Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
Vom Netzwerk:
gehört.« Ich machte eine effektvolle Pause. »Es ist Hugo Fletcher.«
    An ihrem Gesicht war klar abzulesen, dass sie von ihm gehört hatte, aber ihre Reaktion war nicht, wie ich gehofft hatte.
    »Du meinst doch nicht etwa Sir Hugo Fletcher?«
    »Und ob ich den meine. Sir Hugo Fletcher, berühmter Philanthrop, Immobilienmagnat, Multimillionär, absolut umwerfender Mann.« Den letzten Zusatz konnte ich mir nicht verkneifen, doch er stieß auf taube Ohren. Sie war nicht mehr zu bremsen.
    »Na, klar habe ich von ihm schon gehört, obwohl mir seine Millionen egal sind, und das sollten sie dir auch sein. Und sein Adelstitel beeindruckt mich überhaupt nicht. Den hat er für seine Wohltätigkeitsarbeit gekriegt, stimmt’s? Ich kann mich genau erinnern an die vielen Fernseh- und Radiosendungen zu Ehren seiner ›Wohltätigkeit‹. Regelrechte Eigenwerbung war das, zweifellos finanziert mit ein paar von diesen Millionen. Wenn jemand was für einen wohltätigen Zweck tut, dann sollte er das, weil es ihm am Herzen liegt, nicht weil er es auf einen Titel abgesehen hat!«
    Siehst du, was ich meine, wenn ich sage, meine blöde, blöde Mutter? Es sollte aber noch schlimmer kommen.
    »Du kennst ihn doch gar nicht und verurteilst ihn schon!«, versuchte ich ihn zu verteidigen. »Er braucht die Werbung für das Hilfsprojekt. So treibt er Geldmittel ein. Er will nicht sein eigenes Image vermarkten.«
    Du hättest ihr Gesicht sehen sollen, Imo! Ihr Mund war zu einem schmalen Strich geworden, und sie hatte diesen abschätzigen Blick aufgesetzt – als wäre alles, was ich sagte, kompletter Unsinn.
    »Nun, das ist sowieso alles unerheblich, denn wenn ich mich recht erinnere, ist er verheiratet. Wie konntest du nur, Laura, nach allem, was diese Familie durchgemacht hat?«
    Was konnte ich da sagen? Wir wissen alle, dass Dad in seinen jüngeren Jahren ein Schürzenjäger war, aber das ist was anderes. Das ist keine schmuddlige kleine Affäre. Hugo liebt mich und lässt sich scheiden! Das alles erklärte ich ihr, so ruhig ich konnte.
    »Dann sag es mir, Madame. Bist du also der Grund für diese Scheidung? Wirst du namentlich genannt? Lässt er dich fallen, wenn es ihm passt, und tut sich mit jemandem aus seiner eigenen Welt zusammen?«
    Hat sie denn gar kein Vertrauen in mein Urteilsvermögen? Ich versuchte es noch einmal.
    »Hör doch: Er lässt sich wegen unüberbrückbarer Differenzen von Annabel scheiden. Seine Mutter ist vor Kurzem gestorben, und er wollte wieder ins Haus der Familie zurückziehen. Aber Annabel hat sich geweigert. Er hat ihr ein Ultimatum gestellt, aber sie hat gesagt, sie würde sich nicht rühren.«
    » Das ist doch kein Grund, sich von jemandem scheiden zu lassen. Man einigt sich. Tut mir leid, Laura, aber der Mann hört sich für mich nach einem Kontrollfreak an. Er hat sich nicht durchsetzen können, also lässt er sich von ihr scheiden.«
    »Mum, wie kannst du so ein Urteil fällen, wenn du so wenig Bescheid weißt? Das ist bloß ein Beispiel. Sie haben seit Ewigkeiten nicht mehr miteinander geschlafen – eigentlich seit Alexa, ihre Tochter, geboren wurde.«
    »Ach, Kinder hat er also auch. Perfekt. Laura, habe ich dir denn gar nichts beigebracht? Er wird dir weismachen, dass er keinen Sex mit seiner Frau hat, weil er weiß, dass dir das nicht gefällt. Bestimmt hat er seiner Frau auch nicht erzählt, dass er mit dir Sex hat. So machen die das, mein Kind. Wenn sie immer noch im selben Haus leben, dann wette ich mit dir, dass sie immer noch in einem Bett schlafen.«
    Hier ging gerade etwas schrecklich schief, und ich war den Tränen nahe.
    »Mum, du verstehst gar nichts. Er ist nicht nur aus dem Haus und wieder in seinen Familiensitz gezogen, sondern wir haben – zu deiner Information, obwohl es dich gar nichts angeht – überhaupt noch nicht miteinander geschlafen und haben es auch nicht vor, bis seine Scheidung endgültig durch ist!«
    Das brachte sie zum Schweigen. Sie legte die Hände zusammen wie zum Gebet und hob sie an die Lippen.
    »Laura, mein Liebes, willst du damit sagen, dass Hugo, wenn ich ihn so nennen darf, mit diesem Arrangement zufrieden ist?«
    Also sagte ich ihr, dass es seine Idee gewesen war, nicht meine. Er ist immer noch nicht geschieden, und er will nicht, dass mein Name in den Schmutz gezogen wird. Darüber hinaus glaubt er, falls Annabel von der Beziehung Wind bekommt, wird sie ihre Abfindung erhöhen wollen, also will er mich aus dem allem heraushalten. Ich persönlich finde, das

Weitere Kostenlose Bücher