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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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Haus in einer ordentlichen Gegend, und ich komme gern für deinen Unterhalt auf, bis du wieder einen Mann gefunden hast – was du zweifellos tun wirst. Du weißt, dass für Lucy gesorgt ist – darum habe ich mich schon gekümmert. Bleibst du also hier?«
    »Tom, ich bin nicht deswegen hergekommen.«
    Nur schwer widerstand er der Versuchung, in Lachen auszubrechen. Er ging zur Anlage hinüber und drehte die Musik ab. Er erstarrte, als er Kate dicht hinter sich spürte. Sie schlang die Arme um seine Mitte, ihre vollen Brüste rieben sich durch den dünnen Stoff ihres T-Shirts an seinem Rücken.
    »Tom – schau mich an.«
    Er wandte sich voller Skepsis um. Kate legte ihre Arme um seinen Hals. Er sah hinunter in ihre braunen Augen – Augen, die ihn so viele Jahre fasziniert hatten. Jetzt flehten sie ihn an. Da erkannte er, dass Kate eine Frau war, die sich ohne einen Mann nicht vollständig fühlte. Momentan war er vermutlich die beste – wenn nicht die einzige – Option.
    »Was ich vor zwei Jahren getan habe, tut mir so furchtbar leid. Es war ein Riesenfehler, und ich bereue es mehr als alles andere im Leben.«
    »Kate, du hattest ein Verhältnis. Du hast mich verlassen. Du hast mich praktisch zerstört. Aber jetzt bin ich okay, und ich muss da nicht wieder durch.«
    Als er von Kates Verhältnis erfahren hatte, hatte er sich mit Schuldgefühlen geplagt und lange gebraucht, bis er begriffen hatte, dass die eigentliche Ursache der Wunsch seiner Frau nach Reiz und Abenteuer gewesen war. Seine beständige, unkomplizierte Liebe hatte nicht gereicht. Sie hatte das aber nie so gesehen.
    »Ach was, so einfach ist es nicht, das weißt du. Ich konnte ihm nicht widerstehen. Ich weiß, es klingt abgedroschen, aber ich habe mich einsam gefühlt, und er ist so wahnsinnig auf mich eingegangen. Du hast keine Ahnung, wie das ist, Tom. Dir ist es ja nie passiert.«
    Tom packte ihre Arme und machte sich los. Er ging ans andere Ende des Zimmers, wo sie ihn nicht mehr berühren konnte. Nach all der Zeit, merkte er, war er immer noch wütend auf sie.
    »Glaubst du wirklich, ich hätte nie die Gelegenheit oder den Wunsch gehabt, mit einer anderen zu schlafen? Glaubst du, bloß dir ist das passiert? Glaubst du etwa, ich weiß nicht, wie das ist, dieses aufregende Flattern zu spüren, wenn jemand den Raum betritt und man weiß, diese Person will einen genauso sehr, wie man sie will?«
    »Ach, hör doch auf, Tom. Du bist Polizist. Du kannst doch mit einer von deinen Polizeikolleginnen gar kein Verhältnis haben, weil dir dein Job ja über alles geht. Und sonst triffst du doch niemanden.«
    Tom behielt seine Wut und seinen Frust unter Kontrolle. Kate hatte immer geglaubt, die Dinge stießen ihr einfach so zu, wären außerhalb ihrer Kontrolle. Sie begriff einfach nicht, dass sie für ihr Handeln selbst verantwortlich war.
    »Zwei Punkte, Kate. In meinem Job treffe ich viele Leute, was du wüsstest, wenn du je auch nur das geringste Interesse an den Tag gelegt hättest. Und – was noch wichtiger ist – ich würde nicht wegen meines Jobs, ich würde wegen meiner Ehe widerstehen. Wenn du glaubst, für mich wäre es möglich gewesen, aus Angst davor, einen Job zu verlieren, warum war es denn dann für dich nicht möglich, aus Angst, einen Ehemann zu verlieren?«
    Kate ließ sich nicht abwimmeln und folgte ihm quer durchs Zimmer. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern. Er verkrampfte innerlich. Sie war so verdammt schön. Sein Körper reagierte auf sie, doch sein Verstand rief laut »Nein!«. Er rührte sich nicht, weder um sie wegzustoßen, noch um sich zu nähern.
    »Ich habe einen Fehler gemacht, Tom, das gebe ich zu. Aber ich bin auch bloß ein Mensch, und ich habe nicht deine Charakterstärke. Ich will aber nicht in einem netten Haus in einer netten Gegend wohnen, ganz allein mit Lucy. In Manchester haben wir wenigstens ein paar Freunde, aber hier habe ich niemanden. Das heißt, niemanden außer dir.«
    Kate hob das Gesicht, um ihn zu küssen. Vor zwei Jahren hätte Tom für diesen Moment seinen rechten Arm geopfert. Er legte ihr die Hände auf die Taille und hielt sie auf Abstand. Sie sagten nichts und wussten beide nicht, was als Nächstes passieren würde. Er konnte nicht zulassen, dass sie ihn küsste, aber beim Anblick ihrer vollen, rosig weichen Lippen war die Versuchung nachzugeben so groß.
    Kate durchbrach das Schweigen.
    »Warum können wir nicht wieder eine Familie sein – du, ich und Lucy? Sie wäre

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