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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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gleich eine Flasche Cristal aufs Zimmer schicken.«
    Etwas weniger erfreut war ich, als ich bei Ankunft in der Suite feststellen musste, dass es zwei Schlafzimmer gab und von mir offensichtlich erwartet wurde, in dem einen zu schlafen, während Hugo das andere nehmen würde. Doch ich hatte bereits beschlossen, dass ich an mir arbeiten musste und Wutanfälle zwecklos wären. Was mir seltsam vorkommt, findet Hugo offensichtlich nicht seltsam.
    »Liebling, dann nimm doch jetzt ein Bad, und zieh dich danach fürs Abendessen an«, bat Hugo mich.
    Ich habe ihn daraufhin fest umarmt und ihm ins Ohr geflüstert: » Anziehen , mein Liebster? Bist du sicher, dass du das willst?«
    Zu meiner Enttäuschung hat Hugo meine Arme sanft gelöst und mich lediglich angelächelt – allerdings mit diesem schönen Lächeln, das ihm bis zu den Augen reicht.
    »Ganz sicher. Ich würde dich in diesem herrlichen Rahmen viel lieber in einem von deinen wunderschönen Kleidern sehen als in einem Negligé. Mach mir doch bitte die Freude, ja?«
    Das klang ganz in Ordnung, also habe ich mir gedacht, ich lasse mir mit dem Ankleiden etwas Zeit. Ich habe alles richtig machen wollen, habe mir ein Vollbad eingelassen und mich im üppigen Schaum entspannt. Ich war voller Vorfreude auf den Rest des Abends – und natürlich die bevorstehende Nacht.
    Sorgfältig habe ich ein seidenes Etuikleid in hübschem Blaugrün ausgewählt. Es hat perfekt mit meinem roten Haar kontrastiert, und ich weiß, dass Hugo das gefällt. Von vorn war das Kleid recht schlicht, hinten hatte es aber einen tiefen V-Ausschnitt bis zur Taille und war wunderschön fließend – nicht zu anliegend, aber auch nicht zu locker. Ich habe gewusst, dass es eins von Hugos Lieblingskleidern ist.
    Das Essen, das er ausgewählt hatte, war superb. An das Dessert konnte ich überhaupt nicht denken , doch Hugo hat mich mit einem Löffel von seinem gewürzten Birnensorbet gefüttert, und ich habe mich gefühlt wie im Himmel. Ich habe über den Tisch zu meinem eleganten und weltläufigen Mann hinübergeschaut, so gut sah er aus, schick und doch lässig in klassisch geschnittenen schwarzen Hosen und einem hellen, karamellfarbenen Leinenjackett über dem weißen, offenen Hemd.
    Ich wollte nicht so viel trinken und habe daher nur ein paar kleine Gläser Wein getrunken. Nach dem Essen haben wir draußen auf unserer Privatterrasse gestanden und hinaus auf die Lagune geschaut. Einfach himmlisch!
    Irgendwie habe ich gespürt, dass ich Hugo besser nicht berühren sollte. Er hat gerne das Sagen, also habe ich mich zurückgehalten. Ich war erleichtert und aufgeregt, als er mir den Arm um die Schulter gelegt hat. Ich habe mich ganz leicht zu ihm hinübergelehnt, um auf seine Bewegung zu reagieren, ohne zu viel Druck auf ihn auszuüben. Dann endlich hat er gesagt, worauf ich so lange gewartet hatte.
    »Mir ist schon klar, dass wir gestern Abend nicht den besten Start hingelegt haben, Laura, und es tut mir leid, wenn ich dich mit dem Schlafzimmerarrangement überrumpelt habe. Ich hoffe sehr, dass du bald erkennst, wie sinnvoll es ist, verstehe aber, dass es in deiner Welt nicht die Norm ist. Ich hätte etwas einfühlsamer damit umgehen sollen. Aber das hier, mein Liebling, ist jetzt unsere richtige Hochzeitsnacht. Sollen wir in dein Zimmer gehen?«
    Die Sache mit unserer unterschiedlichen Herkunft habe ich ignoriert, und eigentlich hat er ja recht.
    Ich war ziemlich angespannt. Mein normalerweise gesundes Selbstvertrauen hatte in den letzten Tagen einen ziemlichen Dämpfer bekommen, und diesmal wollte ich sehr behutsam sein, damit es nicht wieder schiefging. Ich wollte ihm sagen, wie sehr ich ihn liebe und wie wichtig er mir ist, wollte diesen fragilen Moment der Nähe aber nicht zerstören – also habe ich mich für Komplimente entschieden.
    »Hugo, ich kann nur sagen, wie sehr ich diesen wundervollen Urlaub zu schätzen weiß! Du hast alles so sorgfältig geplant, und ich will bloß eines, nämlich dich glücklich machen.«
    Ich weiß, Imo, das klingt ein bisschen hochtrabend, aber so spricht man in seinen Kreisen nun einmal. Hugo hat zufrieden ausgesehen.
    Arm in Arm sind wir durch die Terrassentür in mein Schlafzimmer gegangen – ein wirklich prächtiger, in Gold- und Silbertönen gehaltener Raum.
    Mein Herz ist mir fast aus der Brust gesprungen, und verschiedene Gefühle haben in meinem Bauch gekribbelt – Leidenschaft, Angst, Aufregung. Ich habe mich Hugo zugewandt, meine Arme um seine Mitte

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