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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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Annahme, dass ein junges Mädchen entführt wurde, und alles deutet darauf hin, dass es sich womöglich hier im Haus befindet. Da sie in Gefahr sein könnte, besteht kein Grund, auf einen Durchsuchungsbefehl zu warten. Sind alle einverstanden?« Ringsum Nicken. »Wir müssen da rein. Vorschläge?«
    »Die Haustür ist aus Massivholz, Sir, mit fünf Hebelschlössern oben und unten. Was ist mit den Fenstern?«
    Der Detective versuchte, durch die Fenster im Erdgeschoss hineinzuspähen.
    »Die hier vorn scheinen alle sehr dicke Glasscheiben zu haben, und von innen sind irgendwelche Metallgitter angebracht. Da brauchen wir schweres Gerät.«
    Tom spürte, wie ihm das Blut durch die Adern schoss. Er war ungeduldig und höchst besorgt. Die vielen Sicherheitsvorkehrungen deuteten an, dass es ernst war. Dieses Haus war eine Festung. Tom spürte, wie ihm jemand auf die Schulter tippte.
    »Könnte eine alte Kohlenschütte vielleicht was nützen?«
    Gesegnet seist du, Beatrice, dachte er.
    »Schon möglich. Wo ist die?«
    »Da bin ich als Kind runtergerutscht. Wenn ich mich verstecken musste. Die ist vermutlich völlig verdreckt, führt aber in den Keller unter der Küche. Dort gibt es eine Treppe, die zu einer Tür am Hintereingang führt. Ist vielleicht verschlossen, war aber immer ziemlich klapprig, falls sie nicht ausgetauscht wurde. Die Schütte ist gleich hier um die Ecke, glaube ich.«
    Tom spürte Hoffnung in sich aufkeimen. Hugo hatte sich wahrscheinlich bloß darum Gedanken gemacht, ob man aus dem Haus herauskam, und eine steile, glatte Kohlenschütte hochzuklettern wäre unmöglich. Vielleicht hatte er sich auch gar nicht die Mühe gemacht, sie zu sichern.
    Die Schütte war mit im Boden eingelassenen Holzläden zugedeckt. Dass sie mit Unkraut überwuchert waren, deutete darauf hin, dass sie schon seit Jahren nicht mehr benutzt worden waren. Sie ächzten und knirschten, als Tom sie zurückklappte und in die Öffnung spähte. Selbst beim Schein seiner Taschenlampe war nicht auszumachen, wie weit die Schütte hinunterführte und wie gefährlich sie war. Und wer weiß, was einen dort unten erwartete. Allerdings war die Schütte eng und völlig verdreckt. Tom würde unmöglich hineinpassen.
    Da hört er hinter sich eine leise Stimme.
    »Ich kann da runter, Sir.«
    Die Polizistin war klein und zart, und Tom war sicher, dass die Schütte für sie breit genug war. Bei der Tür am anderen Ende wäre es vielleicht etwas schwieriger.
    »Bruce hat ein Brecheisen im Kofferraum, Sir, und ich weiß, wie man damit umgeht.«
    Der Sergeant rannte bereits zu seinem Fahrzeug zurück, und die junge Kollegin legte Jacke und Kopfbedeckung ab. Die Schuhe behielt sie an – die waren auf so einem Kohlenberg sicher nützlich. Auf der Kante der Schütte sitzend, eine Taschenlampe und das Brecheisen, das ein atemloser Bruce soeben gebracht hatte, fest umklammernd, stieß sie sich wie auf einer Rutschbahn ohne Zögern ab und glitt die Schütte hinunter.
    Ein Klirren, als sie unten aufprallte, dann war es still. Die Polizisten oben an der Schütte hielten den Atem an und wagten nicht, sich gegenseitig anzuschauen. Dann tönte aus der schwarzen Tiefe eine Stimme herauf. Jetzt, wo sie allein im Haus war, klang die junge Beamtin etwas weniger selbstsicher, als sie zu ihnen hinaufrief.
    »Alles okay, Sir. Sorry, hat ein bisschen gedauert. Mir ist beim Landen die Taschenlampe runtergefallen. Ich kann die Treppe sehen. Mal sehen, ob ich Sie irgendwie reinlassen kann. Ich fange in der Küche an.«
    Die Beamten stapften Beatrice hinterher, die entschlossen vorangegangen war, in Richtung der schattigen, stillen Rückseite des Hauses durch das Unkraut, das die ungenutzten Kieswege überwucherte.
    Gleich darauf sahen sie das Licht der Taschenlampe durch die düsteren Fenster blitzen und hörten, wie eine Reihe von Riegeln zurückgeschoben wurden. Von innen ertönte eine gedämpfte Stimme.
    »Ich weiß nicht, womit hier abgesperrt wurde. Die Tür lässt sich nicht bewegen.«
    Tom leuchtete mit seiner Taschenlampe auf die Tür und sah, dass oben und unten mit Vorhängeschlössern verbarrikadierte Metallstangen angebracht waren. Sofort wusste er, was es bedeutete, dass sie sich außen befanden. Ohne gesonderte Anweisung verschwand Bruce wieder um die Hausecke.
    »Halten Sie durch da drinnen. Bruce holt noch mal ein Werkzeug – wir sind sofort bei Ihnen.«
    »Ist gut, Sir. Hier drinnen ist es totenstill.«
    Wie sich das anhörte, gefiel Tom ganz und gar

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