Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Titel: Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Böckler
Vom Netzwerk:
egal, oder? Roberta ist nicht mein Alibi.« Gina lachte. »Wollen wir uns jetzt über Kino unterhalten?«
    »Nein, obwohl auch das interessant sein könnte. Es gibt viele Filme mit überraschendem Ausgang.«
    Der Maresciallo nickte. »Wie im richtigen Leben. Das mit Carlo Giardina war ein überraschendes Ende.«
    »Ich habe mir gedacht«, fuhr Hipp fort, sich an Gina wendend, »wenn das mit Roberta und dem Kino nicht stimmt, vielleicht hast du auch bei anderen Terminen, die du mir genannt hast, etwas improvisiert. Womöglich nimmst du es ganz generell mit der Wahrheit nicht so genau.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Gina, ich möchte dir eine Frage stellen: Wie gut kennst du die Dottoressa Menotti?«
    Ginas Gesicht wurde ernst, bekam plötzlich herbe Züge. Sie kniff die Augen zusammen. »Du meinst die frühere Ärztin meiner Mutter. Du weißt genau, was ich von dieser Frau halte, sie ist eine üble Kurpfuscherin. Ich bin froh, dass ich mit ihr nichts mehr zu tun habe!«
    »Du hast keinen Kontakt mehr?«
    »Natürlich nicht!«
    »Und du hattest auch früher keine private Bekanntschaft mit ihr?«
    »Mit dieser Stupida?«, entrüstete sich Gina. »Wie kommst du denn auf diese absurde Idee?«
    »Wollen Sie etwa andeuten«, fragte Viberti, »dass diese Ärztin als weitere Tatverdächtige in Betracht kommt? Das wäre grauenvoll, dann ginge wieder alles von vorne los.«
    »Die Dottoressa? Wohl eher nicht, obwohl ich es in Erwägung gezogen hatte. Gina, du willst wissen, wie ich auf diese absurde Idee komme? Ganz einfach, du hast in deinem Nachtkasten eine Schublade mit Fotos …«
    »Du hast in meinem Nachtkasten gestöbert?«
    »Wie du dich erinnerst, habe ich deine Wohnung auf deinen ausdrücklichen Wunsch hin nach diversen Habseligkeiten durchsucht – Quittungen, Notizzettel, Tabletten. Dabei habe ich auch diese Schublade aufgezogen, ohne böse Absicht. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir die Fotos kurz angesehen habe. Immerhin war ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht so hundertprozentig von deiner Unschuld überzeugt. Wie auch immer, auf einigen Fotos bist du zusammen mit Dottoressa Chiara Menotti zu sehen. Zum Beispiel auf einem Segelboot, den Kopf in ihrem Schoß, beim Tanzen, beim Sonnenbaden …«
    »Woher willst du wissen«, fragte Gina mit spöttischer Stimme, »dass es sich bei dieser Frau um Chiara Menotti handelt?«
    »Weil sie als niedergelassene Ärztin eine Website hat – mit vielen schönen Bildern. Die Dottoressa scheint etwas eitel.«
    »Und obwohl du die Fotos aus der Schublade nur kurz gesehen hast, glaubst du sie auf diesen Bildern wiederzuerkennen? Da hast du dich eben getäuscht!«
    »Habe ich nicht!«, sagte Hipp leise. »Und das weißt du ganz genau.«
    Gina blieb eine Antwort schuldig. Trotzig sah sie in die Runde.
    »Roberta wird bestätigen«, fuhr Hipp fort, »dass du nicht nur Männer anziehend findest, sondern auch Frauen.«
    Roberta errötete.
    »Na und?«, sagte Gina. »Bist du etwa eifersüchtig?«
    »Ich habe keinen Grund dazu. Übrigens macht es keinen Sinn zu leugnen. Du hast mit der Dottoressa in den letzten Tagen und Wochen häufiger telefoniert.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe es überprüfen lassen.«
    Verwundert nahm Viberti einen Schluck vom Dessertwein.
    Gina sah Hipp traurig an. »Warum machst du alles kaputt?«, fragte sie.
    »Wenn du glaubst, es macht mir Freude«, antwortete er, »dann liegst du falsch.«
    »Dann hör bitte auf, in meinem Privatleben herumzustochern.«
    »Würde ich gerne …«
    »Damit kann ich mich aber keinesfalls einverstanden erklären«, fiel ihm Viberti ins Wort. »Ich bestehe auf einer klaren Aussage. Signorina Zazzari, hatten und haben Sie eine intime Bekanntschaft mit der Dottoressa Chiara Menotti? Ja oder nein!«
    Gina machte einen Knoten in ihre Stoffserviette und zog ihn fest zu. »Ich finde zwar, das geht niemanden etwas an, aber meinetwegen: Ja, ich bin mit ihr gut befreundet. Na und?«
    »Bitte präzise«, hakte Viberti nach, »haben Sie eine lesbische Beziehung zur Dottoressa?«
    »Ist das strafbar?«
    »Nein, aber ich will es wissen.«
    »Wenn es Sie glücklich macht, ja, wir haben eine lesbische Beziehung. Chiara ist ganz verrückt nach mir, ich kann’s nicht ändern. So, können wir jetzt endlich das Thema wechseln?«
    Viberti schüttelte den Kopf. »Können wir nicht. Ich stelle fest: Aufgrund Ihrer intimen Bekanntschaft mit Chiara Menotti ist Ihr Alibi hinfällig. Dies erst recht und insbesondere, wenn Ihnen die

Weitere Kostenlose Bücher