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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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Tür und machte sie fest hinter ihnen zu.
    »Du hattest recht mit Alexa, Laura. Sie ist bezaubernd, und die Fotos, die du mir von ihr gezeigt hast, werden ihr nicht gerecht, trotz der Tränen. Ich kann verstehen, warum du sie so sehr liebst. Armes Kleines, sie hat eine schwere Zeit vor sich. Kaum zu glauben, dass sie schon zwölf ist. So ein kleines Ding. Aber was ist mit Hannah? Man merkt genau, dass du sie nicht magst.«
    Laura blieb die Antwort schuldig. Sie wartete, dass Imogen selbst draufkam, was auch nicht lang dauerte.
    »Aha! Hannah ist das Kindermädchen. Das besagte Kindermädchen, stimmt’s?«
    »Ja, genau das. Sie war Hugos Marionette und ziemlich beschränkt. Sie lebt noch bei Annabel, aber Hugo bezahlt sie – oder vielmehr hat sie bezahlt.«
    Laura kam plötzlich ein Gedanke.
    »Na, das wird interessant. Ich frage mich, was aus ihr wird, denn ich glaube nicht, dass Annabel sie aus eigener Tasche weiter finanziert, ich werde es jedenfalls nicht tun. Ich frage mich, ob Hugo sie vielleicht in seinem Testament bedacht hat.«
    »Hast du irgendeine Ahnung, was oder wen er in sein Testament eingesetzt hat?«, fragte Imogen. »Ich meine, das hier ist ja ein Familiensitz, der wird also wohl an Alexa gehen. Auf den Gedanken bist du vielleicht noch gar nicht gekommen, oder?«
    Wie immer kam Imogen direkt zur Sache.
    »Es wird dir vielleicht entgangen sein, Imogen, aber ich hatte in den letzten vierundzwanzig Stunden ein paar andere Dinge im Kopf. Über das Testament habe ich noch keine Sekunde lang nachgedacht. Was Hugo betrifft, ist es allerdings immer klug, mit dem Unerwarteten zu rechnen.«
    Imogen schien von Lauras leicht sarkastischer Antwort unbeeindruckt.
    »Apropos mit dem Unerwarteten rechnen, vorhin hat jemand für dich angerufen. Es war Stella. Sie ist unterwegs hierher.«
    »Mist! Meine Mutter ist die Letzte, die ich jetzt brauchen kann. Sie sollte doch gestern früh zu Will fliegen. Ich habe ihr das Ticket besorgt! Wieso ist sie denn noch im Land?«
    »Du weißt doch, wie sie ist, Laura. Sie hat irgend so eine spleenige Idee im Kopf von wegen Malaria. Die Tabletten hat sie vorschriftsmäßig eingenommen, ist sich aber dennoch unsicher, ob die Vorlaufzeit nicht zu kurz war. Deshalb hat sie zur Sicherheit die Reise um eine Woche verschoben. Sie hat gesagt, du hättest ihr ein flexibles Ticket gekauft, und da hat sie einfach das Datum geändert.«
    »O Gott! Warum hab ich ihr kein datiertes Ticket gekauft?«
    Ihre Mutter hatte für Heuchelei und Getue nichts übrig, und auf ihre Einmischung konnte Laura momentan wirklich gut verzichten. Die kommenden paar Tage würden schwierig genug werden, und sie konnte sich das Verhör vorstellen, das ihr blühte, wenn ihre Mutter erfuhr, dass offenbar eine Frau in Hugos Tod involviert war. Laura griff nach der Kaffeekanne, um sich noch eine Tasse einzuschenken. Sie setzte sich an den Küchentisch und sah Imogen an, die immer noch an der Tür lehnte.
    »Hat Will dir denn gestern nichts davon erzählt, als du mit ihm gesprochen hast?«, fragte Laura.
    »Bloß, dass er ihr die Nachricht selbst übermitteln wollte. Er hat sich wohl gedacht, du wüsstest bereits, dass sie nicht geflogen ist. Außerdem weißt du doch, wie er mit mir ist – oder vielleicht weißt du es nicht –, kurz, knapp und kommt gleich zur Sache. Er hat gesagt, er hätte keine Zeit zum Quatschen und würde dir mitteilen, wann er es schafft herzukommen. Ich bin ab und zu in Kontakt mit ihm – falls er es sich doch noch anders überlegt. Aber das ist wohl Zeitverschwendung.«
    Laura verspürte Mitleid mit Imogen und konnte die Traurigkeit unter der Oberfläche sehen.
    »Bist du denn dann noch hier, wenn er ankommt, Imo? Du musst doch bestimmt wieder zur Arbeit.«
    »Ich habe schon mit meinem Chef gesprochen. Ich habe meinen Laptop dabei, und du hast hier ja Internetanschluss. Ich kann so lange bleiben, wie du mich haben willst – mindestens bis zur Beerdigung.«
    Ach Gott, die Beerdigung, dachte Laura. Noch etwas, um das man sich kümmern musste. Vielleicht konnte sie ihre Mutter damit betrauen – dann war sie beschäftigt.
    »Ich habe aber keine Ahnung, wann die Beerdigung sein wird. Ich weiß nicht einmal, wann die den Leichnam freigeben. Aber nachdem der Schaden schon angerichtet ist, kannst du genauso gut bleiben.«
    Laura merkte, wie rüde sich das anhörte, und sprach rasch weiter.
    »Hör zu, Imo, wenn es dir nichts ausmacht, setze ich mich jetzt ein Weilchen zu Alexa, und dann

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