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Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Titel: Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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als er sah, wer sich freiwillig meldete. »Ich sollte ein Foto machen.«
    » Geasa sind magische Bindungen«, ratterte ich los, aus Angst, mein Gehirn könne gleich aussetzen. »Sie fesseln einen Mann an die Frau, die ihn liebt.«
    Fitz war baff, und ich konnte es ihm nicht verdenken. In den drei Monaten, in denen er Mythologie bei uns unterrichtete, hatte ich nie etwas anderes gesagt als: Das war ich nicht. Dabei war ich gar nicht so schwer von Begriff, ich wusste nur nie, was.
    »Verfickte Scheiße«, sagte er mit dicken hochgezogenen Augenbrauen, die an Nacktschnecken erinnerten.
    Das war lustig. Fitz wurde vom Dienst freigestellt, und ich zerschnitt ihm die Reifen, ohne dass es irgendwen gekümmert hätte.
    Ich kannte den Begriff, weil meine Mom, die in irischer Folklore so gut Bescheid wusste, wie es nur Emigrantenkinder tun, den Verdacht hegte, mein Vater habe den Zauber vielleicht umgedreht und sie magisch an sich gebunden. Vielleicht hatte sie recht. Margaret Costello McEvoy kam jedenfalls nie von ihrem Ehemann los. Er riss sie mit sich in den Dreck.
    Paddy Costello knickte nicht mal ein, als seine älteste Tochter starb, kam nicht an ihr Grab geeilt, um seinen Enkelsohn zu trösten.
    Der Typ ist ein reiches Arschloch. Das Einzige, was ihn von anderen gewöhnlichen Arschlöchern unterscheidet, sind seine mit Monogrammen bestickten Hemden.
    Also wie gesagt, Sofia Delano hat mich in ihren Bann gezogen. Und ich glaube, es gibt keinen anderen Grund, weshalb ich mich nicht daraus befreie, als dass ich es eigentlich gar nicht will. In Wirklichkeit hoffe ich, dass sie irgendwann wieder bei klarem Verstand sein wird und wir tagelang Sex haben und in einem Caddy-Cabrio Abenteuer erleben werden.
    Sogar Zeb kennt sich mit psychischen Krankheiten gut genug aus, um zu kapieren, dass ich in dieser Hinsicht vielleicht ein bisschen zu optimistisch bin. Oder wie er meint: Du steckst so tief mit dem Kopf im eigenen Arsch, dass du oben wieder rausgucken kannst.
    Vielleicht habe ich ihn auch falsch verstanden, oder möglicherweise wusste Zeb gar nicht, wovon er sprach, jedenfalls liebt er drastische Metaphern. Besonders verstörend finde ich seine Beschreibung einer Morgenlatte: Danny, ich krieg einen Ständer wie ein rachsüchtiger Gorilla, der im Dschungellotto gewonnen hat.
    Ich habe keine Ahnung, was das heißen soll, aber ich würde lieber auswandern als ihn fragen, weil sich Zeb sowieso nur stundenlang im Kreis drehen würde, um seine Wortwahl zu rechtfertigen.
    Sicher weiß ich nur, dass ich nicht zulassen darf, dass Sofia etwas zustößt. Hoffentlich komme ich bei ihr an, bevor Mike kapiert, dass ich seine Kacke zum Dampfen gebracht habe. Oder wie Zeb sagen würde: Bevor Mike merkt, dass er gefickt ist wie ein glattgewachster Dachs, der mit Honig am Arschloch rückwärts durch ein Flamingogehege watschelt.
    Verstehen Sie jetzt, was ich meine? Man bekommt schon Migräne, wenn man sich nur überlegt, was der Mann sagen könnte.
    Sofia ist erst mal in Sicherheit, und an der Front kann ich einstweilen nichts ausrichten, also wende ich mich gedanklich den Kriegsschauplätzen im Norden und Osten zu. Jason versetze ich mit einer knappen SMS in Alarmbereitschaft. Es wird ihm Spaß machen, seine Muskelmänner zusammenzutrommeln. Der Mafioso, der jetzt im Slotz an die Tür klopft, tut mir leid. Jasons Jungs werden ihn erst windelweich prügeln und dann eine Farbberatung mit ihm machen.
    Wenn Sie ein modisches Problem haben, bei dem Ihnen bislang niemand helfen konnte, wenden Sie sich an unser Gay Team.
    War das jetzt homophob? Darf ich ein bisschen sticheln?
    Ich sag lieber nichts. Halte mich raus.

    In knapp über einer Stunde habe ich endlich die Stadtgrenze erreicht und stehe noch mal zehn Minuten an der Ausfahrt im Stau, während ein Auffahrunfall weggeräumt wird. Ein paar Polizisten auf Motorrädern vermitteln zwischen den Fahrern, und nur deshalb hänge ich mich nicht auf die Hupe und lasse Dampf ab. Mikes Jungs könnten in diesem Moment bereits auf dem Weg zu Sofia sein, und ich sitze hier und muss zusehen, wie ein Armani tragendes, mitten im Winter sonnengebräuntes Hedgefonds-Arschloch wegen seiner E-Klasse-Stoßstange total kindisch ausflippt. Die Vorstellung überfällt mich, ich könnte ihn einfach packen und über die Leitplanke befördern, und ich klammere mich fest ans Lenkrad, um es nicht zu tun.
    Bis ich weitergewunken werde, drehe ich dermaßen am Rad, dass ich beim Anfahren beinahe gegen ein Absperrgitter

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