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Hiobs Spiel 1 - Frauenmörder (German Edition)

Hiobs Spiel 1 - Frauenmörder (German Edition)

Titel: Hiobs Spiel 1 - Frauenmörder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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zweite Flasche Wein halb leer, stellte sie dann ab, wischte sich über den Mund. »Die Worte sind KARIMJIEL ULDUUR KARIMJEDD HAAD. Du musst das wiederholen. KARIMJIEL ULDUUR KARIMJEDD HAAD. KARIMJIEL ULDUUR KARIMJEDD HAAD. Los, versuch es.«
    Schmollend zog Diana sich den Reißverschluss ihres Rockes auf. »Ich bin keine Nutte, du Mistkerl. Ich bin ein anständiges Mädchen.«
    »KARIMJIEL ULDUUR KARIMJEDD HAAD.«
    »Karamel Odol Krimsekt Haaaaaad.«
    »Reiß dich zusammen. Das ist kein Spaß. KARIMJIEL ULDUUR KARIMJEDD HAAD. Und lass deinen Scheiß-Rock an, verdammt.«
    » Kar immjell ulduuu ur karimmmich haa aaad .«
    »KARIMJIEL ULDUUR KARIMJEDD HAAD.«
    »Karimmjell ulduuur karimjett haaaad. «
    Hiob drehte sich zu ihr hin um. »Noch mal! Noch mal!«
    » Karimmjell ulduuur karimjett haaaaaaad. Und was jetzt? Soll ich mich auf den Bauch legen?«
    Hiob breitete die Arme aus, schloss die Augen und sagte ruhig: »Dies hier. Barranquilla. In der da. Diana. Jetzt.«
    Die Stadt war in ihr, plötzlich, Betondetonation, breitete sich aus, wuchs, wurde be- und übervölkert, feierte Karneval, zog Fliegen an und Hunde, trieb Schornsteine durch Milz und Leber, Hafendocks in der Blase, geschäftig, ausbeuterisch, Sakramente und Manifeste hundertstimmig orchestral in ihrem Kopf, pressenpressenpressen, die Schließmuskeln öffnen sich für Conquistadores in verbeult spiegelnden Panzern, das Straßennetz akupunktiert, Plaza San Nicolas mit Kirchen und Kolumbus wuchert juckend zwischen ihren Brüsten, darunter blutigtief die Kanalisation, darüber drumrum durch die Nase in den Mund in Endloswarteschleifen-die-Flugzeuglinien-und-Autobahnbrücken-Vogelschwarmrouten, Unfälle, Geburten und Tode gleichzeitig, Müll, Sumpf, Tonnen, Müll, Fluss, Hinterland, Reifen und Kanister, Mörder aus aller Welt, weitersuchen, noch mal Müll, Diana schreit, schreiiiiiiiiiiiii
    kehrt wieder, wieder, widder, Subwayschleifen um das Herz, blinkt Attraktionen, tionen, zonen, Fliegenschwärme summen grinsend immer um den Baum herum, es riecht wie als sie noch alleines Baby war, ein Baby, jemand schreit ganz furchtbar, in einer zwanzigseitigen Zelle, die rollt und rollt, Hiob ist über ihr, ruhig arbeitend, ein Vampir mit einer Weißweinflaschenscherbe in der Hand und ihrem Handgelenk und er schlürft Blut wie als weil und ganz nicht einen Lippenstift an und spricht mit ihr und seine Stimme ist wie WO WO IST ES ES und ganz am Rand der nassen Labyrinthe ihres Leibes geht ein Licht auf und zeigt WO WO ES IST IST für einen buchsbaumstäblichen Augenblick blickt sie mit seinen Augen und jetzt weiß sie wie es ist weder blau noch grün sondern beides in die Welt zu blicken sie fühlt sich müde ein und schläft.
    Erst am nächsten Morgen schlug sie die Augen wieder auf. Trotz des langen Schlafes fühlte sie sich irgendwie matt und erschöpft, trotz ihrer sicheren Lage auf der Matratze und dem Kissen war ihr schwindlig. Sie schmulte ins rötliche Dämmerlicht unter der Zudecke: Ihr Rock war weg, ihr Unterleib nackt und weiß, ihr Bustier intakt, die Geborgenheit gebende Lederjacke hatte sie immer noch an. Um ihr linkes Handgelenk eine behelfsmäßige Kompresse aus Kleenex. Sie pulte sie ab. Ein verschorfter Querschnitt darunter, der jetzt, einmal entdeckt, schmerzhaft zu buckern begann.
    Hiob saß in der Ecke auf einem Schemel und beobachtete ihr Erwachen. Er trug einen weißgrauen, dünnen Leinenmantel, den er gestern noch nicht gehabt hatte.
    »Hast ... du ... also wirklich mein ... Blut getrunken, du Schwein. Hast du mich wenigstens auch gefickt, während ich weg war?«
    »Damit das ein für alle Mal aus der Welt ist, Mädchen: Ich könnte gar nicht mit dir schlafen, selbst wenn ich es wollte. Du solltest die Sogwirkung deiner primären Geschlechtsmerkmale nicht überschätzen. Es gibt ein Mädchen in meinem Leben, dem ich treu sein muss. Bin ich es nicht – Gehe ins Gefängnis, begib dich sofort dorthin, gehe nicht über Los und ziehe nicht 4000 Mark ein. Nur härter.«
    »Wo ist mein Rock? Was hast du mit meinem Rock gemacht?«
    »Er hängt im Bad am Ende des Flurs über einer Schnur. Ich musste ihn waschen, du hast dich entleert während der Fusion.«
    Entleert? Verwirrt, liegend taumelnd forschte sie in sich herum. Stimmt, sie erinnerte sich noch vage, dass sie dringend kacken musste, bevor die Geisterbahn losging, und jetzt – nichts mehr. Und fast traumhaft, gazeartig verschwommen erinnerte sie sich an sanfte, streichelnde Bewegungen an den

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