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Hiobs Spiel 2 - Traumtänzer

Hiobs Spiel 2 - Traumtänzer

Titel: Hiobs Spiel 2 - Traumtänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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ab.«
    »Ich kann’s gar nicht erwarten. Hey, eigentlich wollte ich dich heute mit was überraschen. Aber das kommt nachher.«
    »Yo.«
    Hiob rannte regelrecht zur Tür raus und war weg. Kopfschüttelnd bestellte sich Kamber noch einen Braindrink. Gefährlich weit lehnte er sich zu dem Mädchen rüber und sagte ihr freundlich, dass sie zum Alleinetrinken auch hätte zu Hause bleiben können, er aber irgendwie froh war, dass sie’s nicht getan hatte. Es entspann sich das übliche Gespräch, weshalb er darüber froh sei, und wie sie das nicht wissen könne und der ganze übrige peinliche Unfug, den Tiere mittels Kehlkopfaufblasen oder Tanzen mit gespreizten Federn erledigen, bis Hiob wieder die Bar betrat. Er war höchstens fünf Minuten weg gewesen. Ein bisschen verloren und desorientiert wirkend schaute er sich suchend um, als wüsste er nicht, wo Kamber saß, dann ächzte er sich zwischen Kamber und dem Mädchen auf Hockerniveau hinauf. »Tut mir leid, dass ich’n bisschen zu spät bin. Hatte Schwierigkeiten, den Schuppen zu finden.«
    »Ging doch rasend schnell. Was ist passiert? Ist dir dein geheimnisumwitterter Kontaktmann gleich hier vor der Tür über’n Weg gelaufen?«
    Hiob runzelte lächelnd die Stirn, bestellte sich einen Espresso. »Den versteh ich jetzt nicht. Wie geht’s dir denn so, Alter?«
    Beide schwiegen für ein paar Momente. »Was soll der Quatsch mit dem Espresso?«, fragte Kamber dann argwöhnisch.
    Hiob verzog sein Gesicht. »Weiß auch nicht. Fühl mich, als ob ich eins über’n Schädel gekriegt habe, aber von innen. Wahrscheinlich war der Stoff heute Morgen doch irgendwie verschnitten. So’n Espresso soll ’ne gute Sache sein, wenn man sich schlapp fühlt. Keine Sorge, ich geh danach schon noch zu was Richtigem über. Was trinkst du denn da für’n Brei? Trink-Joghurt?«
    »Das ist genau dasselbe Zeug wie vorhin. Da hat’s dich auch nicht gestört.« Mürrisch nippte Kamber an seinem Drink. Er wusste nicht, worüber er sich am meisten ärgerte: darüber, dass Hiob so schnell wieder da war, dass er sich zwischen ihn und die Clitte gesetzt hatte, dass er sich wohl jetzt plötzlich entschlossen hatte, sich doch noch über seine neuen Trinkgewohnheiten lustig zu machen oder über diese missglückte Brüllnummer mit dem Geheimtreffen, das so geheim war, dass jetzt nicht mal mehr drüber gesprochen werden durfte. Wahrscheinlich war die ganze anrührende Geschichte mit der großen Überraschung für Myriem nur eine Ente gewesen, um irgendeinen kindischen Streich zu spielen.
    Mit den Fingern auf der Theke trommelnd wartete Hiob auf seinen Espresso. Das Mädchen neben ihm lächelte ihn scheu an, er grinste verwegen zurück. Wieder zu Kamber gewandt, sagte er: »Tut mir wirklich gut, dich zu sehen, Bro. Mir geht’s schon gleich viel besser. Du hast dich ja richtig in Schale geworfen, war bestimmt nicht billig, der Zwirn.« Er betatschte Kambers Anzug. Kamber konnte jetzt nachempfinden, warum Frauen auf so was nicht standen. »Dir geht’s prächtig, schließ ich mal daraus«, plauderte Hiob weiter. »Mir selbst sind im Augenblick auch ein paar Geldmusen zugeflattert, deshalb kann ich dich heute einladen. Damit hast du bestimmt nicht gerechnet, was? Autsch.« Hiob fasste sich an die Stirn, lächelte aber. Der plötzlich sich aufbäumende Schmerz hatte sich wieder hingelegt. Der Espresso wurde vor ihn hingestellt. Er bedankte sich. Plötzlich wurde ihm schwindlig. Er schien in ein Vakuum zu stürzen, Blut rauschte ihm in den Ohren. Er fing sich wieder. Komisch, dachte er. Was ist nur mit mir los? Als ob mir jemand Lebensenergie entziehen würde. Als ich von zu Hause losging, ging’s mir noch blendend. Eigentlich kann so was nicht an Drogen liegen, mein Metabolismus hat ganz eigene, magische Arten und Weisen entwickelt, mit psychoaktiven Substanzen umzugehen, und diese Arten und Weisen sind immer angenehm. Ist es denkbar, dass vielleicht Widder mich physisch nach ihr süchtig gemacht hat? Sind das Entzugserscheinungen? Quatsch. Blödsinn. So was würde sie nicht tun. Obwohl sie’s vielleicht könnte. Sie könnte irgendwelche Pheromone produzieren, die ... Kamber durchhieb Hiobs bunt schillernden Gedankenstrang. »Kannst du dich denn wenigstens noch dran erinnern, dass ich dir vorhin angekündigt habe, dich ebenfalls mit was überraschen zu wollen? Oder ist das jetzt auch tabu und darf nicht mehr erwähnt werden?«
    »Hm? Wovon redest du? Vorhin angekündigt? Wann? Am Telefon?«
    »Nein,

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