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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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überglücklich, und ich auch. Ich schäme mich so für mein Verhalten, und ich verspreche dir bei Lucys Leben, so etwas nie wieder zu tun. Was sagst du? Wir waren einmal glücklich, wir können es doch noch mal versuchen. Um Lucys willen?«
    Damit spielte sie natürlich die Trumpfkarte. Der Gedanke, wieder jeden Tag mit seiner Tochter zu leben, sie jeden Abend zu sehen, war unheimlich verlockend. Doch der Bann war gebrochen. Der gesunde Menschenverstand hatte gesiegt, und er wusste genau, worauf Kate es anlegte. Er erkannte, dass ihre Schönheit es nicht wert war – die war flach und schal. Sie war kein schlechter Mensch, aber oberflächlich. Der Gedanke kam ihm zum ersten Mal: Kate traf keine vorsorglichen Entscheidungen, sie reagierte bloß auf eine Abfolge von Ereignissen. Er nahm die Hände von ihrer Taille und schob ihre Arme von seinen Schultern.
    »Ich würde Lucy sehr gerne jeden Tag sehen, aber du und ich … wir sind an dem Punkt vorbei, von dem es kein Zurück mehr gibt. Ich suche dir eine vorläufige Bleibe, damit du Declan verlassen kannst, und dann schauen wir mal, wie es weitergeht.«
    »Ist das ein definitives ›Nein‹ oder ein ›Vielleicht‹?«
    Tom hielt ihre Hände fest – teils, weil er sichergehen wollte, dass sie ihn nicht wieder anfasste, teils, weil er wusste, dass er ihr damit wehtat.
    »Sagen wir einfach, der Staub muss sich erst legen, dann reden wir über die richtige Lösung.«
    Tom war klar: Ein definitives »Nein« wäre für Kate das Signal gewesen, sich in den ersten Zug nach Manchester zu setzen. Er musste ihr ein wenig Hoffnung geben, obwohl er glaubte, dass er nicht einmal wegen Lucy zu ihr zurückkehren könnte, wohl wissend, dass sein Geld das Anziehendste an ihm war. Vorab musste er aber den Status quo aufrechterhalten.
    Kate, die offenbar glaubte, sie wäre ein gutes Stück vorangekommen, drückte ihm lächelnd die Hände.
    »Vielleicht suche ich mir doch einfach was hier in der Nähe … ich könnte gleich morgen anfangen. Dann könntest du Lucy öfter sehen, und wenn wir etwas mieten, können wir immer noch eine permanentere Lösung suchen, wenn du so weit bist. Was meinst du?«
    »Schau dich mal um, sag mir, was es kostet, aber leg dich noch nicht fest. Ich werde wahrscheinlich sowieso den Mietvertrag unterschreiben müssen, versprich mir also, dass du erst mit mir sprichst, bevor du eine Entscheidung fällst. Wenn du Declan dringend verlassen musst, dann nehmt euch ein Hotelzimmer. Ich bezahle die Rechnung.«
    Als Kate ihn anlächelte, bemerkte er eine Spur von Triumph in ihrem Blick. Er hatte noch nicht den Mut, ihre Träume zu zerstören.
    »Ich wusste ja, wir können uns einigen. Ich ruf dich morgen an, wenn ich was gefunden habe.«
    Nach einem Kuss auf seine unrasierte Wange drehte sie sich um und ging.
    Nun musste Tom über zwei Sachen nachdenken: den Fall und seine Exfrau. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihm der entspannende Schlaf, den er sich versprochen hatte, vorerst nicht vergönnt war.

18. Kapitel
    B eim Abendessen waren sie ein schweigsames Grüppchen gewesen, jede in ihre eigenen Gedanken versunken. Stella hatte die Stimmung etwas auflockern wollen, doch ihre Versuche in Richtung einer neutralen Unterhaltung waren größtenteils auf taube Ohren gestoßen. Nach einer kurzen Unterredung mit Laura war es Imogen schließlich gelungen, in ihr Zimmer zu fliehen, während Stella in der Küche Kaffee machte.
    »Hör zu, Laura, wenn du nicht willst, dass ich weiterlese, dann mach ich es auch nicht. Ich weiß, ich habe dich gedrängt, weil du gesagt hast, ich hätte keine Ahnung. Das war absolut daneben.«
    Laura lächelte sie traurig an.
    »Am Anfang habe ich die Vorstellung, dass du sie liest, ganz furchtbar gefunden, aber inzwischen bin ich mir sicher, dass du weiterlesen musst. Ich will bloß, dass ein Mensch es begreift, und kann mir niemand Besseren denken als dich. Ich glaube, es wird mir sogar helfen, mich erleichtern. Ich habe die Briefe geschrieben, weil ich dir alles sagen wollte – aber ich konnte nicht. Ich war aber beim Schreiben in Gedanken immer bei dir. Es war, als wärst du bei mir im Zimmer und ich könnte dir alles sagen. In Wirklichkeit habe ich mich aber zu sehr für meine Dummheit und Schwäche geschämt. Vernichte sie, sobald du sie gelesen hast. Ich will sie nie mehr sehen.«
    »Bist du sicher? In dem Fall verzichte ich auf den Kaffee und gehe gleich wieder rauf in mein Zimmer.«
    Und hier war sie nun also, neben sich den

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