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Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Titel: Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Böckler
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stichfestes Alibi geben kann?«
    »A prova di bomba? Dottore, meine Gratulation. Ich wusste, dass ich Ihnen vertrauen kann, Ihnen und Ihrer Spürnase. Es würde mir sogar ein großes Vergnügen bereiten, meinen Kollegen zu erklären, dass sie sich im Irrtum befinden. Ich war schon immer der Auffassung, dass bloßer Aktionismus nicht zum Erfolg führt. In der Ruhe liegt die Kraft …«
    »… und in einem Teller mit Tajarin con tartufo, dazu ein Gläschen Dolcetto.«
    »Sie sagen es«, überging Viberti den belustigten Unterton. »Mir sind alle Menschen suspekt, die sich während der Arbeit mit labbrigen Tramezzini begnügen. Wie will man dabei auf vernünftige Gedanken kommen?«
    »Wenden Sie sich an eine gewisse Dottoressa Menotti, sie ist Internistin.«
    »Ich brauche keine Ärztin«, protestierte Viberti, »mein Blutdruck ist im Normbereich, meine Cholesterinwerte stimmen …«
    »Und Rotwein ist gut für die Herzkranzgefäße«, ergänzte Hipp, »da kann Ihnen sowieso nichts passieren. Nein, Dottoressa Menotti ist Gina Zazzaris Alibi. Sie müssen wissen, Signorina Zazzari hat eine kranke Mutter …«
    »Das ist mir bereits bekannt.«
    »Am Abend, an dem Rettenstein in Alba ermordet wurde, war die Ärztin in der Bologneser Wohnung der alten Dame – zusammen mit Gina Zazzari.«
    »Ist sie sich hundertprozentig sicher?«
    »Sie hat den Hausbesuch sogar schriftlich festgehalten, auch die Anwesenheit von Gina.«
    »Perfetto. Können Sie mir den genauen Namen dieser Signora geben, Adresse und Telefonnummer?«
    Während Hipp die erforderlichen Angaben machte, kam Gina zu ihm und gab ihm einen schmatzenden Kuss auf die Wange.
    »Was war denn das?«, fragte Viberti.
    »Nichts, eine Störung in der Leitung.«
    »Ich verstehe.« Erneut hüstelte Viberti. »Allora, ich fürchte …«
    »Was fürchten Sie?«, fragte Hipp.
    »Dass ich zwar mit meinen investigativen Ermittlungen und der Identifikation eines Zeugen in Person dieser Dottoressa Menotti die unmittelbare Nichtbeteiligung der Verdächtigen an der Tat …«
    »Sie haben sich schon mal einfacher ausgedrückt.«
    »Allora, was ich sagen will: Da man Sie zusammen im Auto gesehen hat, gehen meine Kollegen von der Annahme aus, dass Sie und Gina Zazzari womöglich schon seit langem ein Liebespaar sind. Also könnten Sie es höchstpersönlich gewesen sein, der als Komplize Signor Rettenstein ermordet hat.«
    »Was ein absurder Gedanke ist …«
    »Ich habe mir sagen lassen, die junge Dame sieht sehr gut aus. Auch auf dem Foto, das Sie mir geschickt haben …«
    »Ohne meine Hinweise«, fuhr Hipp fort, »würden Sie bei Rettenstein immer noch von einem Unfall ausgehen. Ich liefere mich doch nicht selbst ans Messer.«
    »Da haben Sie völlig recht. Das allerdings ist wirklich ein absurder Gedanke. Aber das wissen nur Sie und ich.«
    »Was man ändern könnte«, schlug Hipp vor.
    »Gewiss, das könnte man. Doch es würde nicht viel helfen. Unglückseligerweise hat man Sie nicht nur zusammen im Auto gesehen. Dottore, Sie wurden von Nachbarn beobachtet, wie Sie in Bologna eine Mauer überstiegen haben. Und meine Kollegen haben herausgefunden, dass Sie sich durch einen Waschkeller heimlich Zugang zu Gina Zazzaris Wohnung verschafft und Beweismittel entwendet haben. Damit haben Sie sich bei den Carabinieri in Bologna keine Freunde gemacht. Um zum Punkt zu kommen: Dottore, es wäre gut, wenn auch Sie ein Alibi hätten, hieb- und stichfest, a prova di bomba. Am besten gleich für beide Morde, für Rettenstein und für Steinknecht. Wie Sie schon selbst sagten, meine Kollegen haben merkwürdige Einfälle.«
    »Ausgesprochen merkwürdige«, bestätigte Hipp, »aber ich werde darüber nachdenken.«
    »Lassen Sie sich nicht allzu viel Zeit. Dürfte ich noch einen Vorschlag machen?«
    »Ja, bitte.«
    »Schalten Sie Ihre Telefonini aus, alle beide. Meine Kollegen könnten auf die Idee kommen, Sie auf diese Weise zu lokalisieren.«
    Hipp nickte. Den Gedanken hatte er auch schon gehabt. »Vielen Dank, wird gemacht.«
    »Aber damit unser Kontakt nicht abreißt, möchte ich trotzdem, dass Sie mich zweimal am Tag anrufen. Wie Sie das machen, ist Ihr Problem. Ich habe neben meinem dienstlichen noch ein privates Telefonino. Die Nummer haben Sie?«
    »Ja, habe ich. Sie hören von mir.«
    »Sehr schön.« Viberti machte eine kurze Pause, um dann noch anzumerken: »Und lassen Sie sich nicht davon abhalten.«
    »Wovon?«, fragte Hipp.
    »Uns Carabinieri ist es leider untersagt, mit Zeugen respektive

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