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Hiobs Brüder

Titel: Hiobs Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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würdevolle Gelassenheit in ihrem Blick. »Es ist unmöglich zu erraten, was du denkst«, beanstandete er.
    »Ich weiß«, erwiderte sie mit einem Lächeln, von dem ihm seltsam eng in der Kehle wurde.
    »Bist du sicher, dass du das tun willst?«, fragte er.
    »Ich bin sicher.«
    »Dann frage ich dich, Miriam, Josuas Tochter, willst du meine Frau werden, obwohl ich vor deinem Volk ein Ungläubiger bin?«
    »Ich will. Und willst du, Alan de Lisieux of Helmsby, mein Gemahl werden, obwohl ich vor deinem Volk eine Ungläubige bin und dein Bischof im Zorn über dich kommen wird?«
    Alan schnaubte leise. »Er soll sich lieber vorsehen. Ja, ich will.« Er hob die Hände, schob das Kopftuch zurück in ihren Nacken und sah das schwarze, gewellte Haar, das immer so verführerisch unter dem dünnen Tuch durchschimmerte, zum ersten Mal unbedeckt. Er vergrub die Finger beider Hände darin und sagte: »So erkläre ich uns im Angesicht Gottes, welcher der deine ebenso wie der meine ist, zu Mann und Weib.«
    Miriam nickte. »Amen.«
    Alan hielt einen Moment den Atem an und wartete, ob die Erde sich auftun und ihn verschlingen oder Gott einen Blitz auf sie herabschleudern würde, um ihnen sein Missfallen zu bekunden. Doch nichts geschah, und er entspannte sich. Er musste nur ein wenig den Kopf neigen, um ihren Mund zu erreichen, und als ihre Lippen sich öffneten und die kleine, kühle Zunge, an die er sich so gut erinnerte, die seine empfing, stürzte es ihn in einen Rausch purer Glückseligkeit. Denn jetzt war es nicht mehr verboten. Miriam war seine Frau, und nun durfte er sie ohne die brennende Scham küssen, die ihn bei ihrem verbotenen Stelldichein im Kräuterlager gequält hatte. Er durfte sie küssen, und er durfte noch viel mehr.
    Ohne die Lippen von ihren zu lösen, begann er die Schleife am Ausschnitt ihres Oberkleides zu öffnen. Das schaffte er spielend mit einer Hand, sodass er die andere auf ihre feste Mädchenbrust legen konnte. Durch den Stoff strich er mit der Daumenkuppe über die Spitze, die sich augenblicklich aufrichtete.
    Er lachte leise und gab ihre Lippen endlich frei. Miriam war ein wenig außer Atem, und eine feine Röte hatte ihre Wangen überzogen.
    Ihr Kleid war anders geschnitten und geschnürt als die normannischer und angelsächsischer Frauen, aber ein Kleid blieb ein Kleid. Er streifte ihr das weite Obergewand über die Schultern und zerrte ein bisschen ungeduldig an den Ärmeln des Unterkleides. Als beide Gewänder bis auf die Taille herabgerutscht waren, strich er mit den Händen über die milchweiße, glatte Haut ihrer Schultern, beugte den Kopf über ihre Brüste und saugte daran. Ein kleiner Laut der Verblüffung entfuhr Miriam, aber als er den Kopf heben wollte, legte sie die Hände darauf und vergrub die Finger in dem blonden Schopf. Dann ließ sie sich zurücksinken und half ihm, ihr die Kleider ganz auszuziehen. Er streifte ihre Sandalen ab, doch das Bändchen aus geflochtenen Wollfäden an ihrem Fußknöchel ließ er, wo es war.
    Schließlich richtete er sich auf die Knie auf, ließ einen Moment die Hände auf den Oberschenkeln ruhen und betrachtete seine Frau eingehend. Sie war ein hinreißender Anblick. Ihr schlanker Mädchenkörper schien im Zwielicht fast zu schimmern. Magisch angezogen glitt sein Blick zum schwarzen Dreieck ihrer Schamhaare, und in genau diesem Moment öffnete sie die Schenkel, beinah so, als wären ihre Leiber schon eins.
    Achtlos, mit ungeduldigen Bewegungen entledigte Alan sich seiner Kleider und schob sich auf seine wunderschöne Braut, die die Arme in seinem Nacken verschränkte und dann still und abwartend unter ihm lag. Die Wärme und der Duft ihrer Haut betörten ihn. Aber er beherrschte sich, führte die Hand zwischen ihre Schenkel und rieb behutsam.
    Miriam erstarrte und gab einen kleinen Laut des Schreckens von sich. »Was tust du, Alan?«
    Mit der anderen Hand strich er ihr das Haar aus der Stirn. »Ich mache dich bereit. Damit ich dir nicht wehtue.«
    Ihre dunklen Augen erschienen ihm riesig, aber der Blick war voller Vertrauen. »Ist das … erlaubt?«, fragte sie unsicher.
    »Wie fühlt es sich an?«
    »Besser als alles, was ich kannte.«
    »Dann ist es erlaubt.« Er machte weiter, bis ihre Hüften den Rhythmus seiner Hand zu erwidern begannen. Er küsste sie wieder, lauschte ihrem Atem, und als dieser rau wurde, führte er sein Glied behutsam zwischen ihre Schamlippen und drang in sie ein.
    Miriam keuchte und biss ihm auf die Zunge, sodass sie beide

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