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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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Klaren.
    Der Bann wurde gebrochen, als Will und Imogen, dicht gefolgt von Stella, in der Tür auftauchten – als hätte die geladene Stimmung das ganze Haus durchdrungen und sie wie Motten ans Licht gelockt. Tom ignorierte sie aber völlig und beugte sich gespannt vor, mit der inständigen Bitte an Beatrice, ihm doch zu sagen, wo um Gottes willen er suchen sollte.
    »Beatrice, Sie müssen mir unbedingt alles sagen, was Sie über die Farm wissen. Haben Sie die Adresse?«
    »Nein, ich weiß gar nicht, ob ich die je hatte.«
    »Okay, können Sie die Farm dann irgendwie beschreiben, damit die örtlichen Kollegen etwas in der Hand haben? Die können sie vielleicht für uns lokalisieren. Wir lassen sie den Namen Fletcher überprüfen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, das ist vielleicht Zeitverschwendung.«
    »Oh Gott, Tom, das ist so lange her. Lassen Sie mich mal überlegen.«
    Frustriert sah Tom sie wieder grübeln, diesmal zum Glück aber nur ein paar Sekunden.
    »Ich weiß nur noch, es war irgendwo am Ende der Welt – damals jedenfalls. Inzwischen ist sie sicherlich umgeben von den immer gleichen Doppelhaushälften aus rotem Backstein.«
    Obwohl das nicht besonders hilfreich war, schwirrte die Luft im Raum vor Erregung, in einem merkwürdigen Gegensatz zum Ernst der Lage. Tom sprang von seinem Platz auf.
    »Dann muss ich jetzt so schnell wie möglich nach Dorset. Becky – Sie schauen, dass die Kollegen vor Ort das Anwesen für uns identifizieren. Beatrice – so ungern ich Sie darum bitte, nachdem Sie ja heute schon eine lange Reise hinter sich haben – es wäre äußerst nützlich, wenn Sie mitkommen könnten. Sie können ja dann im Wagen bleiben, wenn wir dort sind, aber falls es irgendwelche Zweifel wegen der Lage gibt, brauchen wir vielleicht Ihre Hilfe. Wären Sie dazu bereit?«
    »Selbstverständlich«, antwortete sie. »Ich bin eine ziemlich zähe alte Type, wissen Sie. Und ich finde das spannend. Für mich besteht kein Zweifel, dass mein Bruder ein fieser Dreckskerl war, wenn man bedenkt, aus welchem Stall er stammt, ich lasse mir aber gern beweisen, dass ich mich irre. Und wenn es nur wegen seiner Tochter ist.«
    Tom warf einen kurzen Blick zu Laura hinüber, um zu sehen, wie sie Beatrices Worte aufnahm. Zu wissen, dass der eigene Ehemann ein Dreckskerl war, war eine Sache, es von jemand anderem ausgesprochen zu hören etwas ganz anderes.
    »Jetzt schauen Sie nicht so besorgt, Tom«, meinte Laura. »Ich glaube, wir wissen alle, was Hugo war, und es hat ja auch eine gewisse morbide Faszination, nicht? Wie wenn Leute an einem schrecklichen Autounfall vorbeifahren und unbedingt glotzen müssen. Ich bin hier wahrscheinlich die Einzige, die hofft, dass Mirela in irgendeiner Bar in Brighton auftaucht und dass die Farm nichts weiter ist als eine geheime Oase, in die Hugo sich geflüchtet hat, wenn es ihm zu hektisch wurde.« Laura hielt inne. »Obwohl ich ehrlich gesagt nicht so dumm bin, das zu glauben.«
    Alle schwiegen, und jeder war sich seiner Schuldgefühle bewusst, die dieser kurze, heftige Schauder der Erregung hervorrief. Tom wandte sich an Laura.
    »Becky wird Sie auf dem Laufenden halten. Und Ihre Familie wird Ihnen in dieser schlimmen Situation sicher jede Hilfe und Unterstützung geben.«
    Den letzten Satz sagte Tom mit ziemlichem Nachdruck, wie als Anweisung an Lauras Familie, sich um sie zu kümmern und von Spekulationen und Mutmaßungen abzusehen.
    »Gehen wir, Beatrice«, sagte er. »Becky, Sie melden sich, wenn Sie Neuigkeiten haben.«
    Er half Beatrice in den Anorak und ging nach einem letzten mitfühlenden Blick zu Laura und einem knappen Nicken zum Rest der versammelten Familie hinaus zum Wagen.

34. Kapitel
    M ist, Becky. Das hilft uns nicht weiter. Mehr hatten sie nicht zu sagen?« Tom hielt den Hörer an den Kopf gepresst, um den Verkehrslärm auf der viel befahrenen A34 auszublenden.
    »Verdammter Mist! Okay, lassen Sie mich mal machen. Ich melde mich dann wieder.«
    Tom schaltete den Apparat aus und schnalzte genervt mit der Zunge. Er merkte, ohne hinzuschauen, dass Beatrice ihn neugierig musterte.
    »Tut mir leid, Beatrice. Das war sehr unhöflich.«
    »Wenn Sie sich für Ihre Ausdrucksweise entschuldigen, Tom, würde ich mir die Mühe sparen. Ich habe selbst ein umfangreiches Arsenal von Kraftausdrücken zur Verfügung und zögere nicht, davon Gebrauch zu machen, wie Sie sich wahrscheinlich denken können. Was ist das Problem?«
    »Keine Spur von einem Anwesen mit einem

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