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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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anders sein.«
    Ich war mir nicht sicher, was ich davon halten sollte.
    Beim Betreten der Suite habe ich Hugo sanft zu mir heruntergezogen, mich ganz leicht an ihn gedrückt und ihn voller Zärtlichkeit geküsst – Hugo hat prompt reagiert. Er wurde richtig leidenschaftlich, und ich konnte mich nur mit Mühe beherrschen. Nun war es so weit. Ich wusste es einfach.
    Behutsam habe ich die Hände unter seine Jacke geschoben und meine Hände ganz langsam über seinen Rücken gleiten lassen.
    »Hugo, wollen wir in mein Schlafzimmer gehen?«, fragte ich sanft.
    Ich habe gespürt, wie sein Körper ganz starr wurde. Als er sie ausgesprochen hat, klangen seine Worte harsch.
    »Ich wollte das eigentlich selbst vorschlagen, Laura. Es ziemt sich nicht für eine Frau, den ersten Schritt zu machen, findest du nicht auch?«
    Nein, das finde ich nicht . Ganz und gar nicht. Und du? Aber was für ein dummer Fehler nach all der Mühe! Ich weiß doch, dass er gern die Führung übernimmt. Eilig habe ich mich entschuldigt, war aber ganz verwirrt und habe alles durcheinandergebracht – wieder einmal.
    »Es tut mir so leid, Hugo. Ich wusste nicht, dass du es so siehst, aber in meinen früheren Beziehungen war das nie ein Problem. Ich sehe schon, dass du da anders denkst, also muss ich es einfach lernen. Bitte verzeih mir.«
    Damit hatte ich es nur noch schlimmer gemacht!
    »Ich weiß deine Offenheit zu schätzen, aber ich will gar nicht hören oder daran denken, was für verkommene Hurenbeziehungen du gehabt haben magst, bevor wir uns begegnet sind.«
    Vor ein paar Tagen noch hätte ich auf diese Aufgeblasenheit verwirrt oder verärgert reagiert. Jetzt allerdings hatte ich bloß noch dieses Gefühl von Versagen. Die fragile Verbindung, an der ich so hart gearbeitet hatte, schien zerstört.
    »Liebling, ich war doch keine Hure, wirklich nicht. Ich habe dir alles erzählt, bevor wir geheiratet haben. Wie die meisten Frauen meiner Generation hatte ich schon ein paar Beziehungen. Aber du bist der erste Mann, den ich liebe, und der erste, den ich heiraten wollte und mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will.«
    Entsetzt habe ich ein leichtes Zittern in meiner Stimme gehört, konnte aber nicht aufhören, mich weiter zu entschuldigen.
    »Es tut mir so leid. Ich hatte bloß gehofft, wir würden miteinander schlafen, ich verstehe gar nicht, was ich falsch gemacht habe.«
    Langsam haben sich Hugos Züge entspannt.
    »Du musst über die Ehe noch viel lernen und darüber, wie Männer denken. Dass du eine Hure bist, wollte ich nicht unterstellen, dafür entschuldige ich mich. Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen einer unverbindlichen Beziehung und lebenslanger Partnerschaft. Ich muss dich respektieren können, Laura. Und wenn du um Sex bettelst, wirkt das irgendwie erniedrigend. Verstehst du das?«
    »Nein, nein, nein !«, wollte ich aus voller Brust schreien, habe es aber nicht getan.
    Verzweifelt meine Tränen zurückhaltend, bin ich stattdessen ins Bett gegangen – allein.
    Am nächsten Morgen haben wir die Ereignisse des Vorabends nicht mehr angesprochen. Wir haben uns auf den Weg nach Positano gemacht. Auf diesen Teil der Reise hatte ich mich so gefreut, doch ich habe mich einfach nur müde und kraftlos gefühlt.
    Trotz meiner Traurigkeit ist die Reise nach Positano der beste Teil des Urlaubs gewesen, obwohl ich dies hier voller Schuldgefühle schreibe. Tatsache ist, dass Hugo dieser Teil von Italien eigentlich gar nicht interessiert. Er wollte sogar nicht einmal nach Pompeji fahren, er sieht es als überbewertete Touristenfalle (einen Ausflug auf den Vesuv habe ich dann gar nicht erst vorgeschlagen). Ihm ist es ganz recht gewesen, dass ich mit dem Chauffeur verschwunden bin, während er sich mit diversen Zeitungen und Telefonaten amüsiert hat. Er hatte den Chauffeur wohl angewiesen, ihm kurz zu melden, wann wir wieder zurück im Hotel sein würden, denn es wurde immer gerade in dem Moment ein kühles Glas Wein eingeschenkt, wenn ich durch die Tür kam.
    Irgendwie ist es aber auch eine Erleichterung gewesen, dass ich nicht den ganzen Tag versuchen musste, ihm zu gefallen, sondern Zeit für mich hatte. Vielleicht bin ich wirklich nicht für die Ehe geschaffen. War es bei dir denn am Anfang auch schwierig? Wohl eher nicht – ich kann mich erinnern, dass du praktisch geglüht hast vor Glück.
    Eine kleine Verbesserung in unserem Sexleben hat es allerdings gegeben! Ich lerne. Ich muss ihm zu verstehen geben, dass ich

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