Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo
körperreiche, robuste Rotweine mit reichlich Tanninen. Benannt womöglich nach dem charakteristischen Herbstnebel (nebbia) in der Langhe, blüht sie relativ früh im Jahr (ist entsprechend frostanfällig) und wird spät geerntet (was weitere Risiken birgt). Nebbiolo braucht nicht nur im Weinberg Zeit, sondern auch danach. Er reift nur langsam, entweder traditionell in großen Fässern aus slowenischer Eiche (botti) oder in französischen Barriques, und braucht auch in der Flasche einige Jahre Ruhe. Von der Nebbiolo-Traube gibt es im Piemont viele Varianten wie etwa Lampia oder Bolla.
Neive
Dass der mittelalterliche Festungsort (bei Alba) seine historische Substanz erhalten hat, ist wohl seinem Ableger im Tal, dem Borgonuovo zu verdanken. Während man dort die üblichen Bausünden beging, konnte sich das alte Neive seinen Charme bewahren. Es liegt auf einem Hügel, hat einen dominierenden Glockenturm, verfügt über kleine Palazzi von alten Adelsfamilien, die Überreste einer wehrhaften Stadtmauer (mit zwei Durchgängen, das Auto lässt man am besten draußen), schmale, verwinkelte Gassen, kleine Gärten und alte Bäume, bietet überraschende Ausblicke auf die umliegende Landschaft – kurzum, es sind alle Attribute vorhanden, um Neive zu einem der hundert schönsten Dörfer Italiens zu machen. Im Roman hat Carlo in Neive seine Enoteca (die man allerdings vergeblich suchen wird), während Maria Battardi unten im Borgonuovo lebt. Von der Fiktion zur Realität: Im La Contea kann man mitten in der Altstadt wohnen und speisen sowie in der zugehörigen Enoteca gleich gegenüber einkaufen. In der Salumeria Nannerini an der Piazza Italia gibt’s regionale Delikatessen und Würste. In der Bottega dei Quattro Vini findet man typische Erzeugnisse und Weine, auch kann man piemontesische Gerichte mit Wein verkosten. Nebenan das Ristorante mit dem romantischen Namen La Luna nel Pozzo . Oben an der Piazza Italia fungiert das Caffè Covo di Vino als zentrale Anlaufstelle des Orts. Der bekannteste Weinerzeuger Neives ist Bruno Giacosa (im unten gelegenen Borgonuovo), mit klassischem Barolo und Barbaresco. Und gleich gegenüber versteckt sich hinter einem eisernen Tor der berühmteste Grappa-Brenner des Piemont: die Legende Romano Levi . Seine naiv-surrealistischen Etiketten malt der alte Herr individuell mit der Hand (seine Flaschen sind deshalb weltweit begehrte Sammlerobjekte), die Grappa brennt er mit historischem Gerät.
Bottega dei Quattro Vini
Piazza Italia, Tel. 0173-677014
Bruno Giacosa
Via XX Settembre, Tel. 0173-67027,
www.brunogiacosa.it
La Contea (Ristorante und Hotel)
Piazza Cocito 8, Tel. 0173-67126,
www.la-contea.it
La Luna nel Pozzo (Ristorante)
Piazza Italia 23, Tel. 0173-67098,
www.lalunanelpozzo-neive.it
(Ruhetag: Dienstagabend und Mittwoch)
Romano Levi
Via Borgo Stazione (gegenüber dem Weingut von Bruno Giacosa)
Neviglie
Abseits gelegener Ort im Piemont zwischen Neive beziehungsweise Barbaresco und Alba. Hier nur deshalb aufgeführt, weil sich in der Locanda San Giorgio gut nächtigen, entspannen und essen lässt.
Locanda San Giorgio (Ristoro agrituristico)
Tel. 0173-630115,
www.locandasangiorgio.it
Nizza Monferrato
Der im Piemont am Fiume Nizza (Provinz Asti) gelegene Ort ist unter Weinliebhabern für seinen vorzüglichen Barbera bekannt (unter anderem Cascina La Barbatella), aber auch Trüffelfreunde kommen hier und in den umliegenden Dörfern auf ihre Kosten.
Norcia-Trüffel
(s. Umbrien)
Ornellaia
Mit der Tenuta dell’Ornellaia folgte Lodovico Antinori in Bolgheri dem großen Vorbild Sassicaia (s. dort) der benachbarten Tenuta San Guido. Heute gehört das Weingut mehrheitlich zu Frescobaldi. Legendär sind der Ornellaia (Cabernet Sauvignon mit Anteilen Merlot und Cabernet Franc) und der reinsortige Merlot Masseto. Nicht ganz so teuer (aber kaum weniger gut) der Le Volte (Sangiovese/Cabernet/Merlot).
Tenuta dell’Ornellaia
Bolgheri, Tel. 05657-1811,
www.ornellaia.it
Parma
Feinschmecker werden Parma wohl reflexartig mit Parmaschinken und dem Hartkäse Parmigiano Reggiano assoziieren. Tatsächlich ist die alte Residenzstadt der Farnese auch unter kunsthistorischen Aspekten ein Genuss, so das komplett aus Holz gefertigte Teatro Farnese (1619) im Palazzo della Pilotta, die Klosterkirche San Giovanni Evangelista sowie die Piazza del Duomo mit dem romanisch-gotischen Dom und dem achteckigen Baptisterium. Nach übermäßiger Nahrungsaufnahme empfiehlt
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