Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hinterhalt

Titel: Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
Vom Netzwerk:
über Toowoomba und Kingaroy nach Noosa an der Sunshine Coast, dann weiter zur Gold Küste, nach Surfers, wo Wyatt ein preiswertes Motelzimmer reserviert hatte. Den Commodore nicht so entsorgen, dass er sofort gefunden wird. Damit er aber von der Straße ist, ihn statt dessen zwecks Überprüfung einiger Ventile in eine Werkstatt geben, denen sagen, dass es nicht eilt damit. Die Beute teilen und sich dann trennen. Wyatt wollte noch eine Weile vor Ort untertauchen. Phelps war sich sicher, das er was mit dieser Frau hatte. Riding wollte sich nach Europa absetzen. Phelps hatte noch keinen konkreten Plan. Um nicht weiter von den anderen gelöchert zu werden, hatte er schließlich behauptet, er wolle eine Kneipe in Manila aufmachen. Wyatt wollte immer alles ganz genau wissen und wurde gleich unwirsch, wenn irgendwas nicht sofort klar war.
    So verging die Zeit. Kurz vor neun Uhr fünfundzwanzig sprach er noch einmal mit Wyatt, Nurse noch einmal mit Frau und Tochter. Phelps wartete.
    »Wir sind drin«, sagte Wyatt. Phelps grinste Joyce und ihre Tochter an. »Bald seid ihr mich los. Ihr werdet mich sicher vermissen.« Ungefähr eine Viertelstunde später knallte Phelps den Telefonhörer gegen die Tischkante. Das kam mit so unerwarteter Brutalität, dass beide Damen erschrocken zusammenzuckten.
    Um neun Uhr vierzig verließ er das Haus des Bankers und war froh darüber. Er fuhr zur Universität, hielt sich genau an alle Geschwindigkeitsbeschränkungen und ließ sich auch durch gelbe Ampeln nicht verführen.
    Ihm fiel auf, dass die Frauen beim Sport weniger Shorts, dafür mehr und mehr knappe Höschen trugen, eine Entwicklung im Frauensport, die er begrüßte. Er fuhr langsam und beäugte die Mädels, die am Flussufer entlangjoggten oder auf den Hockey-Feldern ihre Dehnübungen machten. Vielleicht sollte er die halbe Million einsetzen, um als reiferes Semester die Hörsäle unsicher zu machen.
    Er hatte gerade den Wagen geparkt und die Handbremse angezogen, als sich hinter ihm auf der Rückbank etwas tat und eine Stimme ihm ins Ohr flüsterte: »Vergiss niemals, auf den Rücksitz zu schauen, bevor du einsteigst.«
    Danach hörte er nur noch ein Rauschen und spürte Finger, die sich in seine Halsschlagader bohrten und den Blutstrom zum Hirn unterbrachen.

    FÜNFUNDDREIßIG

    Wyatt zog den Revolver aus dem Hosenbund. Sie trugen Blaumänner und hatten Strumpfmasken übergezogen. Insgesamt machten sie den Eindruck eines eingespielten Teams; einer der Männer lief zum Heck des Camiras und stemmte die Klappe des Kofferaums auf, der andere bezog Stellung an der Fahrertür und zielte mit einer imposanten .45er auf Wyatts Kopf. Die Botschaft war klar: Bleib wo du bist.
    Wyatt wollte nicht riskieren zu schießen. Bei einem Schuss durch die Tür könnte die Kugel stecken bleiben oder durch den Tür- und Fenstermechanismus abgelenkt werden. Um durch das Fenster zu schießen, hätte er einen Arm heben müssen. Doch eine solche Bewegung wäre für den Gegner eine Einladung zum Kopfschuss.
    Besser, er legte den ersten Gang ein und trat das Gaspedal durch. Der Camira machte einen Satz nach vorn und die Vorderreifen stießen gegen die niedrige Betonumrandung, die die Parkbuchten vom Hockeygelände trennte. Er trat weiter aufs Gas. Eines der Räder kam auf der Umrandung zum Stehen und der Camira brach leicht nach rechts aus. Man hörte einen Aufschrei, als der Wagen den Mann mit der .45er rammte und zu Boden warf. Auf dem Kies bekamen die Hinterräder keine Bodenhaftung und drehten durch; Wyatt trat das Gaspedal voll durch. Langsam überwand auch der zweite Vorderreifen die Betonumrandung, der Camira war fast zur Hälfte drüber. Wyatt hörte, wie die Ölwanne aufsetzte und abriß. Mit einer angeschlagenen Karre würde er nicht weit kommen.
    Hauptsache, er kam weit genug.
    Die Hinterräder mühten sich, das Hindernis zu überwinden. Wyatt warf einen Blick nach hinten und sah, dass der andere Typ in den Kofferraum griff, um die Kassette herauszuholen. In diesem Moment hatten es auch die Hinterräder geschafft, und er bemerkte jetzt die kompakte, bläulich schimmernde Automatik in der anderen Hand des Mannes. Den Revolver in der Hand, drehte sich Wyatt zur Hälfte um, und für ein paar Sekunden trafen sich ihre Blicke. Auch jetzt wieder eine eindeutige Botschaft an Wyatt: Du bist ein toter Mann, bevor du dich richtig umgedreht und auf mich angelegt hast. Also hau ab! Dann machte er einen Schritt zur Seite, setzte sich rittlings auf den Mann am

Weitere Kostenlose Bücher