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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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an einer kleinen Seitenstraße. Früher haben die Kinder aus dem Ort dort das Obst von den Bäumen stibitzt, aber wenn die Besitzer kommen, bringen sie einen Hund mit – seitdem gehen die Kinder nicht mehr hin.«
    »Das ist es nicht. Dass Kinder reinkönnen, wäre Hugo nicht recht. Und Hunde hat er immer gehasst. Dreckige Viecher, die ihren eigenen Kot fressen, hat er gemeint. Das hat er von meiner Mutter. Die hat immer gesa…«
    Tom unterbrach sie. Für Geschichten aus Beatrices Kindheit hatte er keine Zeit.
    »Sie glauben also, es ist Anwesen Nummer zwei, Beatrice?«
    »Ja. Gut versteckt, Zaun, gesichertes Tor. Von allen dreien ist es am wahrscheinlichsten.«
    »Richtig. Dann mache ich folgenden Vorschlag. Da wir mehrere sind, führen Sie, Sergeant, uns zusammen mit Ihrer Kollegin zum Haus Nummer zwei, und Sie, Detective Constable, fahren hinterher.« Er wandte sich an die beiden übrigen Polizisten. »Vielleicht können Sie beide im anderen Wagen zum Haus Nummer drei fahren – schauen Sie sich kurz mal außerhalb um. Wenn wir bei Nummer zwei kein Glück haben, stoßen wir dort zu Ihnen. Alle einverstanden?«
    Niemand hatte etwas einzuwenden. Obwohl außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs, waren aufgrund seines Dienstalters und der Bedeutung dieses Falls alle mehr als gewillt, Toms Befehlen Folge zu leisten.
    Zehn Minuten später ruckelte Toms Wagen irgendwo im Nirgendwo eine Schotterstraße entlang. Es waren keine anderen Häuser zu sehen, und seit sie die Hauptstraße verlassen hatten, war ihnen kein Fahrzeug begegnet. Schließlich fuhr das Polizeiauto an der Spitze an einem gesicherten Metalltor vor, Tom hielt dahinter auf dem Weg an. Der Sergeant kam herüber, und Tom kurbelte seine Scheibe herunter. Es war ein dunkles Sträßchen, und bis auf das Zischen des Windes in den hohen Bäumen, der das Herbstlaub von den Ästen wehte, war kein Geräusch zu vernehmen.
    »Wir müssen das Tor aufkriegen, Sir. Von hier aus kann man das Haus nicht sehen, und da wäre es vielleicht ganz nützlich, so nah wie möglich heranzukommen, falls wir spezielles Gerät brauchen. Ich springe obendrüber und mache auf. Dauert bloß ein paar Minuten.«
    Kurz darauf stieß der Sergeant das Tor auf, nachdem er den Motor abgeschaltet hatte, der das Tor geschlossen hielt. Schlaglöchern und überhängenden Ästen ausweichend, manövrierte Tom den Wagen langsam die gewundene Auffahrt hoch. Eine seltsam verlassene Stimmung hing über dem Anwesen. Unkraut wucherte zu beiden Seiten der Auffahrt, und unzählige, zwischen den angestammten Bäumen sprossende Schösslinge kämpften um Platz und Licht.
    »Kommt es Ihnen schon bekannt vor, Beatrice?«
    »Noch nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich wäre schon mal hier gewesen, aber das kann auch einfach bloß Wunschdenken sein.« Erwartungsvoll spähte Beatrice durch die Windschutzscheibe. »Moment mal. Sehen Sie das heruntergekommene Gebäude da drüben? Das war früher ein Sommerhäuschen. Das ist es!«
    Tom verspürte einen Adrenalinstoß und gab Gas. Zum Teufel mit den Schlaglöchern.
    Sie kamen um die Biegung in der Auffahrt und sahen vor sich das Haus, das sich unheimlich still und dunkel vor dem nächtlichen Himmel abhob. Als sie vor der Haustür heranfuhren, sah Tom am Gebäude hoch. Die drei Stockwerke ragten bedrohlich empor, und die hohen Bogenfenster wirkten leblos. Einzige Lichtquelle war der schwache Mond, der sich zeitweilig hinter den rasch dahinjagenden Wolken zeigte.
    Tom wandte sich zu Beatrice hinüber.
    »Warten Sie bitte im Wagen.«
    »Nein.«
    Beatrice machte Anstalten, ihre Wagentür zu öffnen. Tom konnte ihr entschlossenes Kinn sehen.
    »Beatrice, würden Sie bitte im Wagen warten?«
    »Ich habe Sie schon beim ersten Mal gehört und sage Nein.«
    Sie stieg aus und schlug entschlossen die Tür zu.
    »Ich kenne den Lageplan des Hauses. Ich werde Ihnen schon nicht im Weg sein.«
    Tom war genervt. Ihm war aber klar, wenn er sie nicht mit Handschellen ans Lenkrad fesselte, war dies ein Kampf, den er nicht gewinnen würde. Die anderen Polizisten standen erwartungsvoll vor der Haustür. Einer ging hoch und läutete die Glocke, deren unheimlichen Widerhall sie rings um das offenbar verlassene Gebäude hören konnten. Keiner rechnete mit einer Reaktion. Sie wandten sich zu Tom hinüber, dessen Stimme angespannt klang, während ihn eine böse Ahnung beschlich. Falls Mirela hier war, konnte sie jedenfalls nicht an die Tür gelangen.
    »Okay, Leute. Wir haben Grund zur

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