sprachen.
    Eine prozessorientierte Hypothese ist: Es muss etwas Gutes oder eine Essenz an diesem Stören und Stöhnen geben,
das vielleicht die Sprecherin, vielleicht aber sogar das gesamte Team gebrauchen könnte. Gabriele M. lehnte das vehement ab.
    »Nein, es gibt nichts Gutes daran, es ist einfach nur unverschämt«, bemerkte sie böse, »und ich bin nicht die Einzige, die das so sieht.« Ich ließ mir nun genauer berichten, wie der Tag im Büro begann, und erfuhr, dass durch die Bestimmungen und besonderen Anforderungen jeder Tag mit einem hohen Stresspegel anfinge. Aber dies wäre nun einmal so und niemand könne daran etwas ändern. Es wurde deutlich, dass sie und wahrscheinlich auch ihre Kollegen eine Grenze hatten, die Anordnungen der Vorgesetzten in Frage zu stellen und sich für einen weniger stressigen Arbeitsbeginn einzusetzen. Der Kollege drückte das auf seine Weise unbewusst und für die Kollegen »unverschämt« aus. In der Essenz seines Verhaltens steckte aber ein bedeutsamer Veränderungswunsch, den sie möglicherweise teilten: »Wir brauchen einen angenehmeren Arbeitsbeginn, damit wir mehr Motivation haben, hier zu arbeiten. So können wir stressige Arbeitssituationen zu anderen Zeitpunkten besser überstehen.« Es fehlte aber noch die mutige Kollegin, die sich bewusst dafür einsetzte.
    Der Störer im Team von Gabriele M. ist der unbeabsichtigte Bote oder das Doppelsignal der Gruppe, die sich mit der Durchsetzung ihrer Wünsche noch nicht identifizieren kann. Der Störer und die Gestörten im Team stehen an einer Grenze, mutiger zu werden und ihre Müdigkeit oder ihren Ärger über die Arbeitsbedingungen ernstzunehmen. Zur bewussten Identität des Teams aber gehört es im Augenblick noch zu sagen: »Wir arbeiten ordentlich und nach den Anweisungen unserer Vorgesetzten. Wer das anders haben will, muss sich eine andere Arbeit suchen...«
    Der Störer oder die Störerin in einem Team, in

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