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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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gesehen habe. Sie ist absolut exquisit. Sie hat fast weißblondes Haar, das ihr in weichen Wellen bis auf die Schultern fällt, und ihre Augen sind eine faszinierende Mischung aus Braun und Grün. Sie hat diese typische zerbrechliche Zartheit, die in mir das Bedürfnis wachruft, sie sehr, sehr behutsam hochzuheben und ihren kleinen Körper mit äußerster Sanftheit zu umarmen.
    »Hallo, Alexa. Ich hab dir ein kleines Geschenk gekauft. Willst du es aufmachen und schauen, was drin ist?«
    Ich hatte eine hübsche Schmusepuppe gefunden, mit einem hellrosa Baumwollkleidchen und Schlapphütchen, genau das Richtige für ein kleines Kind und mein Versuch, das Eis ein wenig zu brechen.
    Noch nie hatte ich ein Kind ein Geschenk so auspacken sehen. Kein wildes Herumreißen am Papier, sie wickelte das Geschenk ganz vorsichtig aus, faltete sogar das Papier zusammen und legte es vor sich auf den Sofatisch. Sie ist ganz offensichtlich kein stürmisches, impulsives Kind. Als sie aufschaute und lächelte, strahlte mir das Lächeln eines Engels entgegen, und ihr Gesicht leuchtete vor Freude.
    »Danke, Laura«, sagte sie, ohne dass sie von ihrem Vater dazu aufgefordert wurde. Unglaublich!
    Ich war hin und weg. Es war Liebe auf den ersten Blick, und ich weiß, dass ich dieses Kind für den Rest seines Lebens lieben werde, als wäre es mein eigenes.
    In Liebe,
    Laura
    PS: Du hast ihn immer noch nicht kennengelernt – ich werde also auch diesen Brief behalten. Wir lesen sie dann zusammen, wenn sich alles beruhigt hat.

10. Kapitel
    T om steckte den Kopf zur offenen Tür seines Chefs herein. Ursprünglich hatten beide bei der Obduktion zugesehen, doch der DCS hatte sich mittendrin zu einem Meeting verabschiedet – hatte er jedenfalls behauptet.
    »Haben Sie einen Augenblick Zeit, James?«
    »Kommen Sie herein, Tom. Wie sieht es aus mit einem Fortschrittsbericht?«
    James Sinclair schob einen Stapel Akten beiseite, um auf seinem unaufgeräumten Schreibtisch etwas Platz zu schaffen. Tom setzte sich.
    »Viel gibt es noch nicht zu berichten, fürchte ich. Lady Fletcher war hier, um den Leichnam zu identifizieren. Sie hat uns über Sir Hugos Stiftung informiert, was sehr interessant war. Übrigens hat sie darauf bestanden, dass wir ihren Mann und sie beim Vornamen nennen. Ich hoffe, Sie können damit leben.«
    »Das finde ich nicht ideal, wie Sie wissen, Tom«, erwiderte Sinclair. »Wenn wir alle gleich behandeln – Tatverdächtige, Opfer und die Hinterbliebenen –, bleiben die Grenzen klar erhalten. Und wenngleich sie sich die eigenen Hände nicht schmutzig gemacht hat, können wir sie doch immer noch nicht ganz von der Liste der Verdächtigen ausschließen.«
    »Guter Punkt. Sie ist allerdings momentan sehr verletzlich, und wenn wir ihre Bitte abgelehnt hätten, hätte sie womöglich noch mehr zugemacht.«
    »Hmm. Na gut. Das überlasse ich Ihnen. Kennen wir bereits die Todesursache?«
    »Jawohl. Wir haben gerade die Bestätigung bekommen: Es ist flüssiges Nikotin. Eine große Dosis davon wurde ihm in die Leistenbeuge injiziert – genauer gesagt in die Oberschenkelvene. Offenbar ist ›Leisteninjektion‹, wie es heißt, unter Drogenabhängigen recht verbreitet. Hier könnte es eine Verbindung geben. Prostitution plus Drogenmissbrauch? Bin mir aber nicht sicher, wohin uns das führt.«
    »Und ich wette, flüssiges Nikotin benutzen von denen auch nicht viele«, sagte der DCS. »Wie hoch ist die tödliche Dosis?«
    »Die liegt bereits bei sechzig Milligramm, und unser Opfer bekam ein Vielfaches davon verpasst. Es muss recht schnell gewirkt haben, sagte man mir.«
    »Okay, und wie kommt man an das Zeug?«
    »Wissen wir noch nicht. Ich habe im Internet nichts Brauchbares gefunden. Allerdings habe ich gelesen, dass man es in Wodka auflösen kann, um es jemandem zu trinken zu geben, aber das war hier nicht der Fall. Einer von den Jungs ermittelt da weiter.«
    »Was haben wir sonst noch? Irgendwas zu den Tüchern?«
    »Nein, da kommen wir vermutlich nicht weiter. Die sind von ›Tie Rack‹, und die haben ja auf jeder Hauptgeschäftsstraße Filialen, in jedem Flughafen – überall. Sie wollen im Computer nachsehen, verkaufen aber Tausende von den Dingern, es ist also höchst unwahrscheinlich, dass wir da Glück haben.«
    Sinclair holte tief Luft und blies sie durch die geschürzten Lippen langsam wieder aus.
    »Okay – dann sagen Sie mir bitte, dass wir zu der Frau was haben, die der Nachbar gesehen hat?«
    Tom wünschte, er hätte

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