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Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Titel: Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Touristen nicht wieder bis um die Ecke Schlange stehen.
    Ein bislang noch recht unausgereifter Plan, aber ich denke, dass ich im Bus Zeit für die Ausarbeitung der Feinheiten haben werde.
    Aber selbst die durchdachtesten Pläne werden über den Haufen geworfen, und Kausalketten scheitern noch schneller. Das Duschen und Umziehen klappt noch genau nach Vorstellung, aber der Waffe-Bus-Pizza-Teil meiner Strategie übersteht draußen keine fünf Schritte, weil mir auf der anderen Straßenseite ein Zivilfahrzeug der Polizei auffällt, das mit laufendem Motor neben einem Hydranten parkt. Die beiden Beamten darin erkenne ich an der Kopfform. Zwei Armleuchter von Detectives namens Krieger und Fortz, über die mir Lieutenant Ronelle Deacon einst zu berichten wusste, sie würden ihre Schwänze nicht mal unter einem Schwanzoskop finden, was ich damals zum Brüllen komisch fand. Jetzt scheint mir ein solches Maß an Unfähigkeit eher unheilvoll. Fortz sieht aus, als würde er einen Helm tragen, und Krieger wirkt mit seinem langen Hals und dem schmalen Schädel, als hätte man ihm eine Glühbirne zwischen die Schultern geschraubt.
    Vielleicht haben sie’s ja gar nicht auf mich abgesehen, denke ich.
    Ja, und vielleicht hat Zebs Onkel Mort ein Miezekätzchen und so weiter …
    Krieger entdeckt mich im Rückspiegel und versucht, lässig aus dem Wagen zu steigen, was ziemlich schwierig ist, wenn dein Partner direkt neben einem Hydranten parkt. Krieger haut eine ordentliche Delle in die Tür, bevor er kapiert, dass er eingesperrt ist.
    An sich wäre dies eine ausgezeichnete Gelegenheit für mich, einen schnellen Absprung zu suchen, vorausgesetzt, ich wollte mich auf ein Katz-und-Maus-Spiel mit diesen Herren einlassen, doch nach den Strapazen des Vormittags bin ich dafür zu erschöpft, außerdem steckt in meiner Brusttasche ein Umschlag mit dicken Wertpapieren, von denen ich sicher bin, dass sie nicht legal erworben wurden. In Anbetracht dessen beschließe ich also, mit den Herren von der Streife fair zu verhandeln, egal wie dämlich sie sich anstellen.
    Fortz schiebt sich aus der Tür auf der Fahrerseite, hält aber Abstand. Ich nehme an, es hat sich herumgesprochen, dass ich ganz gut Leute umhauen kann.
    »Morgen«, sagt Fortz halb hinter der Tür versteckt. »Oder ist es schon Nachmittag?«
    »Brunchtime«, sage ich höchst kultiviert.
    »Witzig«, sagt Fortz und klappt seine Brieftasche auf, damit ich einen Blick auf seinen Dienstausweis werfe. »Ich bin Detective Fortz, und der Trottel, der gerade versucht, aus dem Wagen zu steigen, ist Detective Krieger«, sagt er und hakt seinen Daumen am Gürtel ein, eine Hand immer am Holster. »Sie sind McEvoy, hab ich recht?«
    Leugnen hat keinen Sinn. »Das bin ich, Detective Fortz von der Force. Was kann ich für Sie tun?«
    Fortz ist der lebende Beweis dafür, dass die Evolution in zwei Richtungen verläuft. Er hat den bereits erwähnten Helmkopf, sein Schädel glänzt wie eine polierte Bowlingkugel. Der Mann ist vollkommen haarlos, soweit ich das feststellen kann, und seine Züge scheinen in ein sehr viel kleineres Gesicht zu gehören. Als wäre sein Kopf weitergewachsen, aber seine Augen, seine Nase und sein Mund hätten es im Alter von circa fünfzehn Jahren mit dem Größerwerden aufgegeben. Seine Zunge hängt leicht heraus, wenn er nicht spricht. Eine meiner Türstehertheorien besagt, dass Zungenhänger zu Gewalt neigen. Eines Tages werde ich meine gesammelten goldenen Weisheiten für künftige Generationen von Türstehern zu Papier bringen. Vielleicht erlange ich den Status eines Gurus und werde Dr. Phil . Das würde mir sehr gefallen, mich Phil gegenüber auf einen Stuhl zu pflanzen, gerade nah genug, um dem hochnäsigen Wichser eins auf die Fresse zu geben. Wahrscheinlich würde ich es nicht tun, aber Träumereien versüßen den Alltag.
    Fortz steckt seine Brieftasche ein und zückt sein Handy, blickt auf das Display, um mir zu demonstrieren, wie gefragt er ist.
    »Lieutenant Deacon will Sie sprechen«, sagt er. »Es ist wichtig.«
    »Ihr beiden seid jetzt die Handlanger der Kavallerie, oder wie?«
    Fortz grinst. »Wir helfen nur aus. Spielen schließlich alle im selben Team.«
    Ich ermahne mich, die Ruhe zu bewahren. Ronnie ist straighter als Robocop, und ich habe heute noch nichts Böses getan. »Sagen Sie ihr, ich bin später im Club, und sie kann mich dort besuchen.«
    »Nein«, sagt Fortz. »Wir sollen Sie abholen.«
    In meiner Vorstellung leuchtet der Umschlag durch den

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